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Schweinfurt
Sparkasse Schweinfurt-Haßberge schließt 14 ihrer Filialen
"Und dann kam noch Corana", sagte Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider zu dem seit 20 Jahren sinkenden Besuch in den Filialen. Entlassungen wird es beim Personal nicht geben.
14 Filialen werden geschlossen, nur eine wird aufgewertet: der Standort Gottesberg, der wegen des großen Kundenparkplatzes schon jetzt gut frequentiert ist. Die Filiale ist künftig auch für die Bereiche Hochfeld und Deutschhof zuständig.
Foto: Gerd Landgraf | 14 Filialen werden geschlossen, nur eine wird aufgewertet: der Standort Gottesberg, der wegen des großen Kundenparkplatzes schon jetzt gut frequentiert ist.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

Die sieben derzeit bereits wegen der Corona-Krise geschlossenen Filialen der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge im Wohnstift Augustinum (Schweinfurt), in Eßleben, Greßtahl, Hesselbach, Oberwerrn, Sulzheim und Wipfeld werden nicht wieder öffnen. Geschlossen werden im Jahr 2021 zudem die sieben Filialen am Deutschof, in der Segnitzstraße und in der Gartenstadt (alle Schweinfurt) sowie in Geldersheim, Oberschwarzach, Obertheres und Röthlein.

Die "strategische Ausrichtung der Sparkasse für die Zukunft" durch "eine Anpassung im Filialnetz" stellten bei einer Pressekonferenz die Landräte Florian Töpper (Schweinfurt), Wilhelm Schneider (Haßberge) und Oberbürgermeister Sebastian Remelè (Schweinfurt) als Vertreter des Verwaltungsrats und die Sparkassenvorstände Peter Schleich sowie Robert Nernosi vor. Als Gründe für die Ausdünnung des Filialnetzes wurden die verstärkte Nachfrage am digitalen Service und Zahlungsverkehr und eine seit dem Jahr 2000 gesunkene Kundenfrequenz an den Schaltern der Filialen um 80 Prozent genannt, welche sich durch die Corona-Pandemie noch verschärfe, sowie die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die die Hauptertragsquelle der Sparkassen immer weiter versiegen lasse.  

Robust und leistungsfähig

Als gemeinsames Ziel nannten Verwaltungsrat und Vorstand, die Sparkasse "langfristig betriebswirtschaftlich leistungsfähig" zu erhalten, um den Auftrag als Kreditgeber und Förderer der Region zuverlässig erfüllen zu können. 

Bei den derzeit bereits geschlossenen Filialen werden zum 30. September auch die SB-Bereiche abgebaut. Als reine SB-Standorte werden die Filialen im Schweinfurter Rathaus und in Schwanfeld fortgeführt. Stillgelegt wird die fahrbare Filiale. Die Niederlassungen in der Segnitzstraße und in Ditelbrunn werden ab sofort wieder tageweise mit reduzierten Zeiten eröffnet.   

Der zweite Schritt

In einem zweiten Schritt stehen für 2021 die Schließungen der Filialen in der Gartenstadt, Geldersheim, Oberschwarzach, Obertheres und Röthlein an. Die Aufgaben der Filialen Deutschhof und Segnitzstraße werden nach einem Umbau der Filiale Gottesberg dort gebündelt.

Mit über 40 Standorten wird die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge im bayernweiten Vergleich weiterhin überdurchschnittlich gut aufgestellt sein. Dass von den anstehenden Schließungen der Landkreis Haßberge  kaum betroffen ist (nur Obertheres), liegt an einer Reduzierung um dort sechs Filialen bereits im Jahr 2016. Betriebsbedingte Kündigungen soll es durch die Anpassung im Filialnetz nicht geben und zumindest vorerst soll der Personalstand (730 Beschäftigte) gehalten werden.  

Bargeld beim Lebensmittelhändler

Vorstand und Verwaltungsrat versicherten in der Pressekonferenz mehrfach, dass "uns diese Schritte nicht leicht fallen", man sie aber tun müsse, um die Sparkasse robust aufzustellen und sie als Marktführer in der Region und als Motor für die Wirtschaft zu erhalten. Den Kunden ist zugesichert, dass sie ihre gewohnten Berater weiterhin erreichen, das man Überweisungen vor Ort tätigen kann und man dort auch Bargeld erhält – etwa mit der Sparkassencard beim Lebensmittelhändler.

 
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  • DieWahrheit
    ist noch viel brutaler!

    Es ist schon schlimm genug, dass sich die Sparkasse auf Kosten der Landbevölkerung saniert, aber dass die Main-Post die Onlineleser aus den betroffenen Orten zensiert ist schon unverschämter!

