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SCHWEINFURT
Roßmarkt: Hässliche Asphaltinseln
Hässlicher Asphalt zwischen den Granitplatten – auch großflächig. Dutzende schadhafte Stellen am Roßmarkt sind mit Asphalt „geflickt“. Wie lange dauert das Provisorium noch an?
Foto: Stefan Sauer | Hässlicher Asphalt zwischen den Granitplatten – auch großflächig. Dutzende schadhafte Stellen am Roßmarkt sind mit Asphalt „geflickt“. Wie lange dauert das Provisorium noch an?
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:23 Uhr

Die Schweinfurter sind 's ja schon gewohnt: Am Roßmarkt, dem zentralen Knoten für Schweinfurts öffentlichen (Bus)-Nahverkehr, verschandeln manche schwarze Flecken das graue Granitsteinpflaster. Die Flecken haben in letzter Zeit in einem bemerkenswerten Ausmaß zugenommen. An mindestens 60 Stellen wurden sowohl einzelne Stellen, an denen Platten fehlen, als auch größere, zusammenhängende Flächen auf dem kompletten Roßmarkt bis weit in die Wolf- und Manggasse hinein einfach mit Asphalt verfüllt.

Großflächige Flickschusterei

Besonders großflächig scheint die Flickschusterei um den Stern herum, wo wohl besonders oft die heftigsten Druck- und Drehkräfte der massiven Omnibusräder auf den Untergrund wirken: direkt am Roßmarkt-Stern. Doch kreuz und quer, über den ganzen Busbahnhof und seine Ausläufer verteilt, geht man kaum ein paar Meter, ohne auf schwarze Flecken zu stoßen. Doch auch wo keine sind, heißt das nicht, dass der Belag ausschließlich gut sein muss. Etliche Platten weisen Risse auf, und mehr oder weniger tief ausgebröselte Fugen sind ebenfalls an zahlreichen Stellen zu besichtigen.

Dass sie ein schmuckes zentrales Drehkreuz für ihren ÖPNV wollten, haben die Stadträte noch im letzten Jahrtausend beschlossen: Der gläserne Stern auf Stahlkonstruktion wurde Mitte der 1990er-Jahre errichtet und sein Umfeld passend mit Granitplatten versehen – jedoch mit einem dicken Betonsockel und nur vier Zentimeter dünnen Granitstein an der Oberfläche. Als immer mehr dieser Platten Risse bekamen, wurden die Nahtstellen zwischen Granit und Beton dafür verantwortlich gemacht – und ab 2006 eine „Generalsanierung“ begonnen.

Ein Belag – zwei Herren

Zwei Jahre später wurden erneut schadhafte Platten ausgetauscht. Die Stadt hatte die Roßmarkt-Randbereiche und Seitengassen, für die sie zuständig ist, weitgehend ausgebessert, nicht aber die Stadtwerke „ihren“ zentralen Bereich um den Stern herum. In einer Ausschusssitzung des Stadtrats hieß es im November 2008, warum die Stadt-Tochter in Verzug sei, wisse man nicht.

Der Grund, weshalb bei ein und demselben Problem in einem scheinbar zusammenhängenden Gebiet zwei Bauherren am Roßmarkt werkeln, sind die Eigentumsverhältnisse. Das Kerngebiet des Busbahnhofs gehört den Stadtwerken, alles außen herum der Stadt Schweinfurt, und der jeweilige Eigentümer hat sich um die Instandhaltung seines Areals zu kümmern. Beide sprechen sich allerdings ab, wenn Arbeiten anstehen, wie etwa die an den Granitplatten.

Kein Jahr ohne Ausbesserung

Um zur Stadtgalerie-Eröffnung im Frühjahr 2009 keine Großbaustelle am Roßmarkt zu haben, sind die im Stadtwerkebereich „kaputten Platten und Teerflecken“ dem Busbahnhof dann doch bis Ende August 2010 erhalten geblieben. Auch nach der Sanierung werde es weiterhin gesprungene Steinplatten geben, sagte der damalige Stadtwerke-Verantwortliche. Diese würden aber binnen 24 Stunden ersetzt.

Das ist knapp acht Jahre her. Nun ist kein Jahr vergangen, in dem nicht einzelne gebrochene Platten oder auch größere Bereiche aus dem Roßmarkt-Belag erneuert wurden. Sein momentaner Zustand ist allerdings sehr traurig – sicher nicht schmeichelhafter als vor Beginn der „Generalsanierung“ im Jahr 2006.

Nichts Genaues zur „dauerhaften Lösung“

Sehen das auch die Verantwortlichen bei Stadt und Stadtwerken so? Gibt es seitens der Stadt und der Stadtwerke einen Plan, die vielen notdürftig geflickten Stellen wieder mit neuen Steinplatten zu versehen? Falls ja, wie sieht der Plan aus – zeitlich und in der Vorgehensweise? Derzeit gebe es Gespräche des städtischen Tiefbauamtes und der Stadtwerke Schweinfurt, in denen „gemeinsam eine dauerhafte Lösung erarbeitet werden“ solle. So heißt es kurz und knapp auf Anfrage dieser Redaktion. Konkrete Planungen werde es erst geben, „sobald klar ist, wie eine dauerhafte Lösung aussehen kann“.

Dann wäre noch interessant zu wissen, ob es mittlerweile eventuell Materialien oder Techniken gibt, die den Steinplattenbruch länger als nur ein paar Jahre verhindern können. Dazu ist die Antwort der Stadt Schweinfurt so nichtssagend wie auf die ersten beiden Fragen: „Diese Thematik ist Bestandteil der laufenden Gespräche.“

Gebrochene Granitplatte – tief ausgebröselte Fugen.
Foto: Stefan Sauer | Gebrochene Granitplatte – tief ausgebröselte Fugen.
 
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Kommentare
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  • H. K.
    Großflächige Flickschusterei, kennen wir von der Schweinfurter Verwaltung!!!!!
    Architekten (Verantwortung für Qualität) und Schweinfurter Stadtverwaltung unterste Schublade.
    Kennen wir, wird immer bestätigt.
    Wer räumt einmal in dieser Bude auf???
    Die Selbstherrlichkeit und Arroganz ist erkennbar.
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  • D. K.
    Vielleicht hätte deutscher Granit mehr ausgehalten als der günstigere aus China.
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