Die sieben derzeit bereits wegen der Corona-Krise geschlossenen Filialen der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge im Wohnstift Augustinum (Schweinfurt), in Eßleben, Greßtahl, Hesselbach, Oberwerrn, Sulzheim und Wipfeld werden nicht wieder öffnen. Geschlossen werden im Jahr 2021 zudem die sieben Filialen am Deutschof, in der Segnitzstraße und in der Gartenstadt (alle Schweinfurt) sowie in Geldersheim, Oberschwarzach, Obertheres und Röthlein.
Die "strategische Ausrichtung der Sparkasse für die Zukunft" durch "eine Anpassung im Filialnetz" stellten bei einer Pressekonferenz die Landräte Florian Töpper (Schweinfurt), Wilhelm Schneider (Haßberge) und Oberbürgermeister Sebastian Remelè (Schweinfurt) als Vertreter des Verwaltungsrats und die Sparkassenvorstände Peter Schleich sowie Robert Nernosi vor. Als Gründe für die Ausdünnung des Filialnetzes wurden die verstärkte Nachfrage am digitalen Service und Zahlungsverkehr und eine seit dem Jahr 2000 gesunkene Kundenfrequenz an den Schaltern der Filialen um 80 Prozent genannt, welche sich durch die Corona-Pandemie noch verschärfe, sowie die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die die Hauptertragsquelle der Sparkassen immer weiter versiegen lasse.
Robust und leistungsfähig
Als gemeinsames Ziel nannten Verwaltungsrat und Vorstand, die Sparkasse "langfristig betriebswirtschaftlich leistungsfähig" zu erhalten, um den Auftrag als Kreditgeber und Förderer der Region zuverlässig erfüllen zu können.
Bei den derzeit bereits geschlossenen Filialen werden zum 30. September auch die SB-Bereiche abgebaut. Als reine SB-Standorte werden die Filialen im Schweinfurter Rathaus und in Schwanfeld fortgeführt. Stillgelegt wird die fahrbare Filiale. Die Niederlassungen in der Segnitzstraße und in Ditelbrunn werden ab sofort wieder tageweise mit reduzierten Zeiten eröffnet.
Der zweite Schritt
In einem zweiten Schritt stehen für 2021 die Schließungen der Filialen in der Gartenstadt, Geldersheim, Oberschwarzach, Obertheres und Röthlein an. Die Aufgaben der Filialen Deutschhof und Segnitzstraße werden nach einem Umbau der Filiale Gottesberg dort gebündelt.
Mit über 40 Standorten wird die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge im bayernweiten Vergleich weiterhin überdurchschnittlich gut aufgestellt sein. Dass von den anstehenden Schließungen der Landkreis Haßberge kaum betroffen ist (nur Obertheres), liegt an einer Reduzierung um dort sechs Filialen bereits im Jahr 2016. Betriebsbedingte Kündigungen soll es durch die Anpassung im Filialnetz nicht geben und zumindest vorerst soll der Personalstand (730 Beschäftigte) gehalten werden.
Bargeld beim Lebensmittelhändler
Vorstand und Verwaltungsrat versicherten in der Pressekonferenz mehrfach, dass "uns diese Schritte nicht leicht fallen", man sie aber tun müsse, um die Sparkasse robust aufzustellen und sie als Marktführer in der Region und als Motor für die Wirtschaft zu erhalten. Den Kunden ist zugesichert, dass sie ihre gewohnten Berater weiterhin erreichen, das man Überweisungen vor Ort tätigen kann und man dort auch Bargeld erhält – etwa mit der Sparkassencard beim Lebensmittelhändler.
Es ist schon schlimm genug, dass sich die Sparkasse auf Kosten der Landbevölkerung saniert, aber dass die Main-Post die Onlineleser aus den betroffenen Orten zensiert ist schon unverschämter!
Kein einziger Ort der betroffen ist wird genannt!
Der richtige Schritt wäre doch gewesen bei der Fusion festzulegen einen der großen Palästen in SW oder HAS zu schließen.
Der Vorschlag eines Kommentatoren die Gehälter der Vorstände zu kürzen oder sogar zu entlassen würde mir zu weit gehen aber auch das wäre eine Option gewesen.
Ich denke ein Jahresgehalt eines Vorstands würde die Kosten der 14 betroffenen Filialen kompensieren.
Also warum zig tausende von Menschen in den Notstand schicken, wenn man dieses Problem mit nur einer Entlassung gelöst hätte.
Mein Entschluss steht fest, wer mich nicht will, der muss damit leben, dass ich mir eine andere VR-Bank suche.
Lernt doch mal was über wirtschaftliche Zusammenhänge, Nachhaltigkeit chatsmodelle von Banken und dazu im Vergleich von Sparkassen. Und wenn das einigermaßen sitzt, diskutieren wir gerne weiter.
Hm … so wie in Würzburg?
Falls ich mich recht erinnere, sollte es da auch keine Entlassungen geben … aber über die Angebote von Aufhebungsverträgen hüllt man den Mantel des Schweigens … denn das sind ja formal gesehen keine Entlassungen …
Gebühren erhöhen, ok … das ist die Freiheit des Unternehmens. Kunden auf viele andere Arten zusätzlich zu vergrätzen und Filialen schließen, ebenfalls.
Aber sich hinzustellen und zu behaupten, es würde keine Entlassungen geben, nur weil man eben andere Arten findet, sich vom Personal zu trennen – da braucht man dann schon echten Management-„Charakter“!
Diese zynischen Phrasendrescher aus dem Management sind echt beliebig austauschbar …
Die Aufhebungsverträge sind doch vergoldete Kündigungen!
Die Kunden konnten doch gar nicht in die Filialen auf dem Land, die waren während der Koronazeit geschlossen. Überhaupt wird in den Filialen keine Statistik zur Besucherfrequentierung geführt. Woher weiß dann die Sparkassenführung von einem Rückgang.
Der Verweis auf das Geldabheben beim Lebensmittelhändler ist unanständig. Wie lange gibt es den noch?
Man hätte ruhig in den Artikel schreiben können, dass nicht nur der Service abgebaut wird sondern auch die Gebühren steigen.
Jetzt soll mir nochmal jemand erklären warum man noch Kunde bei der Sparkasse sein soll? Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist wird die Mehrheit weiterhin der teuren Bank ohne besonderen Service treu bleiben.
Mir als Kunde nutzt es auch nichts wenn die Sparkasse Projekte in der Umgebung finanziell unterstützt. Das geschieht mit den ~100,- € die jeder Sparkassenkontoinhaber mehr zahlt (verglichen mit anderen Banken mit besseren Service). Da spare ich mir doch lieber das Geld und unterstütze mit dem eingesparten Geld Projekte meiner Wahl...
Und mir soll auch niemand mit Arbeitsplätzen in der Region kommen, mittelfristig wird über Rente o.ä. das Personal eh abgebaut werden.
Da hilft es auch nicht wenn die App"Sparkasse" mit fünf Sternen gewürdigt wurde. Hier werden Kosten umgelegt um den Überschuss hochzuhalten. Wieder zu Lasten der Kleinen.