Vor genau zwei Jahren erreichte eine Welle des Unmuts das Rathaus. Das Stadtgartenamt hatte die Büsche und Sträucher auf der Insel im Baggersee der Naherholungsanlage am Schweinfurter Kreuz radikal gestutzt und so den Rückzugsort für Vögel, aber auch für die weniger willkommenen Gänse, des Schutzes bei der Brut beraubt. Jetzt liegen auf der Insel zwei gefällte Eichen. Im Einsatz war jedoch keine Motorsäge, sondern der Biber.
Aktion gegen die Nil- und Kanadagänse
Anfang 2018, die Baumschutzverordnung war gerade außer Kraft gesetzt, hatte der städtische Servicebetrieb Bau und Stadtgrün der Insel eine Radikalkur verordnet. Vertreiben wollten die Stadtgärtner damit aber weder die Enten noch die Fischreiher, sondern die Nil- und Kanadagänse, die im Sommer die Liegewiesen am See mit Kot übersät hatten.
Die Nil- und Kanadagänse haben seit 2012 ihr Verbreitungsgebiet in Deutschland um etwa 80 Prozent ausgedehnt und dabei den Baggersee, wo Badegäste nicht mit Leckerli für die Gänse geizen, überbevölkert. Offiziell erklärte die Stadtverwaltung ihr Vorgehen mit einer "ganz normalen Pflegemaßnahme".
Vor zwei Jahren wurde dann auch der Bestand an jungen Eichen auf der Insel durch die Stadtgärtner auf fünf Exemplare reduziert. Davon stehen jetzt noch drei. Die zwei Eichen an der Südspitze hat der Biber gefällt, der sich augenblicklich auch am benachbarten Kahnteich (oder Turn- und Taxis-Weiher, zwischen B 286 und dem Baggersee) breit macht.
Der zweitgrößte Nager der Erde ist in Europa streng geschützt und untersteht nicht dem deutschen Jagdrecht. Der mit 20 Kilogramm Körpergewicht und einer Länge von etwa einem Meter (mit Schwanz) ausgewachsene reine Pflanzenfresser ist mit 230 Haaren pro Quadratmillimeter bestens gegen Nässe und Kälte geschützt und kann mit verschlossener Nase und ebensolchen Ohren bis zu 20 Minuten tauchen – weshalb er kaum zu sehen ist. Der Biber hat einen breiten, abgeplatteten und mit einer lederartigen Haut überzogenem Schwanz, der Fettdepot ist und beim Abtauchen steuert.
Büsche und Sträucher werden gestutzt
Dass die Stadtgärtner mit der aktuell anstehenden "ganz normalen Pflegemaßnahme" am Busch- und Strauchwerk der Insel das Tier verjagen, ist nicht zu erwarten.
bitte überprüfen Sie Ihre Aussage, dass der Biber, ich zitiere: „Der zweitgrößte Nager der Erde ist in Europa streng geschützt“, in ganz Europa geschützt ist!
Ferner, Artenschutz hin oder her, können wir uns wirklich ein Tier leisten, der die CO2 Senke Holz egoistisch für seine Bedürfnisse benutzt oder sollten wir den CO2 speicherten Wald schützen?
Gruß