    Kein einziger Ort der betroffen ist wird genannt!

    Der richtige Schritt wäre doch gewesen bei der Fusion festzulegen einen der großen Palästen in SW oder HAS zu schließen.

    Der Vorschlag eines Kommentatoren die Gehälter der Vorstände zu kürzen oder sogar zu entlassen würde mir zu weit gehen aber auch das wäre eine Option gewesen.
    Ich denke ein Jahresgehalt eines Vorstands würde die Kosten der 14 betroffenen Filialen kompensieren.

    Also warum zig tausende von Menschen in den Notstand schicken, wenn man dieses Problem mit nur einer Entlassung gelöst hätte.

    Mein Entschluss steht fest, wer mich nicht will, der muss damit leben, dass ich mir eine andere VR-Bank suche.
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  • Werner12
    Kontoführungsgebühren jetzt fast 100 Euro im Jahr. Ich wechsle jetzt.
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  • schorschmeitropfe
    Wieder lauter Experten am Start hier. Unglaublich! Was genau ist denn bitte dagegen zu sagen, dass eine Sparkasse sich dem Wandel der Zeit anpasst? Warum genau solide Leistung einer Sparkasse nichts kosten bzw. nicht ab und an deren Preise erhöht werden? Welcher Bäcker verschenkt denn seine Brötchen oder verlangt noch 2 Pfennig, bzw. 1 Cent? Das hat meine Oma nämlich mal für ein Brötchen bezahlt, sagte sie immer.

    Lernt doch mal was über wirtschaftliche Zusammenhänge, Nachhaltigkeit chatsmodelle von Banken und dazu im Vergleich von Sparkassen. Und wenn das einigermaßen sitzt, diskutieren wir gerne weiter.
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  • wwietschorke@freenet.de
    Die Unkosten der Sparkasse könnte man auch durch das Kürzen der Gehälter der Vorstände senken. Erst soll man online seine Bankgeschäfte machen, es wird dafür wie verrückt geworben! Man will mit dem Kunden nichts mehr zu tun haben. Dann aber heißt es plötzlich die Filialen werden nicht mehr frequentiert, wir schließen sie deshalb. Dasselbe Muster bei der VR Bank, so wird zu Lasten der älteren Generation das Bankennetz ausgedünnt. Wo sind die ganzen Gewinne der Vorjahre, die eigentlich als Polster für schlechte Zeiten dienen sollten? In Prunkbauten gesteckt usw.. Armes Deutschland wohin sind wir gekommen, vor allem auf dem Land! Wo sind die Bürgermeister die den Vorständen Feuer unter den Hintern machen, schließlich ist die Sparkasse eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Im Endeffekt haftet über den Kreis und der Stadt, jeder Einwohner für den Mist der gebaut wird. Eigentlich sind die Sparkassen gemeinnützig - steckt nicht ein bisschen, das da sein für die Allgemeinheit darin?
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  • FischersFritz
    Zitat: „Entlassungen wird es beim Personal nicht geben."

    Hm … so wie in Würzburg?

    Falls ich mich recht erinnere, sollte es da auch keine Entlassungen geben … aber über die Angebote von Aufhebungsverträgen hüllt man den Mantel des Schweigens … denn das sind ja formal gesehen keine Entlassungen …

    Gebühren erhöhen, ok … das ist die Freiheit des Unternehmens. Kunden auf viele andere Arten zusätzlich zu vergrätzen und Filialen schließen, ebenfalls.

    Aber sich hinzustellen und zu behaupten, es würde keine Entlassungen geben, nur weil man eben andere Arten findet, sich vom Personal zu trennen – da braucht man dann schon echten Management-„Charakter“!

