
Mehrere Bauanträge standen auf der Tagesordnung des Bauausschusses des Gerolzhöfer Stadtrats, der am Dienstagabend tagte. Alle vorgelegten Anträge fanden die Zustimmung des Gremiums.
Die Hiestand GmbH des Aryzta-Konzerns investiert wieder auf ihrem Betriebsgelände an der Albert-Einstein-Straße im Industriegebiet im Norden der Stadt. Auf ihrem südlichen Grundstücksbereich sollen drei neue Silos zur Mehleinlagerung errichtet werden, weil die schon stehenden Silos offenbar nicht mehr ausreichen, sagte Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann bei der Vorstellung des Bauplans. Die Silos haben einen Durchmesser von je drei Meter und eine Höhe von 19 Meter. Neben den drei Silos soll zudem eine überdachte Abstellfläche neu entstehen.
Da die neuen Silos außerhalb der im Bebauungsplan vorgesehenen südlichen Baugrenze zum Stehen kommen und sich in einem Bereich befinden, der eigentlich für Ver- und Entsorgungsanlagen vorgesehen war, stimmte der Bauausschuss den nötigen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans zu.
Mehr Carports als zunächst geplant
Erneut beschäftigte sich der Bauausschuss mit dem Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle Thomas an der Schallfelder Straße. Dort wurde nun der Neubau von sieben weiteren Carports und zwei weiteren Stellplätzen als Tektur zum bereits am 12. Januar 2022 genehmigten Bauantrag beantragt. Die Wohnhäuser zum vorliegenden Antrag sind bereits im Bau. Im Zuge der Wohnungsverkäufe hätten sich jetzt Änderungen zu gewünschten Stellplätzen und Carports ergeben, sagte Hoffmann. Bislang waren 16 Stellplätze und sechs Carports vorgesehen. Jetzt sollen es elf Stellplätze und 13 Carports werden. Die Carports werden an der Westseite des Grundstücks entlang des Gehwegs an der Schallfelder Straße errichtet.
Thomas Vizl (Geo-net) hatte in den Genehmigungsunterlangen auf der bildlichen Darstellung der Westansicht des Projekts auch einen Spielplatz entdeckt, der in den Grundrissen aber nicht zu finden war. Stadtbaumeisterin Hoffmann sagte, der Bauherr habe vom Landratsamt die Auflage bekommen, auf dem Grundstück einen privaten Spielplatz zu errichten. Dieser werde aber wohl im rückwärtigen Bereich errichtet.
Neues Haus an der Schallfelder Straße
Keine Einwände gab es vom Gremium für die Errichtung eines Einfamilienhauses an der Schallfelder Straße, auf dem Grundstück schräg gegenüber vom ehemaligen Amtsgericht und links neben dem Wohnhaus, das kürzlich abgebrannt ist. Wohnhaus, Garage und Nebengebäude werden komplett abgerissen. An gleicher Stelle werden ein neues Wohnhaus sowie eine Doppelgarage errichtet. Das Wohnhaus erhält zwei Vollgeschosse mit leicht geneigtem Satteldach, wobei das Dachgeschoss nicht ausgebaut wird. Die Garage erhält ein Pultdach. Einen Bebauungsplan gibt es für dieses Gebiet nicht. Das Vorhaben füge sich in Art und Nutzung aber in die Umgebungsbebauung ein, sagte die Stadtbaumeisterin.
Scheune wird zum Wohnhaus
Im Altort von Rügshofen entsteht weiterer Wohnraum. Auf einem landwirtschaftlichen Hof wird die alte Scheune in ein Zweiparteien-Haus mit Satteldach umgebaut. Die Außenwände der Scheune im Erdgeschoss bleiben stehen, das Obergeschoss und das Dach werden neu gebaut. Das Obergeschoss erhält nach Süden hin einen Balkon. Weitere kleinere Nebengebäude im vorderen Hofbereich werden künftig in verschiedene Abstellflächen umgenutzt. Der offizielle Zugang zum neuen Gebäude erfolgt über die Rügshöfer Hauptstraße.
Für die beiden neuen Wohnungen müssen drei zusätzliche Stellplätze errichtet werden. Diese Stellplätze für Autos, aber auch für die Arbeitsgeräte des landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebs sind auf der südlichen Grundstücksfläche vorgesehen und nur über den nicht befestigten Spitalseeweg anfahrbar. Dieser Weg ist lediglich als öffentlicher Feld- und Waldweg gewidmet.
Der Bauausschuss hatte keinerlei Bedenken gegen das geplante Wohnhaus. Im Gegenteil: Man begrüßte das erneute Schaffen von Wohnraum in Rügshofen und die weitere Verdichtung. Lediglich die Zufahrt über den Spitalseeweg sorgte für Skepsis. Burkhard Wächter (CSU) sah diese Zufahrt als problematisch an. Seine Frage, ob die Stadt dadurch möglicherweise gezwungen werden könnte, den Weg zur Erschließungsstraße auszubauen, verneinte die Stadtbaumeisterin. Das Grundstück werde in erster Linie über die Hauptstraße erschlossen. Sollte der Spitalseeweg später einmal als Erschließungsstraße ausgebaut werden, müssten alle angrenzenden Grundstückseigentümer einen Beitrag zahlen.
Zweifamilienhaus im neuen Neubaugebiet
Im Neubaugebiet "Am Nützelbach II" ist der Bau eines Zweifamilienhauses mit Erdgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss sowie vier Auto-Stellplätzen an der Straße "Zum Arlesgarten" geplant. Der Bauantrag wurde im Rahmen des Genehmigungsfreistellungsverfahrens direkt an die Baubehörde am Landratsamt Schweinfurt weitergeleitet, der Bauausschuss musste sich nicht damit beschäftigen.
Stadtbaumeisterin Hoffmann informierte am Ende der Sitzung über Arbeiten auf dem Hochhaus der Wohnungsbaugenossenschaft an der Berliner Straße 1. Dort werden bereits bestehende Sender, die sich auf dem Dach befinden, für das 5G-Netz umgebaut. Rein baulich verändere sich nichts.
Grabenschul-Parkplatz wurde geräumt
Dritter Bürgermeister Markus Reuß (CSU) sagte, da sich auf der Baustelle "Wilder Mann" seit geraumer Zeit mal wieder nichts mehr bewege, sei es an der Zeit, auf dem Parkplatz unterhalb der Grabenschule die Sperrung von zwei Parkplätzen bei der Einfahrt zur geplanten Tiefgarage wieder aufzuheben. Jetzt in der Vorweihnachtszeit seien solche Parkplätze wichtig für die heimische Geschäftswelt. Die Stadtbaumeisterin informierte, dass die Stadt hier bereits tätig geworden ist und die Bauherrin schriftlich mit Fristsetzung zum Abbau der Sperre aufgefordert habe. Die Absperrungen waren am Dienstagnachmittag beseitigt worden.