Die Information macht derzeit in den Sozialen Medien die Runde: Der Schuhhändler Deichmann schließt im August seine Filiale am Wichtermann-Platz in Schweinfurt. Das hat das Unternehmen auf Anfrage der Redaktion bestätigt.

Deichmann: "Standort nicht optimal"

Wie das Unternehmen mit Sitz in Essen mitteilt, gehöre es zu seinem kaufmännischen Handeln, die Filialen ständig auf den Prüfstand zu stellen: "Der Standort hat sich langfristig leider nicht als optimal erwiesen." Was angesichts der exponierten Lage am Beginn der Fußgängerzone in der Keßlergasse etwas überrascht. Die Beschäftigten würden von anderen Filialen in Wohnortnähe übernommen, teilt Deichmann mit.

Nicht betroffen sind die Deichmann-Geschäfte in Sennfeld und in der Schweinfurter Stadtgalerie, auf die das Unternehmen explizit hinweist. Letzteres ist zu Jahresanfang 2020 renoviert und modernisiert worden.

Citymanager äußert Bedauern

Der städtische Citymanager Thomas Herrmann bedauert die Entscheidung. Der Rückzug gerade von namhaften Unternehmen sei stets schwierig für die Schweinfurter Innenstadt, sagte er auf Anfrage. Sie leidet derzeit unter etwa 70 Leerständen. Aber letztlich entscheide die Marktlage über das Fortbestehen von Geschäften und die Kundinnen und Kunden mit ihrem Einkaufsverhalten. Dass für die Unternehmen "die Zahlen stimmen" müssten, sei für ihn nachvollziehbar. Nach seiner Kenntnis stehe die Deichmann-Schließung nicht mit der Corona-Pandemie in Zusammenhang. 

In den Sozialen Medien werden zwei weitere bundesweit agierende Handelsunternehmen genannt, die sich angeblich aus der Schweinfurter Innenstadt zurückziehen wollen. Davon, so sagt Citymanager Herrmann, sei der Stadt nichts bekannt.

Größter Schuhhändler Europas

Nach eigenen Angaben bezeichnet sich Deichmann als der größte Schuhhändler Europas mit 4300 Filialen und 42.000 Mitarbeitenden. Das Unternehmen weist einen Jahresumsatz von 6,2 Milliarden Euro aus. Neben den Filialen in Schweinfurt und Sennfeld betreibt Deichmann auch einen Laden in Werneck.