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SCHWEINFURT
Schweinfurter Verein hilft jungen Menschen in Indien
Mit Unterstützung des Schweinfurter Vereins starten diese jungen indischen Absolventinnen aus Kalkutta nun in die Berufswelt.
Foto: Alfred Paul | Mit Unterstützung des Schweinfurter Vereins starten diese jungen indischen Absolventinnen aus Kalkutta nun in die Berufswelt.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:00 Uhr

Als sich der Schweinfurter Verein „Hilfe für Kinder der Dritten Welt“ im Jahre 1990 für die Errichtung einer Schule in Kalkutta einsetzte, hatten die Mitglieder noch keine genauen Vorstellungen, wohin der Weg führen könnte. Dass Jahre später unzählige Schüler am täglichen Unterricht teilnehmen, darüber freut sich Heinrich Hackenberg, erster Vorsitzender des Vereins, besonders. „Es kommen täglich rund 1000 Kinder in unsere Schule. Damit konnte anfangs wirklich niemand rechnen“, sagt Hackenberg stolz.

Zusammen mit dem Orden „Salesianer Don Bosco“ errichtete der Kinderhilfsverein in den 90er-Jahren die Schule nahe den Slums in Indien. Dazu wurden eine alte Lagerhalle umfunktioniert und über zehn Klassenzimmer aufgebaut. „Don Bosco baut dort, und wir bezahlen“, sagt Hackenberg, der selbst schon etliche Reisen hinter sich hat. Über Spenden und Patenschaften finanziert der Schweinfurter Verein seine zahlreichen Projekte. Die Schule in Kalkutta, zu der die Kinder aus den Slums kostenlos kommen dürfen, hat es Heinrich Hackenberg aber besonders angetan.

Berufsausbildung in den Slums

„Es bedeutet mir sehr viel, dass wir den Menschen dort helfen können“, sagt der Vorsitzende. Gerade in den Slums sei es wichtig, dass die Kinder zur Schule gehen könnten. Davon würden auch deren Familien profitieren. Von der ersten bis zur fünften Klasse können sie dort die Schule besuchen. Danach treten sie in andere Schulen über. Neben den jüngeren Schülern kommen auch ältere und nutzen beispielsweise am Abend die Hausaufgabenbetreuung. „Das ist deshalb so wichtig, da die Familien in den Slums ohne elektrisches Licht auskommen müssen“, so Hackenberg.

Doch nicht nur der normale Unterrichtsstoff wird an der sogenannten nonformal school in Kalkutta angeboten. Es gibt auch Berufsausbildungsklassen. Neben der Computerausbildung, dem Gastronomieservice und der Schneiderei können Schüler hier das Handwerk einer Friseurin oder einer Kosmetikerin erlernen. Die Friseur- und Kosmetik-Klasse ist nun nach einer einjährigen Ausbildung fertig und bringt 18 Absolventinnen hervor. „Das ist eine besondere Premiere. Friseurinnen und Kosmetikerinnen hatten wir hier noch nie“, freut sich Hackenberg.

Gefragte Berufsbranche

Die Absolventinnen hätten nun große Chancen, ihren Beruf ausüben zu können, da diese Branche, genau wie die zuvor genannten, überall gesucht würde. „Der Name des Ordens und unserer hilft bei der Vermittlung natürlich weiter“, so Hackenberg. Es seien schon zahlreiche Mädchen in Firmen, Büros und Werkstätten untergekommen.

Der Verein „Hilfe für Kinder der Dritten Welt“ wurde 1989 in Schweinfurt gegründet und setzt sich seitdem für verschiedene Projekte unter anderem in Kolumbien, Nepal, Namibia und Indien ein. In Deutschland gibt es aktuell 342 Mitglieder und 14 000 Patenschaften weltweit.

Hinweis: Verein zur Hilfe für Kinder der Dritten Welt e.V. Schweinfurt, Flessabank Schweinfurt, IBAN: DE48 7933 0111 0002 4242 41, Auskünfte: Vorsitzender Heinrich Hackenberg, Erlenstraße 10, 97714 Ebenhausen, Tel. (0 97 25) 99 66.

 
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