zurück
Euerbach
Passion 2024 – das Nachspiel: Passionsspielverein Sömmersdorf wehrt sich gegen die Vorwürfe der Anwohner
Nach den Passionsspielen 2024 in Sömmersdorf hält der Konflikt zwischen Anwohnerschaft und Veranstalter an. Der Verein widerspricht allen Vorwürfen.
Die Passion 2024 hat ein Nachspiel: Der Konflikt zwischen Anwohnerschaft und Veranstalter wegen der Lärmbelastung hält weiter an.  
Foto: Anand Anders | Die Passion 2024 hat ein Nachspiel: Der Konflikt zwischen Anwohnerschaft und Veranstalter wegen der Lärmbelastung hält weiter an.  
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 05.10.2024 02:38 Uhr

Die Passionsspiele 2024 in Sömmersdorf sind längst beendet, doch das Nachspiel zwischen der lärmgeplagten Anwohnerschaft und der um Frieden bemühten Vorstandschaft hält weiter an. Nach dem positiven Fazit der Veranstalter und den kritischen Entgegnungen der Anwohner meldet sich jetzt noch einmal der Vereinsvorstand zu Wort. "Viele unserer Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder sind durch das 'kritische Fazit der Anwohner' stark betroffen", heißt es, weshalb eine Klarstellung gefordert werde. Der Verein weist alle Kritikpunkte zurück.

Thema Catering: Klaus Markert als Sprecher der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner hatte moniert, dass an allen Abendvorstellungen der Passionsspiele Catering durchgeführt wurde, obwohl vor Gericht der Kompromiss ausgehandelt worden war, dass es an vier Abenden diesbezüglich eine Entlastung geben soll. Das Gericht war laut Markert aufgrund des Genehmigungsbescheides der Gemeinde Euerbach davon ausgegangen, dass die Vorstellungen erst um 24 Uhr enden, und hatte folglich das Ausschankende um 24 Uhr festgeschrieben. Tatsächlich war aber schon früher Schluss, sodass an allen Abendveranstaltungen Catering erfolgen konnte. 

Den von Markert erhobenen Vorwurf der "Irreführung/Missverständnis" weist der Verein zurück. "Der schriftliche Vergleich, die Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts sowie die Protokollnotizen unserer Anwältin lassen keine andere Interpretation zu. Diese Dokumente belegen eindeutig unsere Position und die getroffenen Vereinbarungen", teilt der Verein in einer Stellungnahme mit. Eine genaue Terminierung der Spieltage mit "gekürzten" Zeiten sei nicht vereinbart worden.

Lärmgrenzwerte nicht überschritten

Thema Lärm: Nach Wahrnehmung der Anwohnerschaft war die Lautstärke höher als bei den letzten Passionsspielen 2018 und in den Jahren davor. Vor allem die Anlieger in der Straße "Am Münsterholz" seien stark belastet gewesen, hieß es.

Der Vorstand des Passionsspielvereins Sömmersdorf, (von links) Dieter Mergenthal, Johannes Gessner und Norbert Mergenthal mit Ehrenvorsitzendem Robert König (hinten), weist die Kritik der Anwohner zurück.
Foto: Irene Spiegel | Der Vorstand des Passionsspielvereins Sömmersdorf, (von links) Dieter Mergenthal, Johannes Gessner und Norbert Mergenthal mit Ehrenvorsitzendem Robert König (hinten), weist die Kritik der Anwohner zurück.

Der Passionsspielverein weist auch diesen Vorwurf zurück. Der von der Gemeinde für die gesamte Spiel-Saison benannte Lärmschutzbeauftragte habe keine Beschwerden oder Anregungen erhalten. Bei allen Veranstaltungen sei auch der Ausschank zu den vorgegebenen Zeiten eingestellt und anschließend das Gelände geräumt worden. Der Verein bestätigt zwar, dass es bei der Polizei eine Anzeige eines Anwohners gegeben habe, die Beamten hätten vor Ort aber keine Verstöße gegen die Sperrzeit feststellen können.

