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Schweinfurt
Sanieren zwischen Niederwerrner Straße und Hauptfriedhof
Dass nördlich der Niederwerrner Straße an den Wochentagen kaum ein Parkplatz zu ergattern ist, steht für einen Vorteil des Quartiers: die Nähe zum Stadtzentrum.
Die Schopperstraße zeigt die typische Blockrandbebauung aus der Gründerzeit.
Foto: Gerd Landgraf | Die Schopperstraße zeigt die typische Blockrandbebauung aus der Gründerzeit.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:53 Uhr

Den "städtebaulichen Missstand" des nördlichen Gründerzeitviertels zwischen der Friedhof- und der Auenstraße sowie zwischen der Niederwerrner- und der Schopperstraße wollen die Freien Wähler mit der Ausweisung zum Sanierungsgebiet beenden.

Dagmar Bebersdorf, Stefan Labus und Adi Schön haben zwischen der Wohnbebauung, den ehemaligen Handwerksbetrieben und dem Baumarkt am Obertor viel "Verfall", ungenutzte Höfe und falsch bewirtschafte (Park-)Flächen ausgemacht. Gleichzeitig sehen die Freien Wähler ein "sehr großes Entwicklungspotenzial" für das Gebiet in Laufnähe zur Innenstadt.  

Etliche Höfe sind nicht oder nur wenig genutzt.
Foto: Gerd Landgraf | Etliche Höfe sind nicht oder nur wenig genutzt.

Die Chance auf eine effiziente Neustrukturierung sei langfristig nur mit einem Sanierungskonzept möglich, so Bebersdorf, Labus und Schön in einem Antrag an das Rathaus, in dem auch auf den hohen Freizeitwert des Quartiers durch die nahe Parkanlage (Fichtelsgarten und Grünverbindung vom Obertor zum Main) verwiesen wird.

Eingang zum Fichtelsgarten.
Foto: Gerd Landgraf | Eingang zum Fichtelsgarten.

Die großen Baulücken sollen nach Meinung der Antragsteller nicht nur für das Wohnen, sondern auch für ausreichende Grün - und Spielflächen genutzt werden. 

An der Niederwerrner Straße.
Foto: Gerd Landgraf | An der Niederwerrner Straße.

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wuchs Schweinfurt über die von der Stadtmauer gesetzten Grenzen hinaus. Das Gründerzeitviertel entstand, beginnend mit der Ludwigvorstadt (ab 1890). Im Nordosten erstreckte sich das Quartier alsbald bis zum ehemaligen Gelatinegelände (heute Wohnstift Augustinum). Gebaut wurde zudem am Grünen Markt, am Spitalseeplatz und im Norden bis zum Hauptfriedhof (vor allem beidseitig der Neutorstraße). 

Wohnungen für Arbeiterfamilien

Im Gründerzeitviertel entstanden auf bis zu vier Stockwerken auch große Wohnungen für das wohlhabendere Bürgertum, das sich von dem wohlhabenden Bürgern mit eigener Villa unterschied. Die meisten Wohnungen waren jedoch für die Arbeiterfamilien der Industriebetriebe.

Ein ehemaliger Bauernhof.
Foto: Gerd Landgraf | Ein ehemaliger Bauernhof.

Die Neutorvorstadt (ab 1870) war zunächst ein Villenviertel, das zur mehrgeschossigen Blockrandbebauung verdichtet wurde. Während der Bereich zwischen der Roßbrunnstraße und der Neutorstraße dicht bebaut ist, zeigt der Stadtplan zwischen der Auenstraße und der Roßbrunnstraße etliche Freiflächen, bedingt durch die ehemaligen Bauernhöfe. Besser zu nutzen ist zudem das Areal zwischen Friedhofstraße und Neutorstraße. 

Bislang sechs Sanierungsgebiete

Mit 7,5 Hektar wäre das Sanierungsgebiet nördlich der Niederwerrner Straße größer als die Sanierungsabschnitte Schrotturm (3,9 ha), Zürch (5,2 ha), und Keßlergasse/Lange Zehntstraße (4 ha) und kleiner als die Krumme Gasse/Wall (8 ha) Zeughaus/NeueGasse (9,5 h) und Oberndorf (13 ha). 

 
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