Vom Eingangsbereich des des städtischen Silvana-Bades An den Eichen führt die große Treppe hinunter auf den Vorplatz und die Zugangsstraße. Die ganze Strecke entlang, auf rund 30 Metern, stehen Dutzende Badegäste recht eng hintereinander – von einer Einhaltung der 1,5-Meter-Corona-Abstandsregel keine Spur. Ein Leser hat diese Handy-Aufnahme der Redaktion geschickt mit der Bemerkung: "Erschreckend, wie hier versagt wird." Es bräuchte wohl eine Security, die zumindest in Stoßzeiten die Abstände kontrolliert und durchsetzt.

Warteschlange an der Kasse

Ist das so? "Es kam am vergangenen Samstag zu einer Warteschlange an der Silvana-Kasse", so Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Kästner auf Anfrage dieser Redaktion. "Wir haben diesen Fall in das mit dem Gesundheitsamt abgestimmte Silvana-Hygienekonzept aufgenommen." Entsprechend seien im Eingangsbereich Abstandsmarkierungen am Boden angebracht worden, ergänzt um zusätzliche schriftliche Hinweise, wie etwa die Pflicht, im Eingangsbereich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

"Im erweiterten Kassenbereich kontrollieren wir die Einhaltung der Hygienevorschriften und sprechen offensichtliche Verstöße direkt an", so Kästner weiter. Im öffentlichen Raum würden zusätzlich die allgemeinen Abstandsgebote gelten. Was im Silvana-Freibad zu beachten ist, hat diese Redaktion jüngst ausführlich berichtet. "Die ganz überwiegende Mehrzahl unserer Gäste zeigt Verständnis und hält sich an die Hygienevorschriften", so der Stadtwerke-Geschäftsführer.

Kontaktperson angeben

Was zu längerem Warten vor dem Silvana führen kann: An der Eingangskasse des Schwimmbads ist für eine eventuell erforderliche Kontaktnachverfolgung eine Person pro Haushalt anzugeben. Um diesen Prozess zu beschleunigen und Wartezeiten zu vermeiden, bestehe die Möglichkeit, die Angaben vorab einzutragen. Ein entsprechendes Formular sei auf der Homepage der Stadtwerke veröffentlicht.

Zum anderen wird kritisiert, dass es im Silvana für das Hallenbad wie den Saunabereich offenbar an einem Hygienekonzept mangle – anders als etwa in Gerolzhofen oder Haßfurt. Sauna und Hallenbad seien derzeit geschlossen. Stimmt das? Falls ja, was sind die Gründe?

Fokus liegt auf dem Freibad

Für Hallenbad und Sauna sei ein Hygienekonzept erstellt worden, "das mit dem Gesundheitsamt abgestimmt wird", sagt Kästner. Er bestätigt, dass beide Einrichtungen derzeit geschlossen sind und erst  am 8. September wieder geöffnet werden. Das habe mehrere Gründe. Coronabedingt werde schon jetzt für den Freibadbetrieb mehr Aufsichtspersonal gebraucht. Der Schwerpunkt  liege darauf, dass der Badebetrieb auf dem Freigelände reibungslos funktioniert.  

Für Hallenbad und Sauna wäre noch mehr Personal nötig – bei deutlich eingeschränktem Besucherzutritt. Weil die Hallenbad-Besucher auch die Sauna nutzen dürften, wäre die so schon geringere Zahl der Zutritte für beide Einrichtungen dieselbe. Der Hygieneaufwand wäre für relativ wenige Gäste enorm. "Deshalb fokussieren wir uns aufs Freibad, so Kästner, "wir machen, was wir mit dem Gesundheitsamt abgestimmt haben." So sei es im Aufsichtsrat beschlossen worden.   

Etliche Verstöße im Geomaris

Indes hat ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bei einem privaten Besuch erhebliche Verstöße gegen Corona-Regeln im Geomaris-Schwimmbad beobachtet. Geomaris-Betriebsleiter Wolfgang Schulz hat daraufhin "eine Mail mit 18 verschiedenen Anregungen bekommen, die wir umzusetzen sollen", sonst werde vielleicht ein Strafgeld von 50 000 Euro fällig. Nun appellieren die Verantwortlichen in Gerolzhofen an die Badegäste, Vorsicht und Eigenverantwortung walten zu lassen: "Bitte helfen Sie alle mit, eine Schließung zu vermeiden."