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Dingolshausen
Soziale Dorfentwicklung: Erstes Dorfgespräch in Dingolshausen stößt auf große Resonanz
Viele Bürgerinnen und Bürger kamen zum ersten Dorfgespräch, das den offiziellen Auftakt zu dem Pilotprojekt 'Soziale Dorfentwicklung' in Dingolshausen bildete. 
Foto: Gerald Effertz | Viele Bürgerinnen und Bürger kamen zum ersten Dorfgespräch, das den offiziellen Auftakt zu dem Pilotprojekt "Soziale Dorfentwicklung" in Dingolshausen bildete. 
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Das erste Dorfgespräch zum Pilotprojekt "Soziale Dorfentwicklung" in der Gemeinde Dingolshausen ist auf große Resonanz gestoßen. Gut 80 Bürgerinnen und Bürger waren ins Veranstaltungszentrum gekommen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und die Frage zu beantworten, wie man das Dorfleben zukünftig lebenswert gestalten und sich dabei kreativ einbringen kann.

"Wir sind heute dabei, weil wir wissen wollen, was man im Dorf verbessern kann", stellten Annemarie Zinner (68) und Amanda Fuchs (71) als älteste Teilnehmerinnen klar. Franziska Rippstein ist gekommen, "weil es im Leben wichtig ist, dass man zusammenlebt und nicht nur nebenher". Und Sigrid Fessel-Walter meint, dass "jeder mit seinen Fähigkeiten wichtig ist". 

Den Menschen Mut machen

Die beiden Moderatoren des Abends, Florian Wenzel und Magdalena Kloibhofer, freuten sich über die große Resonanz. "Eines der Ziele", sagte Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler in ihrer Begrüßung, sei es, den Menschen Mut zu machen. "Auch Krisen können zu Chancen werden", sagte sie und appellierte an alle, sich "auf unsere Werte zu besinnen".

Besonders freute sich die Bürgermeisterin, dass sich auch vier Jugendliche bereit erklärten, aktiv dabei zu sein. Maxi Popp sagte spontan Ja, als er gefragte wurde, und meinte: "Warum nicht?". Zusammen mit Nele, Lea und Verena gab er Namenschilder aus. Alle Generationen einzubinden, das sei wichtig, meinte die Bürgermeisterin.

Ann-Kristin Eisenhauer, Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler, Matthias Hauck, Larissa Müller, Eva Heinisch und Sophie Brendler bilden das Koordinationsteam. 
Foto: Gerald Effertz | Ann-Kristin Eisenhauer, Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler, Matthias Hauck, Larissa Müller, Eva Heinisch und Sophie Brendler bilden das Koordinationsteam. 

Schon vorab war ein Koordinationsteam gegründet worden. Einige aus diesem Kreis sprachen mit Eva Heinisch ("freue mich auf innovative Ideen"), Larissa Müller ("Ich wurde als neue Bürgerin herzlich willkommen geheißen und bin froh, wenn es Angebote gibt") und Matthias Hauck ("ich möchte vorhandene Strukturen erhalten und ergänzen für die Zukunft") wichtige Stichpunkte an. Vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) war Johannes Krüger vertreten. Die Behörde begleitet den Prozess, Akteure sind die Menschen vor Ort, betonte Krüger.

Ideen sollen aus der Bürgerschaft kommen

Moderator Florian Wenzel nannte Verbindung, Vertrauen und Veränderung als wichtige Eckpfeiler der Sozialen Dorfentwicklung. Die Dorferneuerung habe bauliche Veränderungen gebracht.  "In diesem inneren Prozess wollen wir uns auf den Weg machen", meinte Wenzel und fragte in die Runde, welche Motivation die Teilnehmenden hätten. "Ich freue mich, dabei zu sein", sagte Ann-Kristin Eisenhauer aus dem Ortsteil Bischwind, und Armin Loos erklärte: "Ich war früher schon sozial engagiert."

Wie steht mein Gegenüber, wie stehen andere Menschen zu Dingolshausen und Bischwind ? Antworten auf diese Fragen brachte ein kleines Interview im Zweier-Team.
Foto: Gerald Effertz | Wie steht mein Gegenüber, wie stehen andere Menschen zu Dingolshausen und Bischwind ? Antworten auf diese Fragen brachte ein kleines Interview im Zweier-Team.

Einige Aktionen in Bezug auf die Soziale Dorfentwicklung hatte es bereits im Vorfeld des Dorfgesprächs gegeben. So wurden der Kapellenschoppen, das Erzählcafé bei der Veranstaltung "Dingolshausen, die neue Zeit" oder auch die Aktionen von "Mach mit" im Rahmen des Ferienspaßes erwähnt.

Viele Gespräche in Gruppen und im Plenum

Den Dialog suchen, aufeinander zugehen oder "für wen könnte ich eine Brücke bauen?": Gespräche  zu vielen Themen waren an diesem Abend in Dingolshausen möglich, so etwa bei Gruppenrunden oder auch im Plenum. "Es ist auch ein Stück weit meine Verantwortung", sagte beispielsweise Ann-Kristin Eisenhauer.  Und Florian Wenzel machte deutlich: "Impulse sind wichtig, um mit jemanden ins Gespräch zu kommen."

Die Teilnehmenden, im Bild Franziska Rippstein, notierten ihre Erkenntnisse und Ideen.
Foto: Gerald Effertz | Die Teilnehmenden, im Bild Franziska Rippstein, notierten ihre Erkenntnisse und Ideen.

Im weiteren Verlauf des Dorfgesprächs ließen drei junge Menschen, Annika Feuerstein, Marina Kleespies und Larissa Müller, mehrere Bürger in einem kurzen Video zu Wort kommen. Sie hatten danach gefragt, was sie sich von einer sozialen Dorfentwicklung erhoffen. 

In einer Fragerunde zwischen jeweils zwei Teilnehmenden wurde beim Dorfgespräch auch die Frage erörtert: "Was motiviert dich, heute hier zu sein?" oder "Was sind des anderen Talente?".

Fortsetzung der Dorfgespräche im kommenden Jahr

Auf Sitzen aus Pappe durfte später jeder seine offenen Gedanken und Ideen schreiben. "Bürgerbus" (Huanita Zinner), den es bereits schon einmal gab, eine "Mehrgenerationen-WG" (Harald Finster) oder die "Nachbarschafthilfe" (Christine Gabriel) waren einige Anregungen.

Auf reges Interesse stieß das erste Dorfgespräch bei der Bevölkerung.
Foto: Gerald Effertz | Auf reges Interesse stieß das erste Dorfgespräch bei der Bevölkerung.

Johannes Krüger vom ALE und Moderatorin Magdalena Kloibhofer sprachen abschließend von einem "offenen Prozess, der von der Lebendigkeit lebt". Fortgesetzt wird das Dorfgespräch im Rahmen der Sozialen Dorfentwicklung Anfang kommenden Jahres. Dann ist eine weitere solche Veranstaltung zum Austausch in der Gemeinde geplant.

 
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