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Schweinfurt
Rund 1300 Gegner der Corona-Maßnahmen gingen auf die Straße
Das neue Bündnis "Schweinfurt auf die Straßen" (SWADS) mobilisierte viele Bürger zur Teilnahme an einem Demonstrationszug. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot von Beamten vor Ort.
Rund 1300 Menschen folgten am Samstagnachmittag dem Aufruf des Bündnisses 'Schweinfurt auf die Straßen', um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
Foto: Steffen Krapf | Rund 1300 Menschen folgten am Samstagnachmittag dem Aufruf des Bündnisses "Schweinfurt auf die Straßen", um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:16 Uhr

Rund 1300 Menschen folgten am Samstagnachmittag dem Aufruf des neuen Schweinfurter Bündnisses "Schweinfurt auf die Straßen" (SWADS), um gegen die Corona-Maßnahmen mit einem Marsch durch Schweinfurt zu demonstrieren. Mit leichter Verspätung, um 15.30 Uhr, setzte sich der Demonstrationszug vom Volksfestplatz aus, direkt am Impfzentrum vorbei, begleitet von einem Großaufgebot der Polizei in Bewegung in Richtung Marktplatz und von dort wieder zurück zum Volksfestplatz. Die Polizei hatte mit einer Teilnehmerzahl in dieser Höhe gerechnet und war mit Unterstützung der Operativen Ergänzungsdienste und der Bereitschaftspolizei mit zahlreichen Kräften im Einsatz.

Fotoserie

Die Demonstration verlief laut Polizei "störungsfrei", obwohl es letztlich viel mehr Teilnehmer waren als vorab angenommen. Zwei Anzeigen gab es, weil Teilnehmer Polizeibeamte beleidigt hatten. Versammlungsteilnehmer, die keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben, wurden von den Kommunikationsteams der Schweinfurter Polizei angesprochen. Einige Personen konnten laut Polizei Atteste vorweisen. Gegen Maskenverweigerer wurden Anzeigen aufgenommen, die nun an die zuständigen Behörden zur Entscheidung über ein Bußgeld weitergeleitet werden.

An der Spitze des Demonstrationszugs wurde ein Transparent mit der Aufschrift "Gemeinsam gegen Einsam – Freiheit für unsere Kinder" gezeigt. Eine Person, die wenige Meter dahinter lief, versuchte auf Höhe des Marktplatzes unseren Autoren anzugreifen. Die Polizei griff sofort ein und zwang den Demonstranten zurück in die Gruppe. Die erforderlichen Mindestabstände wurden laut der Polizeipressestelle gut eingehalten. Viele Passanten in der Innenstadt konnten diesen Eindruck aber nicht teilen.

Die Schweinfurter Polizei war mit Unterstützung der Operativen Ergänzungsdienste und der Bereitschaftspolizei mit zahlreichen Kräften im Einsatz.
Foto: Steffen Krapf | Die Schweinfurter Polizei war mit Unterstützung der Operativen Ergänzungsdienste und der Bereitschaftspolizei mit zahlreichen Kräften im Einsatz.

Mit Rasseln, Trommeln und Sprechchören, wie "Friede, Freiheit, Demokratie", sorgte der Aufzug für Lärm. Dem Wunsch der Veranstalter, keine Fahnen mit auf die Kundgebung zu nehmen, kamen die Teilnehmer nach. Dafür gab es viele Transparente zu sehen, mit denen unter anderem Unmut und Kritik gegen die geltenden Corona-Maßnahmen geäußert wurden. Es standen allerdings auch viele Sprüche auf den mitgebrachten Plakaten wie sie auf den großen "Corona-Demos" der letzten Monate häufig zu sehen waren. "Gutsherrin Merkel stoppen", "Merkel muss weg", "Söder verhaften!", "Merkel, Söder und Spahn verhaften", "Das System muss weg!", sowie viele Sprüche mit "Södolf", einer aus dem Querdenken-Spektrum bekannten Verunglimpfung des Ministerpräsidenten Markus Söder.

