1150 Mitarbeiter gibt es in der Stadtverwaltung, die im Rathaus in der Innenstadt sowie den Außenstellen wie zum Beispiel am Sennfelder Bahnhof im Servicebetrieb arbeiten. Legt man den so genannten Konzern Stadt Schweinfurt zu Grunde, in dem sich auch die Tochterfirmen SWG, Stadtwerke und Leopoldina wiederfinden, ist man in Sachen Mitarbeitergröße unter den Top 5 der Schweinfurter Firmen auf Augenhöhe mit den Industriebetrieben.
Personal kostet Geld, in den vergangenen Jahren stieg der Personalaufwand im städtischen Haushalt auf für 2019 geschätzte 61,8 Millionen Euro. 2016 waren es nach Angaben der Stadtverwaltung noch 54,2 Millionen Euro. Der städtische Haushalt 2019 beträgt insgesamt 242 Millionen Euro, die Personalkosten bewegen sich im Vergleich zu Städten ähnlicher Größe im Mittelfeld.
Im Stadtrat hatte Finanzreferentin Anna Barbara Keck kürzlich erklärt, die Regierung von Unterfranken prüfe die Haushalte akribisch, insbesondere die Personalkosten, gerade wenn es sich um freiwillige Leistungen handelt. In der Verwaltung ist ein großer Teil der Mitarbeiter vor allem im Sozialbereich eingesetzt.
FDP-Stadtrat Georg Wiederer hatte bei der Verwaltung um eine Aufstellung gebeten, warum die Kosten für das städtische Personal in den vergangenen Jahren um 7,6 Millionen Euro gestiegen sind. Auskunft bekam er von Personalamtsleiter Armin Seebauer.
Seebauer listete die Gründe für die gestiegenen Kosten akribisch auf. Neu geschaffene Stellen in den vergangenen drei Jahren verursachten Mehrkosten von 2,8 Millionen Euro. 2,9 Millionen Euro mehr mussten für die jährlichen Tariferhöhungen eingeplant werden, die neue Entgeltordnung im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes löste durch Umgruppierungen und Neueinstufungen der Beschäftigten Mehrkosten von 1,1 Millionen Euro aus. Bei den Beamten schlugen Besoldungserhöhungen mit 600 000 Euro zu Buche.
Seebauer erklärte auf Wiederers Nachfrage, es gebe keine neutrale Stelle, die städtische Personalkosten vergleiche, da die jeweiligen Verhältnisse vor Ort zu unterschiedlich seien. Es gebe aber Bemessungsvarianten für verschiedene Arbeiten, zum Beispiel wie viele Pässe oder Führerscheine im Servicecenter pro Jahr ausgegeben werden. Daraus können Personalschlüssel errechnet werden, die im Fall Schweinfurts nicht nur bei den Pflichtaufgaben, sondern auch bei den freiwilligen Aufgaben den Durchschnittswerten entsprechen.