Stark beim Umsatz, schwach bei der Rendite. So könnte man die momentane Situation bei SKF in Deutschland beschreiben. Das Mitte April angekündigte Gespräch des Managements und der Betriebsräte mit der Konzernleitung – Alrik Danielson und Kent Vitanen – hat Anfang der Woche in Göteborg stattgefunden. Dabei ist das Thema der zu hohen Kosten in Deutschland vertieft worden, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der SKF GmbH, Martin Johannsmann. Konkrete Zahlen seien nicht vereinbart worden, die Wirtschaftlichkeit solle jedoch wieder hergestellt werden.
Den Standort stärken
Dazu liege der Ball jetzt in Schweinfurt, erklärt Johannsmann, in dem Sinne „ihr wisst viel besser wie es bei euch geht.“ Seit Mitte April habe es viele Gespräche zwischen dem Management in Schweinfurt und dem Betriebsrat gegeben. Klar sei, dass der Standort aus dem anstehenden Prozess stärker hervorgehen muss, er müsse wirtschaftlicher und zukunftsfähiger werden. „Wir werden nichts mit der Brechstange abschaffen, was wir in Zukunft brauchen“.
Kompetenz bewahren
Wichtig sei es, trotz der Kostenreduzierung, die Kompetenz zu wahren. Ende April hieß es, dass sich Management und Betriebsrat einig seien, das aus Kostengründen Verlagerungen ins Ausland, vor allem nach China nicht zu vermeiden seien. Dafür müsse es Ersatzprodukte und die dafür nötigen Investitionen geben.
Der Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl spricht von intensiven Gesprächen in Göteborg. Auch die Mitarbeitervertretung stehe zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. „Es geht aber um den Weg dahin“. Alles komme auf den Prüfstand, was Kosten und Effizienz betrifft. Er rechnet mit „heftigen und weniger heftigen“ Diskussionen mit dem Management. Es könne nicht nur um Streichungen gehen. Demnächst würden die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über den weitere Weg informiert.
Starkes Umsatzwachstum
Trotz der schwachen Ertragsanlage wird in der Mitarbeiterzeitschrift InnenWelten das Geschäft der SKF GmbH als gut bezeichnet. Der Gesamtumsatz stieg 2017 um 6,3 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Allein im vierten Quartal verzeichnete der Standort Schweinfurt eine Steigerung des Produktionsvolumens um 25 Prozent. Die Geschäftsführer Johannsmann und Thomas Burkhardt rechnen laut InnenWelten für das laufende Jahr mit einer weiteren „Überauslastung der Kapazitäten“.
Ein Krankenpfleger kann bei gleichen oder schlechteren Arbeitszeiten (Sa/So Dienst)
nur von so viel Gehalt träumen.