Detlev Horn geht wie viele Schweinfurter Hundebesitzer gerne vom Zeilbaum Richtung Höllental spazieren. Die Horns wohnen gleich ums Eck. Die Horns haben zwei Hunde. Jule, ein Großer Schweizer Sennenhund und Frida, ein Broholmer. Jule ist älter und ein bisschen langsamer, sie lässt Herrchen und Mitbewohnerin Frida vorausgehen. Das ist Routine.
Was aber am 21. April kurz vor sechs Uhr passiert, hätte sich der Schweinfurter wohl nie träumen lassen. Seine Hündin Frida wird von einem Keiler angegriffen und schwer verletzt. Jule passiert nichts, sie bleibt am Fußweg sitzen, als sich das Drama abspielt.
Plötzlich kam das Wildschwein aus dem Heckensaum
Der Schreck steckt Horn noch immer in den Knochen. Vor der großen Wiese unterhalb der Elsa-Brändström-Straße, quasi hinter dem Altenheim St. Elisabeth, hat er Frida wie immer losgelassen. Plötzlich sei aus dem Heckensaum, gleich vor den Wohnhäusern, ein schwarzer Schatten erschienen und auf den Hund losgegangen. Im ersten Moment war ihm gar nicht klar, was das für ein Tier ist, sagt er. "Plötzlich war da ein Knäuel." Frida und der Keiler kämpften. Zu spät, um den Hund zurückzurufen. Dann hört er seinen Hund vor Schmerz aufheulen, der Keiler verschwindet.
Wie schwer Fridas Verletzungen sind, zeigt sich kurze Zeit später, als Frida in der Tierarztpraxis auf dem OP-Tisch liegt. Das Wildschwein hat ihr mit seinen Hauern tiefe Verletzungen zugefügt. Eine gute Stunde wird der Hund operiert.
Frida geht es mittlerweile besser, die Wunden verheilen gut. Sie bekommt noch Medikamente und muss sich noch ein bisschen schonen. Der Schock sitzt aber noch immer tief. "Mitten im Wohngebiet ist das passiert", sagt Delfev Horn. Er macht sich sorgen, dass ein Wildschwein auch mal ein Kind oder einen Spaziergänger verletzen könnte.
Deswegen fragt er sich, warum nicht mehr gegen die Wildschwein-Plage unternommen wird. Die Tiere verwüsten, wie immer wieder berichtet, Gärten. Sie wühlen auf der Suche nach Futter Wiesen auf, zum Beispiel am Spazierweg vom Deutschfeld-Friedhof runter ins Höllental. Auch im Deutschfeld-Friedhof sind sie aktiv, verwüsten Gräber.
Horn hat nach dem Vorfall viel Zuspruch bekommen. Viele haben sich erkundigt, wie es Frida geht. Andere haben kritisiert, dass der Hund nicht angeleint war. Horn ist sich sicher, dass sein Hund den Angriff nicht überlebt hätte, wenn er angeleint gewesen wäre. Das habe ihm ein befreundeter Jäger bestätigt. Außerdem könne er den Hund immer abrufen, das heißt er kommt, wenn er gerufen wird.
Somit bewegen sich Hund und Mensch in fremdem Habitat und da besteht kein Anspruch auf Unversehrtheit. Jeder muss auf den anderen aufpassen und wenn der eine den anderen stört, regiert das Recht des Stärkeren oder des Schlaueren.
Der Artikel ist reisserisch geschrieben, der "Gute" wurde vom "Bösen" verletzt.
Über dieses Denken könnte man genauso gut lachen.
Manch einer würde in freier Wildbahn wirklich nicht überleben...
Schämt euch!
Ich hoffe dem Hund geht es wieder gut.
Hoffentlich passiert das nie einem Kind oder einem morgendlichen Jogger…
Bin dann hier schon mal auf die Kommentare gespannt!
Wildschweine im Friedhof?! Das geht gar nicht…. Wie kann das passieren und v.a. bitte liebe Stadt, macht dagegen etwas!
