Sie sagen, sie distanzieren sich von Querdenkern, sie identifizieren sich nicht mit "Eltern stehen auf", und sie leugnen auch nicht Corona. Aber sie rufen jetzt "Schweinfurt auf die Straßen". Mit einem Demonstrationszug vom Volksfestplatz zum Marktplatz und wieder zurück am Samstag, 27. März, ab 15 Uhr, will das neue Bündnis SWADS (Schweinfurt auf die Straßen) gegen das Pandemie-Management der Bundesregierung protestieren. "Wir wollen ein Zeichen setzen", sagen die Initiatoren. Ein Zeichen gegen den "Maßnahmen-Wahnsinn", gegen das "Lockdown-Jo-Jo" und für eine Bekämpfung der Pandemie unter dem Motto "Gemeinsam statt einsam".
Als ein 40-jähriger Niederwerrner (er möchte namentlich nicht genannt werden) vor zehn Tagen über Facebook Mitstreiter für seine Idee suchte, hatte er nicht mit dieser Dynamik gerechnet. Innerhalb kürzester Zeit hatte die von ihm ins Leben gerufene Gruppe SWADS 500 Mitglieder, und sie wuchs von Tag zu Tag. "Aktuell sind wir 2231 Leute", hieß es am Mittwoch. Die anfänglich beim Ordnungsamt der Stadt Schweinfurt gemeldete Zahl von 50 bis 100 Demonstrationsteilnehmern wurde deshalb inzwischen stark nach oben korrigiert. "Wir rechnen mit einer vierstelligen Zahl", sagen die Organisatoren. Sie erwarten am Samstag an die 1000 Demonstranten.
Demonstrationszug startet am Volksfestplatz
Für die Polizeiinspektion Schweinfurt ist der angekündigte Demonstrationszug aufgrund der schwer einschätzbaren Teilnehmerzahl eine Herausforderung. Man stelle sich zwar nicht auf eine gewaltbereite Menschenmenge ein, sagt der stellvertretende Dienststellenleiter, Polizeirat Matthias Wehner, aber die kritische Auseinandersetzung mit Corona-Maßnahmen ziehe in der Regel eine große Bandbreite von Menschen an. Aufgabe der Polizei ist es, die Versammlung zu schützen und ihre ordnungsgemäße Durchführung zu gewährleisten. Der Aufzug wird deshalb polizeilich begleitet. Auch müssen Straßen teilweise gesperrt werden.
Der Demonstrationszug startet um 15 Uhr am Volksfestplatz und bewegt sich dann über die Florian-Geyer-Straße und den Roßmarkt zum Marktplatz. Der Rückweg führt über die Zehntstraße wieder zum Volksfestplatz.
"Die Versammlung wurde bei der Stadt angezeigt und die Anzeige wurde bestätigt", teilt Pressesprecherin Kristina Dietz auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Die Veranstaltung wurde auch mit Auflagen versehen. So muss der Veranstalter neben den "in Corona-Zeiten üblichen" Auflagen wie Einhalten des Mindestabstands und der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung den Demonstrationszug selbst mit ausreichend Ordnern absichern. "Die Vorbereitung verlief kooperativ", so Kristina Dietz. Stadt und Polizei würden daher davon ausgehen, dass die Versammlung problemlos ablaufen werde.
Forderungen an die Kommunalpolitik
"Wir wollen friedlich demonstrieren", versichert der SWADS-Sprecher. Die Teilnehmer seien aufgerufen worden, keine Fahnen mitzubringen. Gleichwohl sollen Protestschilder mitgeführt und die Forderungen des Bündnisses mit Musik und Trillerpfeifen untermalt werden. Konkret setzt sich SWADS ein "für den Schutz vulnerabler Gruppen, einer Task-Force zur Ermittlung der Infektionstreiber, einer personellen und technischen Aufrüstung der Gesundheitsämter zur besseren Kontaktnachverfolgung, die Öffnung von Schulen, Kindergärten, Geschäften, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie eine schnelle Impfstoffbeschaffung".
Auch an die Kommunalpolitik richtet sich der Protest von SWADS: "Wir wünschen uns mehr Gesprächsbereitschaft vom Oberbürgermeister." Viele Menschen hätten Existenzangst und sorgten sich um die Zukunft ihrer Kinder. Diese Ängste und Sorgen wolle das neu gegründete Bündnis SWADS deutlich machen. Der Demonstrationszug am Samstag soll nach Angaben der Veranstalter Auftakt regelmäßiger Protestveranstaltungen sein. Man könne sich vorstellen, ähnlich wie "Fridays for Future", beispielsweise jeden Montag auf die Straße zu gehen.
Mit einer Vorab-Aktion will das Bündnis an diesem Freitag schon einmal auf sich aufmerksam machen. Am Friedrich-Rückert-Denkmal auf dem Marktplatz werden Kinderschuhe und Kuscheltiere abgelegt, um die Öffentlichkeit für die Situation der Kinder in der Pandemie zu sensibilisieren.
Wen es interessiert wie es um die Impfung steht, in Karlstadt werden gerade die 80 jährigen mit Astrazeneca geimpft...
MP warum wird dann dieser Artikel überhaupt erwähnt?????
Warum übernimmt die Mainpost scheinbar 1zu1 diese Werbung ohne darauf hinzuweisen? Wäre es nicht besser die Mainpost würde mal herausfinden aus welchem Spektrum die Veranstalter kommen? Da wäre es gleich vorbei mit der Herrlichkeit und den schönen Worten.
wenn das die Lösung ist gegen die gerade wieder steigende Zahl in Schweinfurt, ja das wäre schön. Statt sich einfach nochmal der Situation zu beugen und vernünftig zu reagieren lassen sich wieder die Leute zu solchen Mitmachmethoden, durch die übrigens die Pandemie auch nicht weg geht, hinreißen. Schade, bleibt gesund