Die Mitglieder des Gerolzhöfer Stadtrats und die Besucher der öffentlichen Sitzung erhoben sich am Montagabend in der Stadthalle von ihren Sitzen, um in einer Schweigeminute die Verdienste des kürzlich verstorbenen Mittelschulrektors a. D. Heinz Köpl zu ehren.
Bürgermeister Thorsten Wozniak erinnerte an Köpl als einen "herausragenden Kulturträger und Kulturbewahrer in der ganzen Region". Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer und Rektor habe sich der Verstorbene Jahrzehnte lang große Verdienste in den Bereichen Heimatgeschichte, Kunst und Kultur erworben. Besonders die Pflege des Chorgesangs sei eng mit seinem Namen verbunden. Ebenfalls über Jahrzehnte habe Heinz Köpl die Seiten des Goldenen Buchs der Stadt Gerolzhofen gestaltet sowie unzählige Urkunden. Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt bereits im Jahr 1980 die Bürgermedaille in Silber.
Stefan Mai und Josef Kraft
Heinz Köpl war am Montagnachmittag in seiner Heimatgemeinde Frankenwinheim zu Grabe getragen worden. Das Requiem in der Pfarrkirche zelebrierten Pfarrer Stefan Mai und sein Vorgänger Pfarrer i. R. Josef Kraft. Kantor Karl-Heinz Sauer und die Sopran-Solistin Stefanie Dülk sorgten für die niveauvolle musikalische Umrahmung. Der Auftritt eines Chores oder einer Schola ist wegen der aktuellen Corona-Vorgaben derzeit nicht möglich.
Der Frankenwinheimer Bürgermeister Herbert Fröhlich würdigte die Verdienste des verstorbenen Ehrenbürgers. Für die Lehrerschaft im Landkreis Schweinfurt verabschiedete sich Schulrätin Gabriele Freiberg. Elmar Walter sprach einen Nachruf im Namen der drei Chöre, die Heinz Köpl über Jahrzehnte geleitet hatte: Gesangverein Frankenwinheim, Gesangverein "Liederkranz" Gerolzhofen und Chor der Stadtpfarrkirche Gerolzhofen. Man werde, so kündigte es Walter bereits an, mit allen drei Chören gemeinsam einen Festgottesdienst im Gerolzhöfer Steigerwalddom im Gedenken an den Dirigenten gestalten, wenn dies nach dem Abklingen der Corona-Pandemie wieder möglich sei.
Verbindungsfahne am Grab
Ehrende Worte sprach Elmar Walter auch als Vertreter des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands. Für den Christlichen Cartellverband (CV) der katholischen Studentenverbindungen im Raum Schweinfurt würdigte Manfred Erhard die Verdienste Köpls um das Verbindungswesen. Der Verstorbene war seit Beginn seines Studiums Mitglied der Regensburger Verbindung "Rupertia" gewesen. Eine fünfköpfige Delegation dieser Verbindung senkte am Friedhof dann auch die Verbindungsfahne am offenen Grab.