
Großer Erfolg für den Schweinfurter Dokumentarfilm-Regisseur Daniel Asadi Faezi: Sein mit Co-Regisseurin Mila Zhluktenko gedrehter und produzierter Film "Waking up in silence" wurde beim wichtigsten deutschen Filmfestival, der Berlinale in Berlin, ausgezeichnet.
Der Film über Geflüchtete aus der Ukraine, die in einem Gebäude der früheren Ledward-Kaserne in Schweinfurt im Sommer vergangenen Jahres untergekommen sind, bekam bei der Berlinale den Spezialpreis der Generation Kplus der internationalen Jury für den besten Kurzfilm. "Wir zeichnen einen Film aus, der einen besonderen Einblick in den nicht-alltäglichen Alltag von jungen, geflüchteten Menschen erlaubt", heißt es in der Begründung der Jury. Und weiter: "Unaufgeregt gelingt es dem Film, eine Intimität herzustellen, die es dem Publikum ermöglicht, an den Freuden der Protagonist*innen ebenso wie an ihrem Verlust teilzuhaben."
Der Film, schreibt die Jury, rufe "kraftvoll ein Bewusstsein für Orte und Geschichte in Erinnerung" und nähere sich "ästhetisch sicher" den vom Krieg geprägten Biografien. Der Erfolg freut natürlich Daniel Asadi Faezi. Der Absolvent der deutschen Filmhochschule genießt seit Jahren einen sehr guten Ruf in der Branche und hat neben "Waking up in silence" noch weitere Filme in Co-Regie mit Mila Zhluktenko gedreht. Die Auszeichnung ist auch deshalb hoch zu bewerten, weil es bei der Berlinale jährlich mehrere tausend Bewerbungen weltweit gibt.
Ein Teil der Protagonisten war bei der Preisverleihung in Berlin dabei
Der essayistische Dokumentarfilm mit einer Länge von etwas mehr als 15 Minuten wurde auch von der Stadt Schweinfurt mit 5000 Euro gefördert. Für Asadi Faezi und vor allem seine Kollegin, die aus Kiew in der Ukraine stammt und seit Jahren in Deutschland lebt, war es ein besonderes Projekt und "Teil unserer längeren Recherche über das Kasernenareal der Stadt Schweinfurt".
Die Dreharbeiten und Gespräche vor allem mit den jugendlichen Protagonisten und deren Familien seien berührend gewesen. "Für uns", so Asadi Faezi, "war klar, dass wir keine Kriegsberichterstattung machen konnten und deshalb logisch, in Deutschland zu drehen und zu zeigen, wie dieser Krieg uns hier in Schweinfurt betrifft." Ein Teil der Protagonisten aus dem Film war im Übrigen dank der Unterstützung der Stadt Schweinfurt auch bei der Preisverleihung in Berlin vor Ort dabei.