    Diese zynischen Phrasendrescher aus dem Management sind echt beliebig austauschbar …
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  • Albatros
    @FischerFritz, Aufhebungsverträge sind keine Entlassungen (Kündigungen). Für einen Aufhebungsvertrag ist das Mitwirken beider Parteien notwenig, während bei der Kündigung eine Partei aktiv wird. Sie sollten nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
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  • webewue
    @Albatros, Personal ist Obst, egal ob Äpfel oder Birnen. Entweder man ißt es oder schmeißt es weg. Sie können es auch einmachen!
    Die Aufhebungsverträge sind doch vergoldete Kündigungen!
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  • juergenmagic@t-online.de
    Das mit der Kartenzahlung ist eh der größte Humbug, der in Corona empfohlen wurde. Viele wissen nicht, das Banken für das Zahlen beim Händler bis zu 70 Cent in Rechnung stellen. Bei einer Untersuchung kam heraus, dass jede zweite Sparkasse bzw. VR-Bank Gebühren für die bargeldlose Zahlung verlangt hat. Oft trifft es Kunden, die die günstigen Kontenmodelle oder Online-Konten haben. Da zahl ich lieber bar. Geldabheben im Supermarkt ist auch nicht mein Ding, da ist man ja wie auf einer Bühne. Von Diskretion keine Spur.
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  • l.saubert@web.de
    Nach einem kundenunfreundlichen Management in der Corona-Zeit, einer kräftigen Gebührenerhöhung nun die nächste Hiobsbotschaft. U. a die Oberschwarzacher Filiale soll geschlossen werden. Trägt so das kommunale Unternehmen Sparkasse seiner Verantwortung für die Landbevölkerung Rechnung? Gerade in Zeiten, in denen die Bürger vor Ort in Eigenverantwortung alles tun, um das Leben auf dem Land zukunftsfähig zu machen, gibt uns das Landkreisunternehmen Sparkasse diesen Kinnhaken.
    Die Kunden konnten doch gar nicht in die Filialen auf dem Land, die waren während der Koronazeit geschlossen. Überhaupt wird in den Filialen keine Statistik zur Besucherfrequentierung geführt. Woher weiß dann die Sparkassenführung von einem Rückgang.
    Der Verweis auf das Geldabheben beim Lebensmittelhändler ist unanständig. Wie lange gibt es den noch?
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    In den anfangs genannten Dörfern, die von den Schließungen betroffen sind, dürfte es wohl kaum einen Lebensmittelhändler geben, bei dem man Geld abheben kann. Und falls doch, ist für diesen Service künftig 1 Euro Gebühr fällig...
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  • heike_joos@yahoo.de
    Es gibt die Möglichkeit, die Bank zu wechseln, in der der Kundenservice groß geschrieben wird. Es wird die Kontowechselhilfe angeboten, da hat der Kunde, die Kundin mit dem "Umzug" der Konten nicht's zu tun. Und die Kunden können gerne an den Schalter und ihr Bargeld bei einem kleinen Smalltalk abhehen.
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  • Ja, das niedrige Zinsniveau zerstört eben Filialen. Dafür kann die Sparkasse nichts. Andere werden folgen. Und dank Corona fallen die ein oder anderen Kredite wertfrei weg. Die Tarifbindung mit 14. Monatsgehältern kommt hier auch erschwerend hinzu. Die Welt verhindert sich eben. Mich wundert es gar nicht. Der Wandel begann mit dem Aussterben des lokalen Einzelhandels. Als nächstes wird Homeoffice flächendeckend eingeführt. Veränderung gehört dazu - ist manchmal aber unerträglich.
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  • ginola245@gmail.com
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • hbkegeln
    Mit eTicket kostet das auch 10 Cent mehr pro Fahrt
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    "Vorstand und Verwaltungsrat versicherten in der Pressekonferenz mehrfach, dass "uns diese Schritte nicht leicht fallen" ...wie immer halt, nichts als hohle Standardphrasen...

    Man hätte ruhig in den Artikel schreiben können, dass nicht nur der Service abgebaut wird sondern auch die Gebühren steigen.

    Jetzt soll mir nochmal jemand erklären warum man noch Kunde bei der Sparkasse sein soll? Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist wird die Mehrheit weiterhin der teuren Bank ohne besonderen Service treu bleiben.

    Mir als Kunde nutzt es auch nichts wenn die Sparkasse Projekte in der Umgebung finanziell unterstützt. Das geschieht mit den ~100,- € die jeder Sparkassenkontoinhaber mehr zahlt (verglichen mit anderen Banken mit besseren Service). Da spare ich mir doch lieber das Geld und unterstütze mit dem eingesparten Geld Projekte meiner Wahl...

    Und mir soll auch niemand mit Arbeitsplätzen in der Region kommen, mittelfristig wird über Rente o.ä. das Personal eh abgebaut werden.
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  • hbkegeln
    Das darf doch nicht war sein, Erhöhung bzw. Verdoppelung der Kontoführungsgebühr für online-Banking zum 1.10. und schließen von 14 Filialen.
    Da hilft es auch nicht wenn die App"Sparkasse" mit fünf Sternen gewürdigt wurde. Hier werden Kosten umgelegt um den Überschuss hochzuhalten. Wieder zu Lasten der Kleinen.
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  • rbauer
    Erst soll man nur mit Karte zahlen, dann werden die Gebühren dafür erhöht und als Dank Filialen geschlossen.
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