Der Zweckverband Conn-Barracks, der für den Umbau der ehemaligen Kaserne in einen Wirtschaftspark zuständig ist, hat dem Mikrochip-Hersteller Intel einen Teil des Areals für den Bau einer Fabrik angeboten. Der Konzern ist auf der Suche nach einem Werksstandort in Europa. Derzeit werde die Offerte geprüft, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts vom Montag. Ob tatsächlich Mikrochips "Made in Schweinfurt" entstehen, ist derzeit ungewiss.
Information am Tag vor Gespräch mit Minister
Mehr Gewissheit gibt es über den Zeitpunkt, dieses Angebot in Verbindung mit dem Weltkonzern Intel öffentlich zu machen. Ausgerechnet einen Tag vor dem Gespräch hiesiger Kommunalpolitiker mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München. Die Delegation um Landrat Florian Töpper (SPD) und Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) will am Dienstag erreichen, dass sich der Freistaat an seine frühere Zusage hält, das Anker-Zentrum für Geflüchtete am Jahresende 2025 aufzulösen. Dies sieht der Zweckverband als eine der wichtigen Voraussetzungen an, um das Areal zu einem Gewerbepark umbauen zu können. Insofern dient die neue Information über Intel offenbar als politisches Signal in Richtung München, für wie wertvoll das Conn-Gelände für die wirtschaftliche Entwicklung der Region eingestuft wird.
"Breite Unterstützung"
Zum Stand der Dinge teilt das Landratsamt mit, dass die nordbayerische Bewerbung positiv aufgenommen worden sei und derzeit geprüft werde. Im Rennen seien auch Areale in Bayern, Sachsen und im europäischen Ausland. Die Initiative des Zweckverbands in Richtung Intel würde nicht nur von den hauptbetroffenen Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn unterstützt, sondern auch von der FH Würzburg-Schweinfurt, der Wirtschaftskammern und Vertretern der Wirtschaft.
Laut Medienberichten erwartet Intel für den Aufbau einer Chipproduktion in Europa acht Milliarden Euro staatliche Unterstützung. Bei einer Deutschlandreise im Frühjahr soll Konzernchef Pat Gelsinger unter anderem auch mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gesprochen haben.
So wie ich das lese geht es hier um einen Produktionsstandort, nicht um Entwicklung. Die Produktion von Microchips ist weitestgehend standardisiert und automatisiert, kommt also ohne großes Personal aus. Die fortschreitende Automatisierung ist auch einer der Gründe warum die Produktion in Ländern mit deutlich höheren Lohnkosten wieder rentabel wird.
Intel benötigt für die Fab über 1000 hochqualifizierte Fachkräfte und viele andere und erwartet 4 Mrd. und nach anderen Quellen 8 Mrd.(!) Euro staatlicher Unterstützung. Die Fabrik soll die unvorstellbare Summe von 15 Mrd. Euro kosten: so viel wie Hauptstadt-Flughafen plus Stuttgart 21 plus aller bisherigen Kostenexplosionen beider Projekte zusammen. Was das für Schweinfurt bedeuten würde, können sich nur Leute mit viel Phantasie vorstellen, von denen es offensichtlich nur wenige gibt - zumindest wenn man sich die MP-Kommentare zu Schweinfurt seit langer Zeit ansieht.
1. Die Lage: Landsberg hat weder die europäische Mittellage noch ist es ein Autobahnknoten, mit Autobahnen in alle Himmelsrichtungen - i. Ggs. zu Schweinfurt
2. Das sehr hohe Preisgefüge im Großraum München, vom Bau der Fabrik bis hin zu Mieten & Immobilien für Mitarbeiter: die wollen kein EFH für 800.000 € bauen
3. Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt für Arbeitgeber im Großraum München
4. Auf dem Luftfoto sieht man einen kompletten, intakten Fliegerhorst in Landsberg, jederzeit einsatzbereit. Er wird für die Bundeswehr als Reserve vorgehalten. Den müsste man aufgeben und abreißen und Werte würden vernichtet - das wäre volkswirtschaftlich wie ökologisch fragwürdig
Fazit: gute Chancen für die Conn Barracks