Die Arme lässig angewinkelt und mit konzentriertem Blick stehen die fünf Sportlerinnen und Sportler in der Turnhalle des Jonglage- und Artistikzentrums "Firlefanz". Gekonnt schmeißen sie jeweils einen kleinen farbigen Ball in die Höhe, heben ihr Knie und schmeißen einen zweiten Ball untendurch von einer Hand in die andere. Die erste Hand, die gerade noch einen Ball geworfen hat, schnellt wieder hoch und greift zielstrebig in die Luft. Gefangen! Auch der zweite Ball wurde gekonnt aus der Luft gefischt.

Ungefähr so lief der erste Jonglage-Workshop, den das Artistikzentrum "Firlefanz" am Dienstag im Rahmen der Schweinfurter Seniorenwochen anbot. Natürlich lief es nicht von Anfang an so rund, wie in der Eingangs beschriebenen Szene. Alle Teilnehmer waren Anfänger und mussten sich erst einmal einarbeiten. "Ich habe so etwas noch nie gemacht und dachte mir, das könnte für Senioren interessant sein", sagt Karolina Sängerlaub vom Seniorenrat der Stadt Schweinfurt. Eine gute Abwechslung zu Nordik Walking und Wassergymnastik würde dies darstellen.

Silke Ebert ist die Leiterin des Jonglage-Kurses. Sie jongliert seit 30 Jahren und ist der Meinung, dass sich Jonglieren auch für Senioren hervorragend eignet. "Jonglieren können alle Altergruppen. Es stärkt die Konzentration, die Beweglichkeit und die Koordination – alles Fähigkeiten, die im Alter sonst abgebaut werden."

Für Senioren sei es wichtig, sich auch bei körperlichen Einschränkungen nicht aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, schreibt Norbert Holzheid, Vorsitzender des Seniorenbeirats anlässlich der 37. Seniorenwochen, die derzeit in Schweinfurt vollem Gange sind. Dazu gehöre auch die Begegnung mit anderen Menschen, die die Seniorenwochen mit über 80 Veranstaltungen fördern wollen.

Bei den Teilnehmern kamen die Übungen der artistischen Bewegungskunst gut an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten arbeiteten sie sich in die Materie ein und konnten schnell erste Erfolge erzielen: Nach einführenden Dehnübungen übten sie erst mit einem Ball, dann mit zwei Bällen und schließlich im Team sogar mit drei Bällen. "Ich finde es gut, wie die Übung in einzelne Schritte zerlegt wird", sagt Heidi Binkowsky, eine der Teilnehmerinnen. "Es ist nicht ohne, macht aber Spaß." Ähnlich sahen das die anderen Teilnehmer, die gerne beim nächsten Mal wiederkommen wollen.