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Schweinfurt
Schweinfurter Geschäftswelt droht Gesundheitsamt mit Strafanzeige
In einem Offenen Brief an Landrat Florian Töpper fordert Werner Christoffel die Behebung organisatorischer Mängel in der Behörde. Er spricht von Geschäftsschädigung.
Sollte es wieder zu einem Lockdown in Schweinfurt kommen, drohen einige Geschäftsleute mit Strafanzeige gegen das Gesundheitsamt Schweinfurt.
Foto: Susanne Wiedemann | Sollte es wieder zu einem Lockdown in Schweinfurt kommen, drohen einige Geschäftsleute mit Strafanzeige gegen das Gesundheitsamt Schweinfurt.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Mit Strafanzeige drohen Schweinfurter Geschäftsleute dem Gesundheitsamt Schweinfurt, wenn die Stadt wieder in einen Inzidenzbereich kommen sollte, der Einschränkungen oder Schließungen von Gastronomie und Einzelhandel nach sich zieht. Das kündigt der Vorsitzende des Gewerbevereins "Schweinfurt erleben", Werner Christoffel, in einem offenen Brief an Landrat Florian Töpper an. 

In einem Offenen Brief an Landrat Florian Töpper  wirft der Vorsitzende des Vereins 'Scheinfurt erleben', Werner Christoffel, dem Gesundheitsamt Organisationsmängel vor.
Foto: Christiane Lurz | In einem Offenen Brief an Landrat Florian Töpper  wirft der Vorsitzende des Vereins "Scheinfurt erleben", Werner Christoffel, dem Gesundheitsamt Organisationsmängel vor.

Bezug nimmt Christoffel "auf die wahrscheinlich wieder falschen hohen Inzidenzen" im Bereich des Gesundheitsamtes Schweinfurt". Die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt ist am Donnerstag sprunghaft gestiegen. Nachdem in den sechs Tagen zuvor 0 bis 9 Neuinfizierte pro Tag gemeldet worden waren, waren es am Donnerstag 18. Bei der niedrigen Einwohnerzahl von 53 400 führte das zu einem Anstieg der Inzidenz von 52,2 auf 73,0.

"Falls die Zahlen wider Erwarten stimmen sollten, kann man davon ausgehen, dass dies einzig und allein auf die nicht funktionierende Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamtes Schweinfurt zurückzuführen ist", mutmaßt Christoffel in dem Offenen Brief. Er verweist auf "mehr als ein Dutzend namentlich bekannter Fälle", in denen die Nachverfolgung nicht oder deutlich zu spät geschehen sei. Auf Nachfrage räumt Christoffel ein, dass die Fälle acht bis 14 Tage zurückliegen.

"Das Landratsamt muss etwas machen", fordert Christoffel im Gespräch mit dieser Redaktion die Behebung der "Organisationsmängel" am Gesundheitsamt. Diese nennt er "geschäftsschädigend".

Landrat Florian Töpper nennt die Anschuldigung des Gewerbevereins 'reine Mutmaßungen'.
Foto: Anand Anders | Landrat Florian Töpper nennt die Anschuldigung des Gewerbevereins "reine Mutmaßungen".

Landrat Florian Töpper bezeichnet die von Christoffel erhobenen Anschuldigungen als "reine Mutmaßungen ohne faktische Grundlage". Basierend auf bloßen Behauptungen sehr viel Lärm zu machen, "das ist ein politischer Stil, den ich nicht zu pflegen gedenke", erwidert Landrat Töpper in einer von dieser Redaktion angeforderten Stellungnahme. "Wir im Landratsamt und im Gesundheitsamt machen nach bestem Gewissen und mit viel Einsatz unsere Arbeit, damit es gelingen kann, das Infektionsgeschehen einzudämmen."

Das Gesundheitsamt führt laut Mitteilung des Landratsamtes die Steigerung der Inzidenz in der Stadt Schweinfurt "auf mehrere Umstände" zurück. Eine Ursache lasse sich in der Übermittlung von mehreren positiven Befunden aus einem größeren Familienverband erkennen, der bereits nahezu die Hälfte des Anstiegs der Inzidenz vom 10. Juni ausmache, heißt es. Berücksichtigt man die geringe Einwohnerzahl der Stadt Schweinfurt, führten zum Beispiel sechs Positivfälle bereits zu einem Anstieg von 11,2 Punkten bei der Inzidenz, so die Behörde.