Thema Lärmmessungen: Nach Angaben des Vorstands wurde an mehreren Abenden eine Schallpegelmessung der Lärmwerte durch eine Fachfirma durchgeführt. Die zulässigen Grenzwerte seien immer eingehalten worden, es habe sogar noch "sehr viel Luft nach oben" bestanden. Der Verein weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bereits im Mai vor Beginn der beschallten Proben der vorhandene Schallpegel-Begrenzer in Anwesenheit der Umweltschutz-Ingenieurin des Landratsamtes eingepegelt und versiegelt worden sei.

Thema Ehrenamt: Markerts Kritik an Bezirkstagspräsident Stefan Funk nennt der Vorstand "völlig überzogen". Funk habe den Bürgern nicht das Recht abgesprochen, sich zu wehren, sondern lediglich bedauert, dass engagierten Bürgern die ehrenamtliche, unentgeltliche Arbeit erschwert werde. Auch andere politische Mandatsträger stützten den Verein Fränkische Passionsspiele.

Verkehrskonzept optimiert

Thema Verkehr: Nicht den Tatsachen entspricht nach Angaben des Vereins die Aussage, der gesamte Besucherverkehr sowie die An- und Abfahrten der Schauspieler seien durch die Obbacher Straße erfolgt, was die Anwohner stark belastet habe. Für das Spieljahr 2024 sei das Park- und Verkehrskonzept nochmals optimiert und die Obbacher Straße dadurch "massiv" entlastet worden, heißt es. Darsteller und Helfer seien zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Veranstaltungsgelände gekommen.

Der Vorstand verweist auch darauf, dass alle Grundstücksbesitzer in der Obbacher Straße den Tekturantrag der Baugenehmigung unterschrieben und sich mit den Veranstaltungen auf der Freilichtbühne einverstanden erklärt hätten. Unter den Anwohnern gebe es auch Stimmen, die die Veranstaltungen im Jahr 2024 als deutlich ruhiger und angenehmer empfunden hätten.

Thema Zuschauerschwund: Die Anmerkung Markerts, aufgrund der stark gesunkenen Zuschauerzahlen hätten auch 15 oder 16 statt 18 Veranstaltungen ausgereicht, lässt der Verein nicht unkommentiert stehen. Die Analyse der Verkaufszahlen habe ergeben, dass im Vergleich zu 2018 mehr als 200 Gruppenbuchungen fehlten. Diesen Rückgang führt der Passionsspielverein auf die "strittige Situation rund um die Klage vor dem Verwaltungsgericht" zurück. Viele Busunternehmen hätten aufgrund der unklaren Lage gezögert, Ausschreibungen vorzunehmen. Dem Verein sei dadurch ein Schaden im sechsstelligen Bereich entstanden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Euerbach
Irene Spiegel
Fahrräder
Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf
Passionsspielvereine
Polizei
Stefan Funk
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Rudolf Selzam
    Frau Spiegel, warum schreiben sie eigentlich immer von der lärmgeplagten Anwohnerschaft, ohne Ross und Reiter zu nennen? Ich schreibe hier für vermutlich 97% der Anwohner, die mit den Veranstaltungen überhaupt kein Problem haben! Egal ob Passion oder eine der mittlerweile wenigen Veranstaltungen rund ums Gelände. Hier ist kein Lärm!! Also bitte lassen Sie die Mehrheit der Anwohnerschaft künftig raus aus ihren Berichten!
    Darüber hinaus werden vom Verein immer Fakten und Beweise gefordert um Meinungen und Aussagen zu belegen, was grundsätzlich kein Problem ist, dann muss es aber für alle gelten! Oder meinen sie Markert hat das gleiche Messgerät wie eine Fachfirma? Ich hoffe ihre Berichterstattung wird zukünftig objektiver! geschr. v. C.Selzam
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Irene Spiegel
    Sehr geehrter Herr Selzam, die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich durch Veranstaltungen auf der Freilichtbühne betroffen fühlen, wollen nicht alle namentlich genannt werden bzw. trauen sich nicht mehr, öffentlich zu ihrer Kritik zu stehen. Herr Markert hat sich zum Fürsprecher dieser Gruppe gemacht, deshalb wird nur er noch namentlich genannt. Der Redaktion sind die Personen bekannt.

    Irene Spiegel, Reporterin Lokalredaktion Schweinfurt
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Lässt man mal den Quellenschutz beiseite, so steht hier immer noch der Einwand von Herrn Selzam im Raum, dass die Lärmbelastung nach den amtlichen Messungen völlig in Ordnung ist, und demgegenüber unkritisch das Empfinden der Anwohnerschaft erwähnt wird, die es im Vergleich mit 2018 als deutlich lauter empfinden. Und vor allem allgemein als zu laut.

