Die Historie Schweinfurts zu kennen und zu bewahren, wo es geht, ist SPD-Stadtrat Peter Hofmann eine Herzensangelegenheit. Privat hat sich der Rechtsanwalt mit seiner Internetseite www.schweinfurtfuehrer.de in diesem Bereich Meriten verdient. Ein wichtiges Thema ist für ihn die Erstellung eines Kellerkatasters – 2016 fasste der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss, eines zu erstellen, doch seit diesem Jahr ist es auf Eis gelegt. Nur 59 von 1000 Parzellen sind bisher erforscht.
Peter Hofmann hält das für einen großen Fehler. Deswegen fordert er im Namen der SPD, dass 30 000 Euro in den Haushalt 2019 eingestellt werden, um das Kellerkataster betreffend die Gewölbekeller und unterirdischen Gänge innerhalb der Stadtmauer weiter zu führen.
Hofmann betont, dass im Abschlussbericht für den Bereich Krumme Gasse/Oberer Wall im September 2017 deutlich wurde, dass eine vertiefte Forschung für diesen Bereich wichtig wäre und die Fortsetzung der Untersuchung auch für andere Altstadtbereiche sinnvoll und notwendig sei. Laut Hofmann sollte neben dem Bereich Zürch, einem der ältesten Stadtteile Schweinfurts, auch mit dem derzeitigen Sanierungsgebiet Neue Gasse/Bauerngasse/Am Zeughaus weitere Bereiche untersucht werden. Gerade hier seien Veränderungen in der Bausubstanz zu befürchten.
Interessante Entdeckungen
Peter Hofmann hält es auch für geboten, die Forschungen im Bereich Krumme Gasse 4/Rückertstraße 27 zu vertiefen. Hier wurden so genannte Kaponniere gefunden, wodurch man die früheren Verteidigungseinrichtungen der Stadt besser lokalisieren könne. Als Kaponniere werden fest gedeckte oder massiv gemauerte Gänge oder Räume bezeichnet, aus denen die Verteidiger mit Gewehren oder Geschützen Angreifer auf der Sohle des Befestigungsgrabens beschießen konnten.
Hofmann zitiert den Abschlussbericht des Katasters, um seinen Antrag zu unterstreichen: „Aus wissenschaftlicher Sicht wäre wünschenswert, das Kellerkataster weiter zu betreiben, um letztlich durch die Typologie eine Grundlage der Datierung jedes Schweinfurter Kellers zu bekommen. Letztendlich sind wichtige Erkenntnisse zur Stadtgeschichte zu erwarten, wie beispielsweise zur ältesten Stadtbefestigung nahe des Alten Gymnasiums und der vermuteten Gadenanlagen dort oder den Auswirkungen der beiden großen Stadtverderben. Gerade im Bereich der Stadtgeschichte ist ein großes Potential in den Kellern vorhanden, das auch in der Bevölkerung auf breites Interesse stoßen könnte.“