Heute in der Printausgabe des SW-Tagblattes eine kleine Notiz "Vierjähriges Kind von Hund gebissen" sowie ein noch kleinerer Beitrag "Sennfeld: Hund bis Radfahrer ins Gesäß" https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/sennfeld-hund-bis-radfahrer-ins-gesaess-art-11132198 .
Weh tut es bestimmt allen.
Das Wildschwein, welches bei uns schon immer beheimatet ist, gehört in unserer Region. Dass Wildschweine sich auch in ortsnähe oder in Orten aufhalten können, ist bekannt und keine Seltenheit. D.h. aber nicht, dass das ein Haustier ist.
Wildschweine sind schon immer da.
Und ob es eine überpopulation gibt, das würde ich zur Beurteilung und Regulierung den Fachleuten und Jägern überlassen.
Der Fehler im ganzen Thema war der freilaufende Hund.
Jeder Hundebesitzer weiß, dass die Tiere an die Leine gehören, auch Literatur. Hunde haben genauso und den wollen sich auch ankündigen. Daher ist es eine mehr zu glauben, dass ein Jagdhund getragen.
Jeder Hundebesitzer hat seinen Hund anzuleinen! Ohne wenn und aber!
Es gibt Gebiete und Zeiträume, da mag es zutreffen. "Ohne wenn und aber" sicher nicht
Alles hängt in der Natur mit allem zusammen. Und wir haben, teilweise aus gutem Grund, einige dieser Arten aus der Gleichung genommen, um uns selbst zu schützen.
Dazu kommt noch dass diese Wildschweine durch die industrielle Landwirtschaft ein Überangebot an Nahrung finden, was die Reproduktion der Tiere noch weiter fördert:
Nahrung ohne Ende, keine Feinde mehr.
Dann kommt noch eine Eigenheit bei Wildschweinen hinzu: Die leben in einem Matriarchat.
Das bedeutet in dem Fall: Nur die Chefin der Rotte (die Leit-Bache) darf trächtig werden. Wird die geschossen, so zerfällt die Rotte in neue Einzel-Rotten, mit jeweils einer neuen Leitbache.
Siehe: Hydra...
Das heißt: Der Beschuss macht das Problem sogar noch schlimmer!
Aber sowas passiert, wenn man sich in die Natur einmischt...
Wildschweine sind nicht ohne und es kann auch zu gefährlichen Zusammenstößen mit Menschen kommen.
Natürlich is tes schwierig so stadtnah Wildschweine zu jagen aber ein Gefahrenpotential ist meiner Meinung nach vorhanden! Vor einem Wolf hätte ich jedenfalls wesentlich weniger Respekt!
Das ist nicht meine Weltsicht, aber scheinbar denken sehr viele Menschen so.
Und außerdem: Hund an die Leine und auch immer im Blickfeld haben!
Und jetzt? Was wollen Sie damit sagen? Meist kommen die Tiere sowieso nur im Dunkeln aus dem Wald bzw in der frühen Morgen- oder Abendstunden.
Die umgepflügten Wiesen deuten zwar auf Wildschweine um, aber gesehen haben sie mit Sicherheit noch keins.
Ich gehe auch gerne und viel mit meinen Hunden spazieren, halte mich zur Brut-und Setzzeit aber dem dichten Wald fern und lasse meine Hunde nicht frei laufen.
Ich kann mir andere Wege aussuchen, die Wildtiere haben nur noch den wenigen Lebensraum, den Ihnen der Mensch gelassen hat.
Ich jedenfalls versuche weitesgehend Rücksicht auf die Tierwelt zu nehmen.
Sollten andere auch tun und nicht auch noch in den entlegensten Gebieten sich aufhalten.
Dem Hund wünsche ich auf jeden Fall weiterhin gute Besserung.
Wie selbstverständlich fordert man sein "Recht" ein, überall "unbehelligt" marschieren zu können.
Das sieht man doch auch auf den Almwiesen, wo überraschenderweise auch Kühe ihre Kälbchen "verteidigen". Da gibt's doch inzwischen genügend Hinweise, was man beachten soll.