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Schweinfurt
Schweinfurt: Langjähriger Bürgermeister Otto Wirth mit 81 Jahren gestorben
Otto Wirth war eine Institution. Lange Jahre prägte er an der Seite von Gudrun Grieser die Schweinfurter Kommunalpolitik. Aber auch für das Handwerk spielte er eine große Rolle.
Otto Wirth, von 1996 bis 2011 Bürgermeister der Stadt Schweinfurt, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. 
Foto: Stefan Pfister | Otto Wirth, von 1996 bis 2011 Bürgermeister der Stadt Schweinfurt, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.01.2024 02:58 Uhr

Otto Wirth ist am 27. Dezember im Alter von 81 Jahren gestorben. Wirth war von 1996 bis 2011 Bürgermeister Schweinfurts. Von 1984 bis zu seinem Rückzug aus der Kommunalpolitik 2011 war er Stadtrat, im Stadtleben präsent. 

Otto Wirth, gelernter Bäckermeister, war vielfältig engagiert. Er war 1990 Landtagskandidat, er war ein Vertreter des Mittelstandes und des Handwerks, Kreishandwerksmeister, Obermeister der Bäcker. "Der Nachwuchs- und Imagewerbung galt ebenso sein Augenmerk wie dem Erscheinungsbild des Bäckerhandwerks nach außen und der Durchsetzung einer zukunftsweisenden, den Anforderungen der Zeit gerecht werdenden Lehrlingsausbildung", so die Stadt in ihrem Nachruf.

Stimmenkönig der Schweinfurter CSU

"Der Gang in die Politik war Otto Wirth sozusagen in die Wiege gelegt. Urgroßvater Josef und Großvater Ludwig Wirth waren Bürgermeister in Schonungen, der Vater Josef bei der CSU engagiert. 1984 wurde Otto Wirth Stadtrat, er war danach immer der Quotenkönig", hieß es im Zeitungsbericht über die Goldene Hochzeit von Brigitte und Otto Wirth. Wirths Erklärung damals für seinen Erfolg: "Ich habe als Bäckermeister halt viel Kontakt zur Kundschaft gehabt." Als er 1984 das erste Mal gewählt wurde, kam er auf 14.449 Stimmen. 

Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei den Stadtwerken und bei der SWG setzte sich Otto Wirth für bezahlbare Mieten und preiswerte Tarife bei der Energieversorgung und im Stadtbus ein. Er war ein Fußballfan und ein Fan des FC o5.

Als er 2011 entschieden hatte, sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzuziehen, dankte er der früheren Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser dafür, dass er fast 16 Jahre lang an ihrer Seite sein und hautnah miterleben durfte, wie sie Visionen entwickelt habe. "Wir haben uns in idealer Weise ergänzt", sagt Gudrun Grieser. Was sie noch an ihm geschätzt hat: "Er war loyal bis in die Knochen." Durch seine langjährige Tätigkeit als einziger Stellvertreter sei er eine Institution gewesen, so Gudrun Grieser.  

Träger der Stadtmedaille in Gold

Zum Abschied aus der Stadtpolitik wurde ihm 2012 die Stadtmedaille in Gold verliehen. Das war nicht die erste hohe Ehrung für Otto Wirth. 1994 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, 2003 die kommunale Verdienstmedaille in Bronze und im Jahre 2009 dann das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Außerdem war er Ehrenkreishandwerksmeister. 

Otto Wirth war bekannt für seinen unermüdlichen Einsatz für die Stadt Schweinfurt und hat auch über die Jahre die Freude an der Politik nie verloren, heißt es im Nachruf der Stadt. "Dabei lag ihm das Wohl der Bürger und der Kontakt zu den Menschen besonders am Herzen. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Interessen und Probleme der Bürgerinnen und Bürger. Die große Sympathie, die er in der Bevölkerung genoss, spiegelte sich mehr als deutlich in den beeindruckenden Wahlergebnissen der Kommunalwahlen wider", so die Mitteilung der Stadt Schweinfurt. Wirth habe stets über den eigenen Tellerrand hinausgeblickt, Gemeinsinn bewiesen und Engagement gezeigt. "Die Stadt nimmt Abschied von einem geschätzten Menschen, dessen Name in Schweinfurt unvergessen bleiben wird." 

Die Beerdigung ist am Dienstag, 9. Januar, um 10 Uhr in Oberndorf.

 
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