Bei der Sennfelder Kirchweih gibt's zum 370. Friedensfest zwei Premieren. Der Sennfelder Friedensmarsch, komponiert von Erich Weber, wird uraufgeführt. "Wir hoffen, dass alles so weitergeht, egal, was kommen mag. Auch in Zukunft ein Planbaum am Kirchplatz steht, an jedem Kirchweihtag", heißt es darin.
Zum ersten Mal wurde am Plan eine goldene Medaille verliehen. Preisträger: Der Volkstrachtenverein, der federführend die Tradition am Leben erhält, wie Bürgermeister Oliver Schulze betont, als er Vorsitzendem Helmut Büschel die Auszeichnung überreicht. Das ist mal eine kleine Änderung im festgelegten Kirm-Ritus.
Ansonsten wird nach alter Sitte gefeiert, mit Predigt, Tanz, Singen und Musizieren und den Vivat-Rufen, angeleitet vom Planältesten. Und wie immer drängt sich alles um den Plan, als die kleinen Mädchen mit den Planburschen die Gänsdreckles aushätschen und drei Runden auf dem Plan drehen. Obersüß, das finden nicht nur Eltern und die Omas und Opas. Das Fotomotiv schlechthin!
Karl-Heinz Röhlein, ehemaliger Regionalbischof aus Nürnberg, erinnert beim Gottesdienst, gestaltet vom Posaunenchor, an den Wert des Friedens. Frieden und Freiheit gehören zusammen, aber auch Frieden und soziale Gerechtigkeit. Seit 74 Jahren leben wir in Deutschland in Frieden, erinnert er an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939.
"Eine so lange Periode des Friedens gab es in der Geschichte Sennfelds noch nicht." Selig sind, die Frieden stiften, zitiert er die Bibel. Dazu braucht es seiner Meinung nach, Geduld, Kompromisse, Mut zur Wahrheit und zum Widerspruch. "Widersprechen, wenn gegen Juden gehetzt wird und über Flüchtlinge hergezogen wird", fordert Röhlein auf.
Bis die Planpaare dann ihre Runden drehen, ist erstmal Pause. Zeit für Plootz, Losbude und Plaudern. Bis die erste Plantour ansteht. Dann dreht sich wieder alles um die Tradition.