Seit dem Jahr 2018 gibt es den Sportentwicklungsplan für die Stadt Schweinfurt. Er soll Handlungsempfehlung und Betrachtung des Schweinfurter Sports in all seinen Facetten liefern – vom Vereinssport über den Schulsport bis zum Freizeitsport. Nun stellte René Gutermann, Amtsleiter für Sport, Schule und Ausbildungsförderung, den aktuellen Sachstand in der Sitzung des Sportausschusses vor und gab damit Auskunft darüber, in welchen Bereichen die Stadt unterstützend eingreift. Und wo es Probleme gibt.
Demnach hatte der Sportausschuss auf Antrag verschiedener Fraktionen beschlossen, dass die Verwaltung einmal jährlich über die Umsetzung berichtet. Grundsätzlich, betont Gutermann nun, empfehle der Sportentwicklungsplan eine stärkere Förderung von Kindern, Jugendlichen und Senioren. Durch eine Änderung der städtischen Sportförderrichtlinien und der damit verbundenen Anhebung der Zuschüsse für diese Gruppen sei dem bereits Rechnung getragen worden.
Was konnte bereits umgesetzt werden?
Ein wichtiges Thema war laut Gutermann in diesem Jahr das "Erlernen des Schwimmens". Nach einem Antrag von CSU und Grünen hatte der Stadtrat bereits im Juli beschlossen, dass die Sportverwaltung Schweinfurts entsprechende Organisationen und Vereine bei der Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für Kurse unterstützen soll. Dafür wurden 30 000 Euro zur Verfügung gestellt, berichtet Gutermann. Folglich habe man der DJK für zusätzliche Kurse Belegungszeiten im Bad der Gartenstadtschule zuweisen können. Auch über die TG 48 konnten zusätzliche Schwimmkurse gewonnen werden, erklärte der Amtsleiter.
Des Weiteren, so Gutermann, beteiligte sich die Stadt Schweinfurt an den Kosten für die Wiederöffnung des Silvana Hallenbades. Um dem Schul- und Vereinsschwimmen den "Re-Start" nach der Pandemie zu ermöglichen, erfolgte dies Mitte Juni für das Schul- und Vereinsschwimmen. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Schweinfurt hatte dazu beschlossen, dass den Stadtwerken unter anderem die Kosten für die Wiederöffnung für drei Monate zur Hälfte mit einer Pauschale von insgesamt 25 000 Euro erstattet werden.
Neues Personal für Schwimmkurse: "Leider wurde keine Lehrkraft gemeldet"
Versuche, weitere Schwimmkurse in Schweinfurt – etwa Wochenendkurse – zu organisieren, scheiterten allerdings am fehlenden Personal, so Gutermann. Zudem fehle es den Bädern an Belegungszeiten. Laut Verwaltung seien Schweinfurter Sportvereine grundsätzlich bereit, zusätzliche Schwimmkurse abzuhalten, jedoch herrsche Personalmangel. Deshalb bat man die Vereine darum, Lehrkräfte zu benennen, die über eine Lehrberechtigung verfügen oder aber bereit sind, diese zu erwerben. Die dafür anfallenden Kosten würden von der Stadt Schweinfurt bis zum genannten Gesamtbetrag von 30 000 Euro übernommen. "Leider wurde keine Lehrkraft gemeldet", so Gutermann.
Die Antworten auf die Anfrage sowohl bei der DLRG, als auch der Wasserwacht und beim Bayerischen Schwimmverband nach Möglichkeiten, "Schwimmlehrer" in kürzester Zeit auszubilden, seien ebenso ernüchternd gewesen. So habe die DLRG darauf verwiesen, dass sie nur ihre Mitglieder ausbilde, der Bayerische Schwimmverband habe nur einen Kurs in den Herbstferien anbieten können, der jedoch längst ausgebucht gewesen sei.