Rund 1300 Menschen folgten am Samstagnachmittag dem Aufruf des Bündnis "Schweinfurt auf die Straßen" um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
Foto: Steffen Krapf | Rund 1300 Menschen folgten am Samstagnachmittag dem Aufruf des Bündnis "Schweinfurt auf die Straßen" um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.

Viele Transparente beschäftigten sich vor allem auch damit, dass Kinder keine Masken tragen sollen und plädierten gegen eine angebliche Impflicht. Auf seine Lage aufmerksam wollte auch ein Tätowierer, der ein Transparent mit der Aufschrift "Wir wollen arbeiten - Hygiene ist Standard bei uns" am Körper trug. Auch auf den Mund-Nasen-Masken und Tüchern, die ein Großteil der Teilnehmer trugen, wurden vereinzelt Botschaften zur Schau getragen. Darunter befanden sich neben unverfänglichen Motiven auch die Reichskriegsflagge, das Logo der Neonazi-Kleinstpartei "Der Dritte Weg" oder die Aufschrift "Diktatur". Die aus der Querdenken-Szene entstandene Partei "Die Basis" lief mit einem Lautsprecherwagen mit, auf der sie ihre Inhalte verbreitete. Die Pressestelle der Polizei berichtete hinterher von einer "sehr friedlichen und guten Stimmung".

In einer früheren Fassung hieß es, Personen hätten versucht unseren Autoren anzugreifen. Es handelte sich aber um einen einzelnen Demonstranten.

Im Vorfeld der Demo distanzierten sich die Veranstalter von "Querdenken". Auf der Demo in Schweinfurt lief aber dann auch die aus dem Querdenken-Spektrum kommende Partei "Die Basis" mit und brachte ihre Inhalte unter die Leute.
Foto: Steffen Krapf | Im Vorfeld der Demo distanzierten sich die Veranstalter von "Querdenken". Auf der Demo in Schweinfurt lief aber dann auch die aus dem Querdenken-Spektrum kommende Partei "Die Basis" mit und ...
 
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  • KarinStratmann66@web.de
    Bravo, hoffe, ihr braucht keinen, wenn ihr krank werdet. Klar muss sich was ändern. Aber der Virus fragt grad nicht danach. Ich hoffe, die Politik Richters, mit einem klaren, ganz harten lockdown. Auch für alle Arbeitgeber bindend. Nichts mehr so, wischiwaschi
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  • dohahpt@t-online.de
    Einer der Grundrechte heißt "GESUNDHEIT". Dieses Grundrecht wird durch derartige Aktionen verletzt. Eine Gruppe von Egomanen, denen wohl nicht klar ist, dass sie Rechte und PFLICHTEN haben. Die Pflicht heißt in diesem Fall andere Menschen nicht zu gefährden und die eigenen Interessen einmal für einige Zeit hintenan zu stellen. Das muss noch möglich sein. Nach Ende der Pandemie können sie ihren Egoismus wieder ausleben. Es ist einfach nicht zu fassen....es wurden auch noch Ressourcen der Polizeit und Rettungsdienste unnötig missbraucht.
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  • davidk
    Die Bilder sprechen Bände...
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  • kempf-margit@t-online.de
    Man schaut sich die Bilder an und könnte jetzt ganz viel dazu sagen! Ich werde es nicht tun, aber die Gedanken sind ja frei! Schweinfurt und der Landkreis Schweinfurt hat zusammen ca.170.000 Einwohner . Also fangen wir mal das Rechnen an- 1300 Menschen demonstrieren weil Ihnen einiges nicht gefällt! Die Teilnahme war dann doch wohl sehr gering. Also ist die Mehrheit der Bürger mit den politischen Entscheidungen vielleicht doch ein bisschen zufrieden?Vielleicht haben viele Menschen inzwischen auch verstanden um was es geht, nämlich um die Gesundheit aller Menschen auf dieser Welt. Leider können aber manche Menschen nicht verstehen, dass die Uhr im Moment anders geht. Es sind in der Vergangenheit sicher Fehlentscheidungen getroffen worden, aber nicht nur meckern sondern mitarbeiten wäre eine Devise....Schauen wir in andere Länder und fangen mal an und vergleichen..... geht es uns noch gut - oder?
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  • thomashemmerich@web.de
    Nun, 1300 Teilnehmer klingt da zwar erstmal nach nicht viel, ist aber für Schweinfurter Verhältnise und zu diesen Zeiten eine ganze Menge.