 
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Viel Blabla! Strafanzeige? Gegen wen und wegen was denn? Welcher Straftatbestand liegt denn vor? Hört mit dem Quatsch auf, liebe "Geschäftswelt" und haltet euch mal lieber selbst an die Vorgaben .....
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  • dohpt
    Eigenverantwortung ist gefragt!!!!! Da muss man nicht unbedingt auf den Anruf vom Amt warten. Wenn ich Kontakt zu einer infizierten Person hatte, dann begebe ich ich sofort in die Isolation und warte nicht erst, bis das Gesundheitsamt reagiert. So haben wir das mit Freunden und Familien umgesetzt und dadurch wurde niemand infiziert.
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  • strapsi
    Wenn es das Gesundheitsamt nicht schafft, dafür zu sorgen, dass in Zeiten höchster Inzidenzen, die Jugendtreffs von Gemeinden nicht für Geburtstagspartys genutzt werden, dann frag ich mich schon, ob da wirklich das Nötige getan wird? Das ist so in Hundelshausen passiert - und prompt gab es dort eine Infektionswelle.
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  • die3ludwigs@t-online.de
    Wie in aller Welt soll das Amt im Vorfeld kontrollieren wer wo Geburtstag feiert? Und wenn dann würden wieder alle Überwachungsstaat rufen...
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  • brensieg@web.de
    Und warum Bitteschön hat das nicht in erster Linie die Gemeinde verhindert. Oder fand die Feier vielleicht nicht in einem Jugendtreff der Gemeinde statt?
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  • peter.bohn@t-online.de
    Solange die Schweinfurter Geschäftswelt nicht einmal in der Lage ist sich auf eine einheitliche Regelung (App) zur Kontaktnachverfolgung zu einigen und die Registrierung in der Gastronomie teilweise garnicht oder halbherzig erfolgt, sollte sie den Ball flach halten.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Bevor man mit der Drohung einer Strafanzeige an die Öffentlichkeit geht, sollte man sich erkundigen. Die Ankündigung des Herrn Christoffel ist Unsinn. Kein strafbares Handeln weit und breit. Immer erst den Anwalt fragen.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    (Zivilrechtlicher) Schadensersatz ist denkbar. Aber Strafanzeige? Welcher Straftatbestand soll hier greifen?...Nötigung?
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  • seifert
    Es ist durchaus richtig, die Arbeit von Behörden zu beurteilen und ggf. auch zu kritisieren. Wenn mit der Arbeit des Staßenbauamtes oder des Wasserwirtschaftsamtes (Bezeichnung im Volksmund) Unstimmigkeiten wegen Mängel, Baukosten- oder Fristüberschreitungen entstehen, schimpft niemand auf den Oberbürgermeister oder über den Landrat. Es sind staatliche Einrichtungen. Genauso verhält es sich mit dem "Staatlichen Gesundheitsamt". In der Hierarchie wären die richtigen Ansprechpartner die Regierung von Unterfranken und das zuständige Ministerium in München. Es einfach, die "Verantwortlichen vor Ort" zu beschimpfen. Die müssen für die nächsten Jahre auch weiterhin das Wahlergebnis der letzten Landtagswahl aushalten, erklären und vollziehen. Vielleicht beim nächsten Wahlgang auch mal daran denken.
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  • smutje
    Jetzt liegts an der Einwohnerzahl, einfach zu schön. Andere Städte haben auch geringe Zahlen, trotz niedriger Einwohnerzahl. Weiden, Amberg, Hof, alle unter 50.000.....
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  • engert.andreas@gmx.de
    Wenn sich die Menschen ordentlich an entsprechende Vor- und Maßgaben gehalten hätten (Treffen nur mit einer Person, allgemeine Kontaktreduzierung etc.) - hätten wir diese ganzen Probleme nicht!
    Bevor ich auf die Behörden schimpfe, die keine Kontaktnachverfolgung schaffen (die Mitarbeiter im Landratsamt gehen seit Monaten auf dem Zahnfleisch!), mal lieber selbe ran die eigene Nase fassen - was hätte die Bevölkerung tun können, dass wir diese Situation gar nicht erst bekommen hätten - oder nicht wieder bekommen!
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  • seifertfrank@me.com
    Ich hatte mich an die Regeln gehalten und mich trotzdem infiziert. Ganz so einfach ist die Sachlage nicht. Kann mich demnach nur beim Einkaufen angesteckt haben. Dennoch war das Gesundheitsamt nach zwei Wochen noch nicht in der Lage meinen Fall zu bearbeiten. Zudem erhält man je nach Mitarbeiter unterschiedliche Auskünfte. Das ist ein No-Go. Sicherlich mag das Amt überlastet sein. Dennoch sollte einheitlich und zeitnah agiert werden. Wenn das Amt dies nicht schafft, muss man dann dazu stehen und um Hilfe bitten. Dies scheint hier jedoch nicht zu erfolgen.
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  • seifertfrank@me.com
    Richtig so! Die Arbeit des Gesundheitsamtes ist mehr als miserabel. Spreche aus eigener Erfahrung und habe im Umfeld genug Unfähigkeit des Gesundheitsamtes erlebt.
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