"Einfach Spitze, dass du da bist", singen die Kinder, Eltern, Erzieherinnen, der Dekan Oliver Bruckmann, die Leiterin Carmen Ballnus und Oberbürgermeister Sebastian Remelé am Freitagnachmittag in dem hellen Raum Obergeschoss der nagelneuen Kindertagesstätte am Spitalseeplatz. Die Schildkrötengruppe ist hier eigentlich zuhause. Jetzt, zur Einweihungsfeier, dürfen alle anderen aber mithinein, auch die Kinder der Libellen-, Enten- und Fröschegruppe.
Vier Gruppen, 76 Kinder
Viergruppig ist die Tagesstätte. 76 Kinder finden hier Platz, 14 Erzieherinnen einschließlich der Leiterin kümmern sich um die Kleinen zwischen zwei und sechs Jahren. In "Holzmodulbauweise" sei der Bau entstanden, sagt der Oberbürgermeister, und in sehr kurzer Zeit hochgezogen worden. Die Module seien im Sommer angeliefert und in kürzester Zeit zusammengefügt worden. Bis Herbst sollte der Kindergarten fertig sein - das hat geklappt.
Mit der Einrichtung musste es auch ziemlich schnell gehen, sonst wäre die Kita der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis nicht schon am 1. September in Betrieb gegangen. Dies zwar erst mit einer kleineren Kinderzahl, und auch die Möbel waren anfangs noch nicht vollständig vorhanden, doch jetzt ist das Equipment komplett. Noch sind nicht alle Kita-Plätze besetzt, wohl aber gebucht, sagt Dekan Bruckmann. Schon Anfang Dezember sollen alle 76 Plätze belegt sein. Die neuen Räume bieten Platz für zwei Krippen- und zwei Regelgruppen.
Alles ist und alle sind neu
Die besondere Herausforderung sei in diesem Fall, dass "alles ist und alle sind hier neu": Das Gebäude, die Einrichtung, die Kinder, die Eltern, das komplette Erzieherinnenteam einschließlich der Leiterin. Und: Die meisten Kinder sind Migrantenkinder, sprechen die deutsche Sprache nicht, ihre Eltern in der Regel auch nicht. Bruckmann betont bei seiner Dankesrede an alle Beteiligten, wie wichtig es für das "Hineinwachsen in die Gesellschaft" sei, die Sprache zu erlernen.
Darauf weist auch Remelé hin. Die deutsche Sprache zu lernen, damit die Mehrzahl der hier betreuten Kinder und ihre Eltern, die aus einem anderen Kulturkreis mit einer anderen Religion kämen, "auch unsere Weltanschauung und Werte kennen lernen", das sei ein große Aufgabe aller.
Nach den Reden was zum Knabbern
"Nehmen Sie die Sprach- und Beratungsangebote wahr", lautete Remelés Appell. Den Kirchen dankte er grundsätzlich dafür, dass sie in der Stadt "maßgeblich die Betreuung und Erziehung von Kindergartenkindern übernähmen.
Nach den lobenden Worten für alle Beteiligten, nach dem Segen des Dekans gab 's Knabbereien und Getränke im Untergeschoss des Neubaus. Damit konnten dann auch die Kinder wieder mehr anfangen als mit den für Erwachsene durchaus maßvollen, aus ihrer Perspektive aber vielleicht doch zu langen Reden und Danksagungen im Domizil der Schildkrötengruppe.