
Für Bürgermeister Thorsten Wozniak sind die Schulen ein "Mega-Thema". Mit den Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Regierung von Unterfranken sei man nun "einige Schritte weiter". Es handele sich sowohl für die Stadt Gerolzhofen als auch für die Mitgliedsgemeinden der beiden Schulverbände um ein außerordentlich umfangreiches und sehr komplexes Vorhaben, das seine Zeit benötige.
Thomas Vizl (Geo-net) wies darauf hin, dass die Regierung sich bei ihrer Berechnung nur auf Kostenschätzungen bezieht. "Diese Grobkostenschätzungen sind aber häufig sehr ungenau." Und man dürfe nicht vergessen, dass es neben der von der Regierung ermittelten Bausumme noch weitere Kosten geben wird, für die keine staatliche Förderung möglich ist. "Die jetzige Bausumme ist also sicherlich nicht die Endsumme", sagte Vizl.
Da es sich am Lülsfelder Weg um Schwemmland handele, seien auch für die neuen Schule wieder aufwändige Gründungsmaßnahmen nötig, wie sie damals beim Bau der Mittelschule schon nötig waren. Auch die Container, die möglicherweise als Ausweich-Schulräume gebraucht werden, würden Geld kosten.
Wird der Parkplatz benötigt?
Wenn der Parkplatz an der Ecke Schallfelder Straße/Lülsfelder Weg weichen müsse, brauche man dafür einen Ersatz, sagte Vizl. Und am Bau dieses neuen Parkplatzes würden sich die Schulverband-Gemeinden dann sicherlich nicht beteiligen. Es sei noch unklar, ob der Parkplatz überhaupt benötigt werde, antwortete Sandra Nagel aus dem Stadtbauamt. Denn es gebe ja bislang noch keinen Plan oder Entwurf, wie die neuen Schulgebäude mal aussehen sollen und welche Grundfläche sie benötigen.
Schließlich brachte Vizl noch einen ökologischen Aspekt in die Diskussion ein. Im Beton der Mittelschule stecke viel Energie, und diese Energie würde beim Abbruch vernichtet. "Die Sanierung dieses Gebäudes bedarf deutlich weniger Energie als ein Neubau."
Sanierung doch günstiger?
Günter Iff (Freie Wähler) forderte wie Vizl eine weiterhin hohe Transparenz bei den Gesamtkosten, auch unter Berücksichtigung der Kostensteigerungen. Die Regierung habe bei ihren Berechnungen nur auf die förderfähigen Kosten abgezielt. Man müsse aber genau beobachten, ob nicht, wenn man die erheblichen weiteren Kosten mit einrechne, eine Sanierung der Schulgebäude dann doch kostengünstiger wäre als ein Neubau.
Wie geht es jetzt weiter? Bürgermeister Wozniak will die neuen Informationen nun in den kommenden Bürgermeister-Konferenzen an die beteiligten Kommunen weiterreichen. Und Anfang Januar sollen die beiden Schulverbände tagen und über das weitere Vorgehen beraten.