zurück
Schweinfurt
Pilotprojekt in Schweinfurt: Unglaublich schöne Erfahrungen beim Freiwilligen Sozialen Schuljahr
Im Rahmen einer neu gegründeten AG engagieren sich Schülerinnen und Schüler von Celtis-Gymnasium und Sattler-Realschule ehrenamtlich bei verschiedensten Einrichtungen.
Das krankheitsbedingt leicht dezimierte Celtis-Gründungteam der AG 'Freiwilliges soziales Schuljahr' mit Lehrerin Pfarrerin Angela Weigel (ganz links) und Katrin Schauer (zweite von links) vom Landratsamt, Arbeitsbereich Ehrenamt und Teilhabe.
Foto: Daniela Schneider | Das krankheitsbedingt leicht dezimierte Celtis-Gründungteam der AG "Freiwilliges soziales Schuljahr" mit Lehrerin Pfarrerin Angela Weigel (ganz links) und Katrin Schauer (zweite von links) vom Landratsamt, ...
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Das Freiwillige Soziale Jahr ist wahrscheinlich den meisten ein Begriff, das Freiwillige Soziale Schuljahr (kurz: FSSJ) vermutlich eher nicht. Im Celtis-Gymnasium gibt es das tolle ehrenamtliche Engagement jetzt als offizielle Arbeitsgemeinschaft (AG)– in Schweinfurt und im Landkreis einmalig.

Entwickelt haben die AG, an der auch die Sattler-Realschule beteiligt ist, die Schülerinnen und Schüler der Q12 gemeinsam mit ihrer Lehrerin Pfarrerin Angela Weigel im Rahmen des P-Seminars "Religion". In kleiner Runde stellten sie kürzlich das soziale Pilotprojekt vor, das finanziell von der Stiftung Ehrenamt und Engagement im Rahmen der Mikroförderung unterstützt wurde.

"Gemeinsam.freiwillig.sozial" prangt in großen Lettern auf dem Vorspann zum Film, den die Initiatorinnen und Initiatoren eigens zur Bewerbung des Pilotprojektes konzeptioniert haben und der sehr gut dokumentiert, was diese jungen Menschen da auf die Beine gestellt haben. Der Slogan ist Programm: Es geht nämlich um Gemeinsinn, darum, etwas zu geben, anderen zu helfen und Unterstützung zu leisten, ohne dafür eine finanzielle Entlohnung zu bekommen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, wie Lisa-Marie berichtet und reichen von Vereinen, ehrenamtlichen Organisationen bis hin zu gemeinnützigen und soziale Einrichtungen.

Es geht um Gemeinsinn

Doch wie heißt es so schön: Probieren geht über Studieren und so war den P-Seminar-Teilnehmenden von Anfang an klar: Bevor die AG an den Start geht, muss ausprobiert werden, wie das freiwillige Engagement in der Praxis funktioniert und was es letztendlich tatsächlich bedeutet, soziale Verantwortung zu übernehmen. Und so waren die 14 potenziellen AG-Gründerinnen und Gründer im Laufe des vergangenen Schuljahrs in Schweinfurt und im Landkreis unterwegs, um probeweise mit ihrem ehrenamtlichen Engagement an 14 verschiedenen Stellen die Welt ein wenig schöner zu machen.

Im Gespräch erzählen sie nun von ihren Erfahrungen. Nach einem Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen in Nürnberg stand im vergangenen Dezember als Erstes ein vorweihnachtlicher Besuch im Wilhelm-Löhe-Haus auf dem Programm, den das P-Seminar gemeinschaftlich mit selbstgebackenen Plätzchen, selbst gestalteten Geschenken und Musik absolvierte und dabei musikalisches Improvisationstalent beweisen musste, wie Liam erzählt. Ihr Lohn: strahlende Augen und dankbare Worte, dazu die wunderbare Erkenntnis, wie es sich anfühlt, wenn man gebraucht wird.

