„Kaum ist die Baumschutzverordnung vom Tisch, schon kommen am Schweinfurter Baggersee die Sense und die Motorsäge zum Einsatz“, schrieb der Redaktion unser Leser Waldemar Balzer. Die Redaktion fragte beim zuständigen Servicebetrieb Bau und Stadtgrün nach, weshalb man der Insel im Baggersee der Naherholungsanlage am Schweinfurter Kreuz eine Radikalkur verordnet hat.
Waldemar Balzer hat in der Woche ab dem 5. Februar beobachtet und mit Fotos dokumentiert, wie die Insel „saniert“ wurde. Nicht länger sei die Insel nun ein Rückzugsort und Paradies für Vögel wie Fischreiher oder Enten, die dort ungestört gewesen seien, kritisiert Balzer, dessen Hoffnung, dass die Insel nun wenigstens neu und für die Badegäste attraktiver gestaltet werde, nicht in Erfüllung geht.
Pflegemaßnahme
Amtsleiter Axel Meffert sagte auf Nachfrage, dass die Beseitigung der Verbuschung „absolut nichts“ mit der Baumschutzverordnung zu tun habe. Sträucher und Büsche hätten die Stadtgärtner im Rahmen der üblichen Pflegemaßnahmen auf Stock zurückgeschnitten. Die Maßnahme sei mit dem Naturschutz abgesprochen. Bereits im Frühjahr werde das Grün wieder sprießen – ohne gar zu hoch zu wachsen.
Bis zum Beginn der Brutzeit (ab März) werden die Stadtgärtner auch noch denen einen oder anderen Baum in Schweinfurt fällen. Insgesamt 80 Baumfällungen hatte der Servicebetrieb im Herbst angemeldet und im Stadtrat auch begründet. Bei 25 000 Straßen- und Parkbäumen, die die Stadtgärtner pflegen, stehen jährlich bis zu 200 Bäume zur Fällung an.