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SCHWEINFURT
SPD-Landesparteitag in Schweinfurt
Sehen die Bayern-SPD im Aufwind: Rainer Glaab, MdL Kathi Petersen und Unterbezirksvorsitzender Ralf Hofmann beim Pressegespräch zum Landesparteitag in Schweinfurt.
Foto: Susanne Wiedemann | Sehen die Bayern-SPD im Aufwind: Rainer Glaab, MdL Kathi Petersen und Unterbezirksvorsitzender Ralf Hofmann beim Pressegespräch zum Landesparteitag in Schweinfurt.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:16 Uhr

Es geht besser, davon ist Kathi Petersen, SPD-Landtagsabgeordnete und Schweinfurter Stadträtin überzeugt. Bei der Pressekonferenz zum Landesparteitag der SPD am Samstag, 20. und Sonntag, 21. Mai in Schweinfurt nennt sie Beispiele: Kinderarmut, Mini-Renten, von denen niemand leben kann, Wohnungen, die menschenunwürdig sind. Der Parteitag im Konferenzzentrum auf der Maininsel steht unter dem Motto „Zeit für Gerechtigkeit“. Das ist auch das Motto von Kanzlerkandidat Martin Schulz. Ob er nach Schweinfurt kommen wird, steht noch nicht fest. Die SPD erwartet aber auf jeden Fall Bundesprominenz.

Sechs Bewerber

Schließlich geht es um einiges. Den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Landesvorsitzendem Florian Pronold zum Beispiel.

Sechs Bewerber treten an: Natascha Kohnen, Florian von Brunn, Klaus Barthel, Gregor Tschung, Markus Käser, Klaus Aschenbrenner. Die 59 500 bayerischen SPD-Mitglieder konnten im Vorfeld des Parteitages ein Votum abgeben, wen sie an der Spitze der Partei sehen wollen. Knapp 27 000 haben bis jetzt ihre Stimme abgegeben, sagt SPD-Kampagnenleiter Rainer Glaab, der sich um die Organisation des Mitgliedervotums kümmert. Er geht davon aus, dass bis zur Auszählung nächste Woche die angestrebte 50-Prozent-Beteiligung erreicht wird. „Nächsten Freitag um 7 Uhr geht das Spektakel los in der Landeszentrale.“

Für Ralf Hofmann, Unterbezirksvorsitzender und SPD-Fraktionschef im Schweinfurter Stadtrat sind die Mitgliederbefragung und die Vorstellungskonferenzen der Kandidaten Sternstunden der Parteiendemokratie. Trotzdem muss der Parteitag den neuen Vorsitzenden wählen, so sieht es das Parteiengesetz vor. Sollte beim Mitgliedervotum keiner der Kandidaten 50 Prozent erreicht haben, wovon alle ausgehen, stellen sich am 20. Mai in Schweinfurt die beiden Bestplatzierten zur Wahl.

Nähe und Transparenz

Nähe und Transparenz, dafür will die SPD stehen und das auch am Parteitag zeigen. Jeder kann ins Konferenzzentrum kommen und zuhören. Jeder Besucher muss natürlich erst durch eine Sicherheitskontrolle. Ein Punkt, der immer wichtiger wird, so Glaab. Die Veranstalter haben sich um Kinderbetreuung gekümmert, Gebärdendolmetscher stehen zur Verfügung, die Veranstaltung wird auch live gestreamt.

Zum Nähe-Konzept gehört auch ein Fest am Samstag ab 15 Uhr am Stadtstrand. Die SPD–Delegierten und Parteitags-Teilnehmer sollen Schweinfurt kennenlernen, die Schweinfurter die Bayern-SPD. Es gibt Musik, syrisches und Fränkisches Essen (natürlich auch vegan und vegetarisch). Auf die Frage, ob auch Pronolds Nachfolger mal vorbeischaut am Abend, kommt von Hofmann und Glaab ein trockenes: „Steht in der Stellenbeschreibung.“ Schließlich sei es wichtig, eine vertrauensvolle Kommunikation aufzubauen, miteinander zu reden. Egal, ob man politisch auf einer Linie ist, das ist Hofmann wichtig. Diskussion im Chor von Gleichgesinnten ist nicht sein Ziel. Hofmann, Glaab und Petersen geht es beim Parteitag auch darum Haltung zu zeigen, glaubwürdig zu sein.

Mitmachen wichtig

Mitmachen, sich engagieren, für Kathi Petersen ist das ganz wichtig. Demokratisches Denken ist nicht mehr selbstverständlich, sagt sie mit Blick auf die USA und Frankreich, wo am Sonntag eine Rechtspopulistin in der Präsidentschafts-Stichwahl steht. Die SPD und Martin Schulz stehen für Europa, für Zusammenarbeit. „Die SPD hat immer international gedacht, nie national.“

Die Stimmung bei der Bayern-SPD scheint gut zu sein. Glaab zitiert eine Umfrage, die die Bayern-SPD bei der Bundestagswahl am 24. September bei 23 Prozent sieht. „Ich glaube, da ist noch mehr drin“, sagt er.

 
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