    Da hat es sogar die Fridays for Future Bewegung schwer, auf solch eine Zahl zu kommen. Wenn, dann nur mit Schülern, die halt mal die Schule schwänzen.

    Ich war zwar nicht bei der Demo dabei, würde auch nicht teilnehmen wollen, nur muss Kritik an den Maßnahmen und an der Politik auch und trotz Corona gesagt und zum Ausdruck gebracht werden. Da ist gerade in den letzten Wochen und Monaten doch so einiges schief gelaufen. Und... .sind wir mal ehrlich.....viele Maßnahmen machen einfach keinen Sinn.

    Ganz ehrlich: Mich wundert es, dass inzwischen nicht noch viel mehr Menschen auf die Straße gehen, bin aber auch froh, dass es so ist. Klingt erstmal nach Widerspruch, ist es aber nicht.
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  • TLW-tu_W
    "Da hat es sogar die Fridays for Future Bewegung schwer, auf solch eine Zahl zu kommen. Wenn, dann nur mit Schülern, die halt mal die Schule schwänzen. "

    OK, Boomer.

    FFF hält sich halt an die aktuellen Auflagen und zeigt durch ihr vernünftiges Handeln in diesen Zeiten, dass sie sehr viel weiter sind, als andere Teile der Gesellschaft.
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  • thomashemmerich@web.de
    @TLW-tu_W

    Was meinen Sie eigentlich mit "OK, Boomer"?

    Wenn ich mir die Bilder (auch im Fernsehen) so anschau, den Bericht der Polizei, hier in der MP usw. lese, dann haben sich mind. 90 % an die Auflagen gehalten. Soweit, so gut.

    Klar haben sich einge nicht entsprechend Verhalten, was ich definitiv nicht verstehe und nicht gut finde, aber gibt es solche Leute nicht überall in unserer Gesellschaft. Letztendlich gehe ich auch ins Stadion, obwohl sich dort Hooligans und Rechte aufhalten. Ich gehe auch auf Kiliani, obwohl es dort immer wieder zu Schlägereien kommt usw. Fakt ist, es ist nicht ok, wenn man aktuell ohne Maske an einer Demo teilnimmt, deshalb aber alle Demonstranten, die warum auch immer ihr Grund ist, an der Demo teilgenommen haben zu pauschalisieren, geht mal gar nicht. Auch das die Teilnehmer von FFF "weiter sind" als "andere Teile der Gesellschaft" könnte ich fast schon als Beleidigung auffassen, da ich an diesem Demos nicht teilnehme.
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  • TLW-tu_W
    Sie schreiben:
    "deshalb aber alle Demonstranten, die warum auch immer ihr Grund ist, an der Demo teilgenommen haben zu pauschalisieren, geht mal gar nicht."

    und zuvor:
    "Wenn, dann nur mit Schülern, die halt mal die Schule schwänzen."

    Ist das schon Ironie?

    Achja, ich habe mich gar nicht zu den Demonstranten direkt geäußert.

