Planen, umsetzen, bauen – das macht der Schonunger Bauhof komplett in Eigenregie ohne Architekturbüro oder Handwerkerbetriebe. Wieso? "Wir haben den richtigen Bauhofleiter", sagt Bürgermeister Stefan Rottmann lachend. Philipp Nees heißt der Mann der Stunde.
Der gelernte Bauhofsgärtner baut nicht zum ersten Mal einen Spielplatz: "Durch meine vorherige Tätigkeit habe ich Erfahrungen im Neubau von Spielplätzen. Es macht Spaß, die Möglichkeit zu haben Ideen umzusetzen und verwirklichen zu können." Da verwundert es nicht, dass der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung die Baupläne für den neuen Spielplatz einstimmig genehmigt hat.
Aber wann wird eröffnet? Wird der Radweg noch quer über den Spielplatz verlaufen und welche Spielgeräte wird es geben? Das sind die Antworten zu aktuellen Fragen rund um den neuen Erlebnis- und Wasserspielplatz in Schonungen.
In einer Pressemitteilung schreibt die Gemeinde, dass der neue Spielplatz in den Schonunger Bachgärten alles "Dagewesene" in den Schatten stellen werde. Der Wasserpark ist das neue "Herzstück des Spielplatzes", die Idee dazu war als logische Verbindung zum Bach und den Bachgärten "schon lange gesetzt", sagt Bauhofleiter Nees bei der vor Ort Begehung.
Auf einem großen Teil des neuen Spielplatzes können die Kinder allerlei mit dem Wasser anstellen. Auf dem kleinen Hang wird dazu eine Handpumpe stehen, mit der die Kids das Wasser fördern können. Von dort aus fließt das Wasser in mehrere Rinnen aus Edelstahl- und Pflasterstein den Hang hinab. In verschieden Trichtern und Becken kann es auf den Weg nach unten aufgestaut, gebrochen oder abgelassen werden oder verschiedene Rädchen und ein Schaufelrad antreiben.
Dank Wasser- und Pumpsystem wird das Wasser mehrfach verwertet und wird unter anderem in einem Kneipp-Becken aufgefangen. Eine der Rinnen mündet eine "Matschküche" für Kleinkinder.
Für die ganz Kleinen wird es am Eingang des Spielplatzes einen separaten Bereich mit eigenen kleinkindgerechten Spielgeräten geben. Neben einer Doppelsitzer- und einer Kleinkinderschaukel wird es auch eine "Matschküche" mit verschiedenen Höhen geben, an der die Kinder mit dem Wasser panschen können.
Ein weiteres Highlight wird die Holz-Ritterburg mit mehreren Brücken und Türmen und einer Rutsche sein. Die Burg wird auf Wunsch von Eltern und Bürgern installiert, so der Bürgermeister. Unter dem Wasserspielplatz wird zudem ein Tunnel verlaufen, in den die Kinder krabbeln und kriechen können.
Wann der Spielplatz genau eröffnet wird, hängt unter anderem von der Witterung und den Lieferzeiten der Lieferanten ab, so der Bauhofleiter. In diesem Sommer soll es aber endlich so weit sein, sagt Nees, "wir hoffen, dass der Spielplatz im Spätsommer komplett fertig sein wird".
Den alten Radweg, der quer durch den Spielplatz führte, wird es so nicht mehr geben. Der Radweg wird stattdessen um den Spielplatz herum verlaufen. Der Spielplatz wird damit "verkehrssicherer und attraktiver" als bisher, so Rottmann. Dazu wurden auch die Steineinfassungen in der Unterführung sowie die Beleuchtung komplett erneuert und die Ein- und Ausfahrt in die Unterführung verbreitert.
Ja. Anders als bisher wird der neue Spielplatz durch einen knapp ein Meter hohen Stabgitterzaun eingefasst. Außerdem wird laut Pressemitteilung auch das Geländer an der Hauptstraße erneuert und die alte Infotafel durch eine neue Ortstafel ersetzt. Zudem wurde der Radweg unter der Brücke mit großen Muschelkalksteinen abgefangen, "damit der Weg nicht in Richtung Bach wandert und die Radfahrer auch die Begrenzung sehen", erklärt Nees im Gespräch.
Den Bereich für die Kleinkinder habe man extra in den Schatten verlegt, damit die ganz Kleinen nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind, sagt Philipp Nees. Der Wasserspielplatz werde mit einem großflächigen Sonnensegel überdacht. Zudem sollen zwei kleine Pavillons den Familien Schutz vor Regen und Sonne bieten.
Ja, ein Teil des Wassers aus dem Wasserpark fließt in ein Kneipp-Becken.
Auf dem alten Spielplatz war die überdachte Sitzbank ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Was zur Folge hatte, dass auf dem Spielplatz oft Glasflaschen, Glassplitter und Zigarettenstummel herumlagen. Deswegen wird es eine solche Sitzbank auf dem neuen Erlebnis-Spielplatz nicht geben, erklärt Bürgermeister Rottmann.
Stattdessen gibt es für die Jugendlichen im Bereich der Jahnstraße am Main einen großen Pavillon, der als Treffpunkt genutzt werden kann. Auch diesen hat der Bauhof in Eigenregie selber gebaut. "Somit haben wir dort einen Treffpunkt für die Jugend und an den Bachgärten schaffen wir einen Ort gezielt für Familien und Kinder", so Rottmann.
Es sollen verschiedene Sitzmöglichkeiten und Bänke für Familien und Senioren geben, unter anderem am Eingang unter der Laterne und am Kneipp-Becken. Zudem wird um einen schattigen Baum eine rundherum laufende Bank montiert, um die Kinder aus jeder Position beobachten zu können, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Haushalt der Gemeinde sieht für den Bau rund 230 000 Euro vor, so der Bürgermeister. Der Bau wird aber auch gefördert: Neben Fördermitteln aus dem Regionalbudget werde es auch einen Zuschuss aus der Städtebauförderung geben, so Bürgermeister Rottmann. Wie hoch die Städtebauförderung ausfällt, steht noch nicht fest, Rottmann hofft aber "auf eine eine Förderung von rund 60 Prozent". Weil der Bauhof vieles selber mache und damit auf Handwerksbetriebe verzichte, werde auch viel Geld eingespart.