Ende Januar wurde im Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung der Auftrag für den Bau einer Kindertagesstätte und eines Hortes am Spitalseeplatz vergeben – in so genannter Modulbauweise, denn das Bauwerk ist als Übergang gedacht, bis der Neubau der Körnerschule im neuen Stadtteil Bellevue im September 2021 bezogen wird. Dann ziehen die Kindertagesstätte und der Hort mit um.
In Schweinfurt fehlen bis zu 150 Krippen-und Kindergartenplätze, das ist bekannt. Die Bevölkerung wächst, es gibt schon lange einen Rechtsanspruch, deswegen arbeitet die Stadtverwaltung daran, möglichst schnell mehr Plätze anzubieten. Die für Bellevue geplante Kindertageseinrichtung bietet zwei Krippengruppen mit 24 Plätzen, zwei Regelgruppen mit 52 Plätzen und eine Hortgruppe mit 25 Plätzen. Dies wird auch deswegen so geplant, da es ab 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder gibt.
Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching betont: "Wir brauchen vor allem Krippenplätze." Es gebe in Schweinfurt in den vergangenen drei Jahren 250 Kinder mehr als prognostiziert. Unter drei Jahre seien 1601 Schweinfurter. Viele Kinder seien im ersten Lebensjahr zu Hause, danach aber steige der Bedarf der Eltern nach Krippenplätzen, da viele Mütter wieder arbeiten gingen.
Die Kindertageseinrichtung in Bellevue wird sinnvoller Weise gemeinsam mit der neuen Grundschule gebaut. Da man aber schnell ein weiteres Angebot für die Eltern braucht, gibt es ab Herbst nun einen Neubau in Holz-Modulbauweise am Spitalseeplatz. Betrieben wird die Einrichtung wie später auch in Bellevue von der evangelisch-lutherischen Gesamtkirchenverwaltung, vertreten von der Kirchengemeinde St. Johannis in Schweinfurt.
Insgesamt plant man 586 Quadratmeter auf zwei Stockwerke plus Freiflächen. Im Frühjahr werden Arbeiten für die Fundamente vorgenommen, informiert Baureferent Ralf Brettin auf Anfrage. Im September soll dann alles fertig sein, so dass mit dem neuen Schuljahr der Betrieb beginnt. Die Stadt hatte sich dazu entschlossen, da man bei der ersten Ausschreibung keine Ergebnisse bekam, ein Verhandlungsverfahren zu wählen, bei dem man nun mit einem deutschlandweit agierenden Unternehmen Einigung erzielte.