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Schweinfurt
Schweinfurt räumt auf: Projekt "Quartier(s)erleben" sorgt für saubere Straßen im Gründerzeitviertel
Warum die gemeinsame Müll-Sammelaktion nicht nur das Gründerzeitviertel auf Vordermann bringt, sondern auch verschiedene Kulturen miteinander verbindet.
Ausgestattet mit neonorangenen Warnwesten, Handschuhen, Zangen und Müllsäcken zogen knapp 15 Freiwillige durch die Straßen des Gründerzeitviertels.
Foto: Kai Kunzmann | Ausgestattet mit neonorangenen Warnwesten, Handschuhen, Zangen und Müllsäcken zogen knapp 15 Freiwillige durch die Straßen des Gründerzeitviertels.
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 26.04.2025 03:51 Uhr

Bei sommerlichen Temperaturen versammelten sich rund 15 Freiwillige vor dem Quartiersbüro in der Schrammstraße 22 zu einer gemeinsamen Müll-Sammelaktion. Organisiert wurde die Aktion im Rahmen des Projekts "Quartier(s)erleben", das die Diakonie Schweinfurt vor drei Jahren ins Leben gerufen hat. Die Gruppe zog durch das Gründerzeitviertel – ausgestattet mit Warnwesten, Handschuhen, Zangen und Müllsäcken. 

Besonders viele Zigaretten auf den Straßen und Gehwegen

"Die Aktion sensibilisiert hoffentlich die Menschen, darüber, wie viel Müll eigentlich auf den Straßen liegt", sagt Michaela Hengstwirth. Sie ist seit Januar die neue Abfallberaterin der Stadt Schweinfurt und an diesem Tag vor Ort. Besonders häufig werde sie auf die Verschmutzung in der Luitpoldstraße und der Ludwigstraße hingewiesen, denn dort liege besonders viel Müll. In knapp zwei Stunden sammelten die Helferinnen und Helfer dort und in anderen Straßen des Viertels unzählige Zigarettenstummel, Scherben und Müll jeglicher Art. Am Ende der Aktion werden es fünf gut gefüllte Müllsäcke sein.

Der Schweinfurter Michael Stenzinger hat ordentlich mit angepackt. Noch bevor die Aktion überhaupt losging, hatte der 71-Jährige mit dem Aufsammeln von Zigaretten vor dem Quartiersbüro begonnen. Durch einen Flyer in seinem Briefkasten wurde er auf das Projekt aufmerksam. "Es ist schon Wahnsinn, wie viel Müll man sieht, wenn man durch die Straßen läuft. Die Kippenstummel sind besonders schlimm. Die liegen überall", sagt er.

Shabana und ihre beiden Töchter beim Müllsammeln. In der Nähe von Sitzbänken war auffallend viel Müll zu finden.
Foto: Kai Kunzmann | Shabana und ihre beiden Töchter beim Müllsammeln. In der Nähe von Sitzbänken war auffallend viel Müll zu finden.

Auch Shabana war zusammen mit ihren beiden Töchtern Safi und Moslema tatkräftig Müll sammeln. Eingeladen wurde sie von Diana Schmitt von der Diakonie, die sich um den Bereich der Elternbegleitung kümmert. Schmitt betont: "Bei solchen Aktionen kommen Menschen aus der Nachbarschaft in Kontakt – unabhängig davon, wie lange sie hier leben. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass Shabana mit ihren Kindern uns heute unterstützt hat."

"Quartier(s)erleben": Mehr als nur eine bloße Aufräumaktion

Sorya Lippert, die zweite Bürgermeisterin der Stadt, unterstützt das Projekt von Beginn an und beteiligt sich regelmäßig an der Müll-Sammelaktion. Elfriede Müller-Kaffer, bei der Diakonie für das Quartiersmanagement zuständig und Mitinitiatorin, erklärt die Absicht hinter dem Projekt: "Gerade im Gründerzeitviertel leben Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Mit dem Projekt wollen wir das Viertel nicht nur sauberer machen, sondern auch Begegnungen ermöglichen und das Miteinander fördern."

Nach getaner Arbeit kamen die Teilnehmenden im Mehrgenerationenhaus zusammen. Bei Getränken und kleinen Snacks konnten sie sich austauschen und einander kennenlernen. Die achtjährige Safi zog ein klares Fazit: "Es hat voll Spaß gemacht, den Müll einzusammeln."

 
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  • Marion Both
    Ein Beispiel bürgerschaftlichen Engagements, wie ich es mir viel mehr wünschen würde. Gemeinsam statt Gegeneinander im persönlichen Umfeld etwas verbessern und danach zufrieden mit dem Ergebnis zusammen sitzen und Nachbarn kennenlernen. Vieles wäre einfacher, das Leben lebenswerter und unsere Stadt schöner.
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