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Schweinfurt
Ein Segen für Schweinfurt? So denken 8 Menschen aus der Region über den Ausbau des Sachs-Stadions
Die Stadt Schweinfurt diskutiert über den Stadionausbau. Während einige es als Chance sehen, zweifeln andere an der langfristigen Rentabilität.
Acht Menschen aus der Region geben ihre Einschätzung zum Ausbau des Sachs-Stadions ab. Von oben links: Harald Burger, Peter Müller, Josef und Elisabeth Eusemann; von unten links: Lena Kraus, Michael Pütsch, Daniel Müller, Gerd Sandow.
Foto: Sebastian Rauschert | Acht Menschen aus der Region geben ihre Einschätzung zum Ausbau des Sachs-Stadions ab. Von oben links: Harald Burger, Peter Müller, Josef und Elisabeth Eusemann; von unten links: Lena Kraus, Michael Pütsch, Daniel ...
Sebastian Rauschert
 |  aktualisiert: 23.04.2025 16:00 Uhr

Der 1. FC Schweinfurt 05 hat gute Chancen, als Meister der Fußball-Regionalliga Bayern in die Dritte Liga aufzusteigen. Den dafür nötigen Umbau des Sachs-Stadions und einen einmaligen gedeckelten Zuschuss der Stadt für den Verein über 3,62 Millionen Euro genehmigte der Hauptausschuss kürzlich.

Am 29. April muss der Stadtrat aber noch final seine Zustimmung erteilen. Wie denken acht Menschen aus der Region über die finanzielle Unterstützung der Stadt für den Stadionumbau des FC Schweinfurt 05?

1.: Harald Burger, 76, Schweinfurt: "Der Name Schweinfurt wäre in Deutschland wieder bekannt"

Harald Burger.
Foto: Sebastian Rauschert | Harald Burger.

"Ich war selbst lange Zeit aktiver Fußballer und habe 14 Jahre lang als Jugendtrainer gearbeitet. Der Fußball liegt mir also sehr am Herzen. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn der Verein finanziell unterstützt wird und man das altehrwürdige Sachs-Stadion wieder im Profifußball sehen könnte. Ein Aufstieg in die Dritte Liga würde den Namen Schweinfurt deutschlandweit wieder bekannter machen, so wie es früher schon einmal der Fall war. Es wäre schade, wenn dieser Schritt am Ende an einer Rasenheizung oder anderen Details scheitern würde."

2.: Peter Müller, 53, Goßmannsdorf: "Die zusätzliche Medienpräsenz wäre ein riesiger Gewinn"

Peter Müller.
Foto: Sebastian Rauschert | Peter Müller.

"Ich bin der Meinung, dass sich die Stadt Schweinfurt am Umbau des Stadions finanziell beteiligen sollte. Ein Drittligaverein wäre nicht nur für die Stadt selbst, sondern für den gesamten Landkreis eine schöne Bereicherung. Viele andere Städte würden sich glücklich schätzen, Drittligafußball in ihrer Stadt zu haben. Allein die zusätzliche Medienpräsenz, beispielsweise durch Übertragungen in der Sportschau, ist ein riesiger Gewinn für eine Stadt dieser Größe. Und hinzu kommt: Schweinfurt hat in dieser Saison vielleicht die einmalige Chance, den Aufstieg in die Dritte Liga zu schaffen. In den letzten Jahren hat man gesehen, wie schwer das ist. Deshalb ist es für mich die Pflicht der Stadt Schweinfurt, den Verein in dieser Situation nicht im Stich zu lassen."

3./4.: Josef und Elisabeth Eusemann, 78, Bergrheinfeld: "Sind so hohe Summen wirklich notwendig?"

Josef und Elisabeth Eusemann.
Foto: Sebastian Rauschert | Josef und Elisabeth Eusemann.

"Wenn Schweinfurt schon einmal die Möglichkeit hat, ein sportliches Aushängeschild wie den 1. FC Schweinfurt 05 zu haben, finden wir schon, dass die Stadt den Verein grundsätzlich unterstützten sollte. Allerdings stellt sich für uns die Frage, ob wirklich so hohe Summen notwendig sind, wie sie derzeit im Raum stehen, oder ob es nicht auch kostengünstigere Lösungen gäbe. Es besteht schließlich die Gefahr, dass der Verein nur ein Jahr in der Dritten Liga spielt und dann wieder absteigt, wodurch ein großer Teil der Investitionen ins Leere läuft. Deshalb sollte eine Unterstützung gut durchdacht und nachhaltig passieren."