Viele Einsatzbereiche

Davon berichten übrigens alle Jugendliche, im Film und in der Gesprächsrunde. Sie erfahren Herzlichkeit, Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit, ob sie nun in der Kinderklinik kleinen Patienten beistehen, im Rote-Kreuz-Laden, Tierheim oder auf dem Ponyhof anpacken, die Jugendfeuerwehr unterstützen oder Schülern mit Migrationshintergrund beim Lesen helfen. Sie machen in den insgesamt vier Wochen Probedurchlauf "unglaubliche schöne Erfahrungen", wie alle übereinstimmend feststellen. Wertvolle Erfahrungen, die auch im weiteren Leben helfen werden, denn das Projekt beantwortet im besten Fall nicht nur die Frage: "Hey, was willst du mal werden", sondern auch die Frage: "Wer willst du eigentlich mal sein".

Vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten beim Freiwilligen Sozialen Schuljahr: zum Beispiel hier Johanna im Wilhelm-Löhe-Haus in Schweinfurt.
Foto: Lisa-Marie Schneider | Vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten beim Freiwilligen Sozialen Schuljahr: zum Beispiel hier Johanna im Wilhelm-Löhe-Haus in Schweinfurt.

Nach dem erfolgreichen Probedurchlauf ist jetzt zum aktuellen Schuljahr die AG "Freiwilliges Soziales Schuljahr" an den Start gegangen – mit großem Erfolg. Knapp 30 Schülerinnen und Schüler ab der achten Altersklasse haben sich nach einer Infoveranstaltung bereiterklärt, im Laufe des Schuljahres 60 Stunden ihrer Freizeit in den unterschiedlichsten Einsatzorten ehrenamtlich zu investieren, darunter auch Schüler der Wilhelm-Sattler-Realschule –dort stieß das Pilotprojekt bei Religionslehrerin Alexandra Pistner-Ansorge auf offene Ohren.

Zum Abschluss gibt es ein Zertifikat

Neben einem Einblick in soziale Berufe und sicherlich vielen schönen persönlichkeitsstärkenden Erfahrungen gibt es zum Abschluss des Freiwilligen Sozialen Jahres auch ein Zertifikat, das bei Bewerbungen für Ausbildungsplätze, Praktikumsstellen und Stipendien sicherlich von Vorteil ist.

Aktuell koordiniert und begleitet das P-Seminar noch die AG, sie haben auch bei der Suche nach geeigneten FSSJ-Stellen geholfen. Doch bald ist Abitur, dann sollen die aktuellen "FSSJler" die nachfolgenden Teilnehmenden animieren und betreuen. Im günstigsten Fall funktioniert das wie ein Schnellballsystem, hofft Angela Weigel, die als Ansprechpartnerin auch weiterhin zur Verfügung steht.

Angela Weigel betont dazu, dass das Projekt nicht ohne die Unterstützung von Referenten, Projektpartnern und in Kooperation mit den Servicestellen Ehrenamt der Landratsämter von Würzburg und Schweinfurt möglich gewesen wäre. Namentlich nennt sie hier Katrin Schauer vom Schweinfurter Landratsamt und Landrat Florian Töpper, der die Schirmherrschaft für das Pilotprojekt übernommen hat und nun hofft, wie das Vorwort zum Begleitheft zur Dokumentation der freiwilligen Einsätze verdeutlicht, dass dieses besondere "Gemeinschaftsprojekt" viele weitere Engagierte auch an anderen Schulen animieren wird.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Daniela Schneider
Abitur
Celtis-Gymnasium Schweinfurt
Florian Töpper
Landratsamt Schweinfurt
Religionslehrerinnen und -lehrer
Schuljahre
Schüler mit Migrationshintergrund
Schülerinnen und Schüler
Wilhelm-Sattler-Realschule Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Ulrike Schneider
    Ein wunderbarer Ansatz… möge er wachsen. Dank an Frau Weigel und die Schülerinnen und Schüler!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten