Der Zustand des Granitplattenbelages des Roßmarktes und seiner Ausläufer in die wegführenden Straßen und Gassen ist seit Jahren ein Dauerthema. Ständig scheinen neue Platten zu brechen und locker zu werden. Am zentralen Roßmarkt-Stern des Busbahnhofs mit den meisten Zusteigestellen für die Busfahrgäste finden sich die größten Asphaltinseln als reichlich hässlicher Ersatz für viele kaputte Steinplatten. Doch auch auf seinen Ausläufern Manggasse, Wolfsgasse sowie Richtung Jägersbrunnen fehlen Dutzende einzelne Platten, ersetzt durch Asphalt.
Die Stadt will wieder anfangen
Vor zehn Monaten, im April 2018, fragte diese Redaktion die Stadtverwaltung, ob es Planungen gibt, den hässlichen provisorischen Teerflecken am Roßmarkt wieder durch Granitplatten zu ersetzen. Die Antwort damals: Es gebe derzeit Gespräche des Tiefbauamtes und der Stadtwerke Schweinfurt, um gemeinsam "eine dauerhafte Lösung" zu erarbeiten. Konkrete Planungen werde es geben, sobald klar sei, wie eine dauerhafte Lösung aussehen könne. Und: Ob es überhaupt Material und/oder Techniken gibt, die das erneute Ausbröseln der Fugen und Plattenbruch für längere Zeit verhindern, sei "Bestandteil der laufenden Gespräche".
Bisher zumindest ist am Roßmarkt-Belag nichts erneuert worden. Wie weit sind die Bemühungen gediehen, den wohl noch größer gewordenen Flickenteppich wieder zu verkleinern? "Zwischen der Stadt Schweinfurt und den Stadtwerken wurde die Vereinbarung getroffen, dass in 2019 die Zufahrten im Bereich der Fußgängerzone Wolfsgasse / Manggasse / Roßmarkt und Hohe Brückengasse erfolgen", schreibt die Pressesprecherin der Stadt Schweinfurt, Kristina Dietz, auf eine Anfrage dieser Redaktion. Durchgeführt werden sollten diese Plattenerneuerungen "mit Granit, also angepasst an den vorhandenen Belag". Und: "Die anderen Bereiche werden dann in einem weiteren Schritt geplant."
Am Roßmarkt tut sich wieder nichts
Der Roßmarkt selbst – zuständig sind hier als Eigentümer die Stadtwerke – wäre in diesem Jahr also nicht im Sanierungsprogramm. Was die genannten Zufahrten betrifft, ist als Eigentümerin die Stadt Schweinfurt für die Instandhaltung des Straßenbelages in der Pflicht, und für diese der Servicebetrieb Bau und Stadtgrün. Das ist eine Besonderheit, dass es für den zentralen Roßmarkt-Platz und seine hin- beziehungsweise wegführenden Straßen zwei Eigentümer gibt: Stadt und Stadtwerke – auch wenn die Stadtwerke eine hundertprozentige Stadt-Tochter in der Rechtsform einer GmbH sind.
Noch im letzten Jahrtausend hat der Stadtrat ein schmuckes zentrales Drehkreuz für den ÖPNV beschlossen. Der gläserne Stern auf Stahlkonstruktion wurde Mitte der 1990er-Jahre errichtet, sein Umfeld mit Granitplatten versehen – mit einem dicken Betonsockel und nur vier Zentimeter dünnen Granitsteinen an der Oberfläche. Als immer mehr dieser Platten Risse bekamen, wurden die Nahtstellen zwischen Granit und Beton dafür verantwortlich gemacht und ab 2006 eine „Generalsanierung“ begonnen.
Platten-Austausch als Daueraufgabe?
Schon zwei Jahre später wurden erneut schadhafte Platten ausgetauscht. Es scheint eine Daueraufgabe zu sein. Die Stadt hatte die Roßmarkt-Randbereiche und Seitengassen, für die sie zuständig ist, weitgehend ausgebessert, nicht aber die Stadtwerke „ihren“ zentralen Bereich um den Stern herum. In einer Ausschusssitzung des Stadtrats hieß es im November 2008, warum die Stadt-Tochter in Verzug sei, wisse man nicht.
Nun heißt es also aus der Stadt, dass wieder sie auf ihrem Gebiet tätig wird und "die anderen Bereiche" – das Stadtwerke-Areal mit den flächenmäßig augenfälligsten Granitplatten-Lücken – "in einem weiteren Schritt" folgen. Wann das sein soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor.