Der Umbau des Pfarrzentrums Sankt Anton zu einem kirchlich-sozialen Zentrum, ursprünglich für Anfang September 2017 geplant, beginnt Mitte Februar. Am Samstag folgten gut 30 Helfer dem Aufruf, alle beweglichen Utensilien – darunter Kerzenleuchter, Ambo, die Osterkerze, eine elektrische Orgel bis hin zu Ministrantengewändern – zuvorderst aus dem Gotteshaus weg zu schaffen und zu lagern.
Diakon Joachim Werb, der zusammen mit Franz-Josef Schmidt die Großaktion organisierte und leitete, war hocherfreut über die Resonanz, die auch bei der „ja allseits totgesagten Pfarrjugend“ nicht ungehört blieb.
Die Alterspanne der Helfer reichte denn auch von ab 14-jährigen Pfarrjugendlichen über die Jugendleitung und das Mittelalter (zahlreiche Ehepaare) bis hin zu den unermüdlich aktiven Senioren der Gemeinde Sankt Anton und sogar aus Maria Hilf. „Das Zupacken kannte keine Altersbegrenzung, und die Generationen begegneten sich, ganz im Sinne des Projekts 'das neue St. Anton'", sagte Werb am Samstag nach vielstündigem „Buckeln“ im ehemaligen Pfarrsaal.
Dort, wo früher unter anderem der Fasching der Antöner Narren stattfand, stellten die Freiwilligen eine Reihe der im großen Gottesraum abgeschraubten Bänke auf. Die Gottesdienste finden nun vorläufig hier statt, der erste Gottesdienst ist am Sonntag, 28. Januar, um 11 Uhr.
Der September-Baubeginn war wegen der erheblichen Kostensteigerungen abgesagt worden (wir berichteten). Die Diözese Würzburg und die Kirchenstiftung Sankt Anton hatten sich in Gesprächen auf ein neues, geändertes Ausschreibungsverfahren geeinigt, mit dem Ziel, Kosten einzusparen. Der Rahmen lag ursprünglich bei 15,2 Millionen Euro, überschritt aber nach der ersten Ausschreibung die 18-Millionen-Euro-Grenze. Um das Projekt zu retten, hatte die Diözese im Benehmen mit Sankt Anton dafür votiert, die Ausschreibung für den ersten von zwei Bauabschnitten aufzuheben und mit einem reduzierten Umfang neu auszuschreiben. Die Kosten betragen jetzt 17 Millionen Euro, die das Bistum mitträgt.
Los geht es nun Mitte Februar zunächst mit dem bisherigen Pfarrbüro und dem Kirchenraum. Im Sommer soll es mit dem Ex-Pfarrsaal weitergehen. Geplant ist, im Hauptschiff Zwischengeschosse für ein Zentrum einzuziehen, dessen Räume für Besprechungen und Begegnungen genutzt werden können – von Kirche, Caritas, aber auch der Gemeinde. Der neue Gottesdienstraum soll statt bisher 700 künftig 200 kreisförmig angeordnete Sitzplätze haben. Im linken Seitenflügel werden der neue Pfarrsaal und ein Bürgercafé untergebracht. Der rechte Flügel wird von der Caritas genutzt. Außerdem kommen dort das Pfarrbüro und die Selbsthilfegruppe Kreuzbund unter. Im alten Pfarrsaal werden der Kindergarten, die schulvorbereitende Einrichtung und die Frühförderstelle der Kardinal-Döpfner-Schule untergebracht.