Das Leopoldina-Krankenhaus greift angesichts der sehr raschen Zunahme von Coronavirus-Infektionen in der Region zu einer drastischen Maßnahme: Ab diesem Samstag, 7. November, herrscht Besuchsverbot in der Klinik. Außerdem werden planbare Aufnahmen und Operationen verschoben.
"Für uns ist die getroffene Entscheidung eine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir auch in den kommenden Wochen für die möglichen Herausforderungen durch das Coronavirus aber auch durch die ganz normal anstehende Notfallversorgung gewappnet sind", teilt die Klinikleitung in einer Presseinformation mit. Als zentraler Gesundheitsdienstleister in der Region Main-Rhön habe man eine besondere Verantwortung. Zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter wolle man keinerlei unnötiges Risiko eingehen, heißt es.
Für die Kinderklinik, die Mutter-Kind-Station und den Kreißsaal gibt es aber Sonderregelungen. So dürfen in der Kinderklinik jederzeit Eltern ihre Kinder besuchen. Allerdings immer nur eine Person, entweder Mutter oder Vater, dafür ohne zeitliche Beschränkung. Ist bereits ein Elternteil als Begleitperson mit aufgenommen, darf der jeweilige Partner nur für eine Stunde am Tag zwischen 14 und 18 Uhr vorbeikommen. Besuche von Geschwisterkindern sind nicht gestattet. Gleiches gilt für Eltern, die selbst an Krankheitssymptomen leiden. Voraussetzung beim Besuch ist immer das Tragen einer mitgebrachten FFP2-Maske.
Auf der Mutter-Kind-Station gibt es ebenfalls ein Besuchsrecht, allerdings nur für eine festgelegte Bezugsperson (in der Regel der Vater) und nur für maximal eine Stunde am Tag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr. Auch hier gilt: Das Tragen der FFP2-Maske ist Pflicht. Geschwisterkinder müssen mit dem Kennenlernen bis zur Entlassung warten.
Im Kreißsaal muss FFP2-Maske getragen werden
Für den Kreißsaal hat die Klinikleitung folgende Regelung festgelegt: Bei der Geburt darf die werdende Mutter von einer gesunden Begleitperson unterstützt werden. Alle Beteiligten müssen eine FFP2-Maske tragen. Bei ambulanten Untersuchungen wie zum Beispiel Geburtsvorstellung oder Ultraschalluntersuchungen soll die werdende Mutter soweit möglich ohne Begleitperson erscheinen. Treten coronaspezifische Krankheitssymptome auf, muss sie im Vorfeld den Kreißsaal telefonisch kontaktieren (Tel. 09721 720-2140) oder direkt die Zentrale Notaufnahme aufsuchen.
Zusätzlich zum Besuchsverbot ergreift das Leopoldina-Krankenhaus noch weitere Maßnahmen: Alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe werden verschoben. "Dieser Schritt ist notwendig, damit wir die Versorgung der steigenden Zahl an Covid-19-erkrankten Patienten neben der normalen Krankenhausbelegung gewährleisten können", heißt es in der Pressemitteilung. Patienten, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen oder Symptome einer ernsten Erkrankung zeigen, würden aber jederzeit aufgenommen. "Unsere Kapazitäten in der Notfallversorgung stehen nach heutigem Stand vollumfänglich zur Verfügung", versichert die Klinikleitung. Alle notwendigen Behandlungen könnten erbracht werden.
Im St.-Josef-Krankenhaus gilt an diesem Wochenende noch die "Eins-Eins-Eins-Besuchsregel". Das heißt: ein Besucher für einen Patienten für eine Stunde am Tag. Am Montag gibt es eine Zusammenkunfts des Krisenstabs. Dann wird entschieden, wie es weitergeht.