
Schwerer Bandendiebstahl, Sachbeschädigung und Computerbetrug – so lautet die Anklage gegen drei Männer vor dem Landgericht in Schweinfurt. Die Taten der mutmaßlichen Bande waren, so die Staatsanwaltschaft, darauf gerichtet, in Schul-, Büro- und sonstige unbewohnte Gebäude einzudringen, um dort nach Geld und anderen Wertgegenständen zu suchen.
Davon betroffen waren auch Schulen in Bad Kissingen, Bad Brückenau, Hammelburg, Höchberg und Marktheidenfeld. Insgesamt strichen die Täter nicht nur eine zum Teil erhebliche Beute ein. Sie richteten auch einen Schaden von mehr als 55.000 Euro an.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Mittdreißigern vor, sich abgesprochen zu haben, Straftaten gemeinsam zu begehen, um sich eine fortlaufende Einnahmequelle von nicht unerheblicher Dauer und einigem Umfang zu verschaffen. Die elfseitige Anklageschrift, die am ersten Verhandlungstag verlesen wurde, zeigt den erheblichen Umfang der Vorwürfe und offenbart das Muster, nach dem die Angeklagten vorgegangen sind. Sie ließ aber auch einen langen Prozess erwarten, für den acht Verhandlungstage vorgesehen waren.
Angeklagte räumten Vorwürfe in vollem Umfang ein
Doch der Prozess dürfte deutlich kürzer ausfallen. Aus amerikanischen Gerichtsserien kennt man die Deals, die zwischen Verteidigern und Anklagebehörde ausgehandelt werden. Auch in dem Verfahren vor dem Landgericht haben sich Gericht und Verfahrensbeteiligte am ersten Prozesstag über den weiteren Fortgang und das Ergebnis des Verfahrens verständigt: Die Angeklagten wissen nun, was sie in etwa erwartet, wenn sie – und das taten sie am Montag – die Vorwürfe aus der Anklageschrift im vollen Umfang einräumen.
Die Strafen werden nicht gleich ausfallen, weil bei zwei Tätern eine frühere Verurteilung einbezogen werden muss und auch die Beute und die Schäden bei den Taten, die nicht immer alle gemeinsam begangen haben sollen, unterschiedlich sind. Eine Bewährungsstrafe allerdings könnte nur bei einem der Angeklagten noch im Raum stehen.
Das Trio startete seine Einbruchsserie laut Anklageschrift im November 2020 in Bad Kissingen. Die Angeklagten sollen sich gewaltsam Zugang zur Realschule verschafft und beim Aufbrechen von Möbeln im Zimmer des Schuldirektors den Schlüssel zum Tresor gefunden haben. Neben dem Bargeld vom 1500 Euro sollen die Angeklagten eine EC-Karte mit den dazugehörigen PIN an sich gebracht haben. Diese setzten sie dann gleich an Geldautomaten in Hammelburg ein und hoben laut Anklageschrift beide Male 1000 Euro ab. An vielen anderen Orten sollen die drei ähnlich vorgegangen sein.
Die Männer sollen nicht nur in Schulgebäude eingebrochen sein
Es waren aber nicht nur Schulen, die das Interesse des Trios geweckt hatten. In einem Bürogebäude sollen sie aus einer Fahrschule Geld und Wertgegenstände im Umfang von 13.500 Euro entwendet haben. Beim Einbruch in eine Apotheke im baden-württembergischen Efringen-Kirchen wären sie beinahe erwischt worden. Dort hatten sie gleich einen kompletten Tresor in ein Auto mit polnischem Kennzeichen verladen. Als sie von Zeugen entdeckt wurden, ergriffen sie ohne Auto und ohne Tresor die Flucht.
Das war aber nur ein Baustein bei der Entdeckung der Täter. Die Polizei verglich die Funkzellen der Tatorte und die dort jeweils eingeloggten Handys. So kam sie darauf, dass ein polnisches Mobiltelefon immer wieder zur Tatzeit in der Nähe des Tatortes eingewählt war. DNA-Spuren taten dann ihr Übriges, um die Angeklagten zu überführen und dingfest zu machen.
Jetzt müssen die Angaben der Angeklagten nur noch mit den Zeugenaussagen einiger Polizeibeamter abgeglichen werden. Durch die verfahrensrechtliche Klärung zu Beginn des Prozesses bleibt ein langwieriges und kostenintensives Verfahren erspart. Schon am 31. Januar erwartet das Gericht die Plädoyers und wird dann auch wohl ein Urteil verkünden.
für bandenmäßig begangene Verbrechen.
Toll - das würde ich für eine Einladung an den "Nachwuchs" halten. Man stelle sich vor, da kommt jemand raus und erzählt seinen Kumpels "alles halb so wild, der Richter hat nur gesagt, du-du, das machst du aber nicht nochmal, und mich dann freigesprochen". Erinnert mich übrigens daran, dass gemeinhin kolportiert wird, Deutschland sei ein bevorzugter Tummelplatz für Mafiosi...