
Seit fast zwei Jahren leiden Schülerinnen und Schüler unter der Corona-Pandemie. Doch nun sei ihre Belastungsgrenze erreicht, schreiben Schülervertreterinnen und Schülervertreter in einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Scharf kritisieren sie darin die bisherige Corona-Politik: In der fünften Welle mit explodierenden Infektionszahlen und der Omikron-Variante fühlten sich viele Schülerinnen und Schüler nicht mehr sicher. Die Schutzmaßnahmen seien für sie unzureichend. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, starteten die Schülersprecher noch dazu eine deutschlandweite Petition mit dem Titel "WirWerdenLaut".
Schülervertreter fühlen sich im Stich gelassen
Die Situation sei "unerträglich" geworden, heißt es in dem Brief an die Politik. Mehr als hundert Schülervertreter aus ganz Deutschland unterzeichneten das Schreiben. "Wir können Ihre aktuelle Politik, die uns alle im Stich lässt, psychisch belastet und körperlich gefährdet, nicht länger mittragen", heißt es darin.
Auch Matteo Baierl, Schülersprecher am Maria-Ward-Gymnasium in Augsburg, hat den Brief unterschrieben. "Der Stress und der Leistungsdruck sind vor allem wegen Corona extrem hoch“, erzählt der Elftklässler. Er und seine Mitschüler fürchten sich davor, sich mit dem Virus anzustecken. "Jedes Mal, wenn ein Test positiv ist, bricht Panik aus", sagt er. Denn gerade jetzt in der Klausurenphase könnten sich die Gymnasiasten Quarantäne nicht leisten. Das Zeitfenster zum Nachschreiben von verpassten Klausuren sei oft so eng, dass sie dann bis zu fünf Prüfungen in einer Woche auf dem Plan hätten, berichtet Baierl. "Das ist zu heftig."
Bei den Abschlussprüfungen auf Lernausfälle wegen Corona Rücksicht nehmen
Vor allem Abschlussschüler seien stark von der Situation betroffen. Absolventinnen und Absolventen müssten beständige Leistungen bringen, während aber Angst, Ungewissheit und der Wegfall von Freizeitaktivitäten ihre Psyche zermürbten, heißt es auch in dem Schreiben.
Die Schülervertreterinnen und Schülervertreter betonen in ihrer Petition, dass sie es für wichtig halten, dass bei den im Sommer anstehenden Abschlussprüfungen auf Lernausfälle wegen Corona Rücksicht genommen wird.
Schweinfurter Schülersprecherin: "Luftfilter wären wünschenswert"
Das sieht auch die unterfränkische Bezirksschülersprecherin für Realschulen, Zara Öztürk von der Walther-Rathenau-Realschule in Schweinfurt, so. "Durch Infektionen und Quarantäne-Maßnahmen verpassten und verpassen derzeit viele Schüler:innen abschlussrelevante Inhalte in nicht unerheblichem Umfang", betont sie. Deshalb müsse der Leistungsdruck reduziert werden.
Gegenüber dieser Redaktion hat Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) allerdings gerade deutlich gemacht, dass er das Niveau der bayerischen Abschlussprüfungen nicht senken will.
Der Schülersprecherin aus Schweinfurt ist vor allem die Sicherheit in Klassenzimmern wichtig. "Luftfilter wären wünschenswert, aber noch nicht einmal CO2-Ampeln sind in jedem Klassenzimmer vorhanden", sagt Zara Öztürk. "Hier fühlen wir uns teilweise sehr alleingelassen".
Was die Schweinfurterin ausspricht, ist den Schülern auch bundesweit wichtig: Schulen sollten flächendeckend mit Luftfiltern und kostenlosen FFP2-Masken ausgerüstet werden und Unterricht müsse in kleineren Lerngruppen stattfinden, heißt es. Die Jugendlichen verlangen eine Bildungspflicht statt einer Präsenzpflicht. Familien sollten selbst entscheiden, ob sie sich mit Homeschooling oder Präsenzunterricht wohler fühlen. Wichtig ist den Unterzeichnern, bereits jetzt mit "langfristigen Lösungsstrategien" an den Herbst zu denken.
Petition hat zwei Tage nach dem Start über 80 000 Unterschriften
Der Petition, die am Mittwochabend online ging, schlossen sich bis Freitagnachmittag bereits über 80 000 Menschen an. Auch prominente Unterstützer wie Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Entertainer Jan Böhmermann teilen die Beiträge der Schüler auf Twitter und anderen Social-Media-Kanälen.
Die wollen effektiv lernen können. Und die lernen auch von Zuhause aus, wenn es möglich ist. Doch dass das heute immer noch nicht wirklich möglich ist, ist das eigentliche Problem!
Es werden keine Schulen mehr zugemacht, wie die Politik immer wieder betont???
Eine Lachplatte!
Ständig werden ganze Klassen, oder gar ganze Schulen, in Quarantäne geschickt!
Junge Menschen, die vor wichtigen Prüfungen stehen, belastet das enorm!
Kann mich noch an mein Abi erinnern: In den letzten Wochen vor dem Abi waren wir mit dem Lehrplan durch, und der Lehrer hat uns auf die Prüfungen vorbereitet. Das war die wichtigste Phase überhaupt!! Doch die entfällt in den letzten zwei Jahren bei vielen Abiturienten teilweise komplett.
Diese Schüler haben definitiv Angst davor, wegen einer Infektion wieder mal nach Hause geschickt zu werden, weil das sogenannte Home-Schooling halt gar nicht funktioniert.
sind nicht die Einzigen, denen Corona übel mitspielt.
Aber wir Alten (ich bin 51!) haben die "Freuden der Jugend" (Denton Welch) geniessen dürfen.
(Außer man ist so alt, daß die eigene "Hitlterjugend" das Leben einschneidend beeinflusst hat).
Ich kann's verstehen, wenn Ihr Euch fühlt, als ob Euch Eure Jugendzeit gestohlen wird!
Leben ist nicht immer fair, but that's life !
Und bitte nicht die Lehrer vergessen, die täglich fünf bis sechs Stunden in diesen Virenkammern namens Klassenzimmer stehen. Da hat's die tollste Booster-Impfung schwer!
https://www.aerzteblatt.de/archiv/214402/Altersabhaengigkeit-der-Todesraten-im-Zusammenhang-mit-COVID-19-in-Deutschland
Und ja, ich trage freiwillig 8 Stunden eine FFP3 Maske um mich zu schützen, wo ist das Problem? Ärzte, OP Schwestern usw tun dies seit Jahren?
Also wo ist das Problem? Fast alle Schüler wollen sich schützen und fast alle Schüler haben die derzeitige Situation Menschen wie Ihnen zu verdanken...
Also - Bitte Herr triff beim Hirn regnen dann die Richtigen!!!!
....bitte richtig informieren
Und dieser zynische Quatsch von „Lasst-Euch-doch-einfach-anstecken“ verursacht ja schon beim Lesen Schmerzen.
Abgesehen davon, dass Omikron nicht einfach nur ein Schnupfen ist – das Zeug ist hochansteckend. Wenn sich ein Kind infiziert, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es die Krankheit in die Familie einträgt. Mit all den damit verbundenen Problemen und Risiken.
Sorry, aber Ihr Beitrag ist völlig daneben …