Die Walther-Rathenau-Schulen bekommen eine neue Schulleitung. Roland Eirich, der extra für seine Zeit als Direktor seinen Ruhestand nach hinten verschoben hatte, verabschiedete sich nach 30 Jahren von der Schule. Seit 2019 war er Schulleiter und hatte in dieser Zeit eine große Krise zu bewältigen – die Corona-Pandemie.
Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Unterfranken, lobte in diesem Zusammenhang Eirichs Einsatz für die Digitalisierung bereits vor der Pandemie. Dadurch konnte die Herausforderung des digitalen Unterrichts am Rathenau gut gemeistert werden.
Eirich wusste bereits aus den Jahren zuvor, als den Rathenau-Schulen die Schließung drohte, was es heißt, für die Schule zu kämpfen. Gemeinsam mit seinem Vorgänger Ulrich Wittmann setzte er sich damals für den Erhalt der Schulen ein. Ihm lag immer das Wohl und der Erfolg der Schülerinnen und Schüler am Herzen. Das betonten auch die Vertreter und Vertreterinnen der Schülerschaft. Eirich hatte ein offenes Ohr bei Problemen, half den Schülersprechern an vielen Stellen und begrüßte sie immer mit seinem "Eirich-Lächeln".
Oberbürgermeister Sebastian Remele dankte Eirich bei der Verabschiedung in der Rathausdiele für seine stets klare Kommunikation mit der Stadt Schweinfurt und die daraus resultierende gute Zusammenarbeit. Personalratsvorsitzende Jutta Rösch sprach ihre Anerkennung für Eirichs gutes Krisenmanagement während der letzten Schuljahre aus. Anfangs musste er ohne Stellvertreter oder Stellvertreterin die täglich neuen Regelungen des Kultusministeriums umsetzten. Bis ihm 2021 seine jetzige Nachfolgerin Kerstin Petz als stellvertretende Schulleiterin unter die Arme griff.
Die alte Neue am Rathenau
Zurück zu den Wurzeln, hieß es in der Rede von Kerstin Petz, der neuen Schulleiterin der Walther-Rathenau-Schulen. Sie selbst hat 1992 am Walther-Rathenau-Gymnasium Abitur gemacht und kehrte 2021 als stellvertretende Schulleiterin an die Schule zurück. Nun ist sie ab 1. August die neue Direktorin von rund 1300 Schülerinnen und Schülern. Somit tritt Kerstin Petz als zweite weibliche Direktorin der Rathenau-Schulen nach 75 Jahren in die Fußstapfen von Margarete Kallmann. Petz war zehn Jahre lang stellvertretende Schulleiterin an der Mädchenrealschule in Volkach.
Laut Petz sind die Rathenau-Schulen in vielen Bereichen bereits gut aufgestellt. Trotzdem möchte sie in den kommenden Jahren beispielsweise den musikalischen Bereich der Schule weiter ausbauen und in Zusammenarbeit mit der Musikschule Schweinfurt Instrumentalausbildungen anbieten. Außerdem sollen weitere Länder, wie Finnland, in das Programm der Schüleraustausche aufgenommen werden. Ein Austausch nach Spanien ist bereits organisiert.