5.: Lena Kraus, 25, Aidhausen: "Gelder sind in Kindergärten und Schulen besser investiert"

Lena Kraus.
Foto: Sebastian Rauschert | Lena Kraus.

"Als junge Mutter ist es mir ein größeres Anliegen, dass öffentliche Gelder in Kindergärten und Schulen investiert werden, anstatt in den Umbau eines Stadions. In diesen Bereichen gibt es leider oft noch viel Verbesserungspotenzial. Der Stadionumbau hat sicher seine Berechtigung und ich verstehe, dass der Verein vielen Menschen wichtig ist, aber für mich persönlich stehen andere Themen im Vordergrund."

6.: Michael Pütsch, 65, Schweinfurt: "Ohne Unterstützung ist die Zukunft von Schweinfurt 05 in Gefahr"

Michael Pütsch.
Foto: Sebastian Rauschert | Michael Pütsch.

"Die Stadt sollte den Verein auf jeden Fall unterstützen, andernfalls ist die Zukunft von Schweinfurt 05 ernsthaft in Gefahr. Es geht darum, den nächsten Schritt zu machen und sich langfristig in einer Profi-Liga zu etablieren. Schweinfurt hat die Chance, sich sportlich weiterzuentwickeln und den Sprung in die Dritte Liga zu schaffen. Dafür braucht es aber die nötige finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. Dem Verein keine Hilfe zu leisten, nur weil die Mittel anderweitig benötigt werden, halte ich für die falsche Herangehensweise. Die Finanzierung der Infrastruktur wird schon seit Jahrzehnten vernachlässigt."

7.: Daniel Müller, 25, Kerbfeld: "Eine Investition, die Verein und Fans zugutekommen würde"

Daniel Müller.
Foto: Sebastian Rauschert | Daniel Müller.

"Es wäre schön, wenn die Stadt Schweinfurt den Stadionumbau unterstützen würde, sodass der Verein im Falle eines Aufstiegs seine Spiele in der Dritten Liga auch in der eigenen Stadt austragen könnte. Gleichzeitig wäre es eine Investition in ein modernes und attraktiveres Stadion, was sowohl dem Verein als auch den Fans zugutekommen würde. Natürlich ist so ein Umbau aber auch teuer zu realisieren und mit vielen Herausforderungen verbunden."

8.: Gerd Sandow, 86, Schweinfurt: "Die Stadt kann das Stadion doch einfach dem Verein überlassen"

Gerd Sandow.
Foto: Sebastian Rauschert | Gerd Sandow.

"Ich gehe regelmäßig ins Stadion und bin bekennender Schnüdel-Fan. Ich frage mich aber, ob man den Stadionumbau nicht um ein Jahr verschieben könnte. Es bringt doch wenig, jetzt eine teure Rasenheizung einzubauen, wenn sie nächstes Jahr vielleicht schon gar nicht mehr benötigt wird. Ich weiß, das ist eine Vorgabe des DFB. Aber vielleicht sollte man den Vereinen, die gerade aufgestiegen sind, zunächst die Möglichkeit geben, sich in der Liga zu etablieren. Viele Regionalligisten stehen vor ähnlichen Problemen und müssten aus diesen Gründen auf den Aufstieg verzichten. Schweinfurt hat dieses Jahr dazu das Glück, direkt aufsteigen zu können, ohne in die Ausscheidungsrunde zu müssen. Trotzdem ist das Thema für mich ein zweischneidiges Schwert. Ich würde den Verein lieber weiterhin in der Regionalliga erfolgreich sehen, als in der Dritten Liga regelmäßig hohe Niederlagen einstecken zu müssen. Auch aus finanzieller Sicht ist es kritisch. Wenn die Stadt aber ohnehin sparen muss, könnte sie das Stadion doch einfach dem Verein überlassen, es war immerhin damals eine Schenkung von Willy Sachs."

 
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  • Bruno May
    Hallo Herr Rauschert, korrigieren Sie bitte den Familiennamen von Josef und Elisabeth Eusemann; in Eusemann kommt kein "l" vor!
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