    Und wenn Sie es als Erfolg ansehen, dass sich 90% an die Auflagen gehalten haben. Was denken Sie wäre auf Würzburgs Straßen los, wenn sich nur 90% aller Autofahrer an rote Ampeln halten würden?
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  • Apfelkorn
    Früher sind die Esoteriker hinter Bhagwan Shree Rjneesh hergelaufen. Heute kann die Basis der Querdenker nicht einmal mehr gerade aus denken, denn die verschrubbelten Forderungen, welche auch noch in den Reihen der Polizei als friedlich und vernünftig angesehen werden, zumindest was den Verlauf der Demo anbetrifft, finden offenbar die tauben Ohren von tauben und schneeblinden Eiferern. Die Ideen dieser Esoteriker sollten Ernst genommen werden. man müsste ihnen in Falle einer Covid-19-Erkrankung die Freiheit lassen, das Virus nach eigenem Gusto auskurieren zu lassen. Wenn da nur nicht die Ansteckungsgefahr wäre, welche Maßnahmen des Staates erfordern. Ich würde diese Menschen nicht impfen und sich ihrem Schicksal überlassen. Wer das Virus leugnet, müsste damit leben, nicht behandelt zu werden. Diese Chaoten gefährden mit ihrem Quatsch alle Menschen, die sich vor Corona schützen wollen.
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  • r.kerber@web.de
    Wer die Gefahren von Zucker, Alkohol, Nikotin nicht ernst nimmt, sollte dann wahrscheinlich auch nicht behandelt werden. Es zwingt einen ja auch keiner dazu, diese „Gifte“ zu konsumieren.
    Ich nehme an, dass Leute die solch Forderungen aufstellen wie Apfelkorn, haben einen optimalen BMI, rauchen nicht, meiden Alkohol und treiben natürlich regelmäßig Sport. Andernfalls, sollte man nach dessen Logik ja andernfalls die Behandlung verweigern, oder?
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  • baeckerei.mahler@t-online.de
    die schweinfurter demonstrieren, ich schmeiß mich weg.
    die haben in Unterfranken die höchsten Werte und wollen Coronalockerungen.
    Gehts noch, was habt ihr denn in Schweinfurt gefrühstückt?
    Ohne weitere Worte. und dann 1300 Leute sind erlaubt?
    Jeder Einzelhandel darf nur noch genen Anmeldung Leute in den Laden lassen.
    Empfehlung an den Einzelhandel: Demaonstratiion anmelden und schon könnt ihr euren Laden vollmachen mit Leute soviel ihr wollt.
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  • e.max.s@t-online.de
    SWADS - das passt!

    ADS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom

    Mehr muss dazu eigentlich nicht gesagt werden.
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  • Lebenhan1965
    Wenn ich mir das Foto

    zur Demo so ansehe und auf dem Wagen der Basis - Partei etwa von Schwarmintelligenz lesen kann aber gleichzeitig einen Teilnehmer ohne Maske sehe, dann bezweifle ich stark, dass sich auf dieser Demo auch nur ein Funken Intelligenz befunden hat.
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  • Hans15
    Wofür oder wogegen wurde denn demonstriert.

    Sind den Teilnehmern die Inzidenz von 149,7 (RKI 28.03.21) in Schweinfurt noch nicht hoch genug?
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  • Lebenhan1965
    @ Hans15

    Mir erschließt sich das auch nicht. Denn obwohl auf ihren Plakaten Begriffe wie Achtsamkeit und Schwarmintelligenz lesen kann finde ich weder diese Achtsamkeit noch kann ich einen Funken Intelligenz erkennen, denn da laufen Menschen ohne Masken und ohne Abstand dicht an dicht.
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Nicht nur die Polizei, auch Sie, sehr geehrter Herr Krapf, berichten von einer friedliche und guten Stimmung!
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  • zeitzeuge
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • hansi07
    ...Friedlich ist ja auch das Mindeste, was ich von einer Demonstration erwarte.
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  • hansi07
    ...egal wie wirr die Ideen sind, für die demonstriert wird.
    Alle anderen Volksfeste sind ja abgesagt. Würde mich wundern, wenn da nur Leute aus SW und dem Landkreis gewesen wären.
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