    Persönliches Empfinden ist aber eine Sache, die harten Fakten aber sprechen hier nunmal eine andere Sprache: es ist nicht zu laut, und ziemlich sicher auch nicht lauter geworden.

    Daher ist auch der zweite Teil des Einwurfs berechtigt zu fragen, mit welcher Methodik Herr Market eigentlich zu seinen Meinungen kommt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hubertus Kiesel
    Mich würde interessieren, wie viele Anwohner dort wohnen und wie viele sich gestört fühlen. Sind es 3 von 100 Anwohnern oder 30 von 40 Anwohnern?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rudolf Selzam
    3 von ca 70-75 Einwohner klagen, ca 6 fühlen sich gestört, und einigen ist es wahrscheinlich zu bunt geworden und sind nicht mehr der Meinung wie Markert und der vom Lärm gestörten Personen
    geschr. v.C.Selzam
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hubertus Kiesel
    Herr Selzam, vielen Dank für die Antwort. Jetzt kann man das viel besser einordnen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rudolf Selzam
    Gerne! Die ca 70-75 Einwohner beziehen sich natürlich nur auf die drei Straßen ums das Passionsspielgelände.
    Einwohner gibt es natürlich einige mehr, die Zahl der Kläger und Lärm gestörten bleibt jedoch gleich...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rudolf Selzam
    Sie haben mich natürlich nicht verstanden und legen wieder die schützende Hand über die Kläger.... schon in der Überschrift des Artikels steht wortwörtlich ..."gegen die Vorwürfe der Anwohner" ich bin auch Anwohner und fühl mich wie alle anderen auch damit angesprochen. Wir verbieten uns das, da wir ,bis auf Fam. Markert natürlich, eine ganz andere Sicht und Meinung vertreten!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Gerald Effertz
    Soweit ich es herausfinden konnte, war Herr Markert doch selbst bei den Passionsspielem aktiv. Gäbe es keine Möglichkeit, ihn dazu zu bewegen wieder ein Teil davon zu werden ? Ich kenne die Hintergründe zu wenig, aber da er ja - wie bereits erwähnt - anscheinend ja aktiv war, gäbe es da keinen Weg ? P.S. die Passionsspiele heuer waren sehr gut.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Herrn Markert geht es rein um die Zerstörung der Passion!
    Er hat im Frühjahr auf einem Weinfest ganz klar vor Zeugen klar gemacht, dass er das Ganze absolut nicht will und alles tut um das zu verhindern! Ich würde das bezeugen können!
    Daher sind alle Gründe vorgeschoben und eine Farce!
    Daher muss dringend Kante gezeigt werden und den Querulanten Einhalt geboten werden!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franz Schröter
    Meine Güte, alle paar Jahre kann man doch, als Anwohner, etwas Lärm hinnehmen.
    Man sollte doch froh sein, dass es noch solche kulturelle Vereine bzw. Veranstaltungen gibt. Aber es ist wie überall, einige Querulanten gibt's leider überall.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Thomas Diener
    Da hat dieses Dorf endlich einmal eine richtige kulturelle Veranstaltung , wo viele sonst sehr
    froh und stolz dafür gewesen wären und schon beginnt wieder diese endlose Nörgelei !
    Solche Personen wie Markert sollten endweder den Standort verlassen und nicht die Dorfgemeinschaft und die Interessen vieler Bürger noch mehr strapazieren !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klaus Fiederling
    Welch ein Lärm bitte schön, liebe Anwohner vom Passionsspielhaus? Ich war am Eröffnungssonntag, glaub der 23.6. war es, dort. Von Lärm kann keine Rede sein.
    Gut Autoverkehr ja, aber nach dem 1. Spielsonntag war um 18.30 eh wieder alles
    rum. da sind grölende Jugendliche die in der Nacht von Freitag auf Samstag oder Samstag
    auf Sonntag zwischen 1 und 3 bzw.5 Uhr durch die Gassen mit ihrem Gejaule laufen schon weitaus nerviger. Hier müsste mal ein Riegel vorgeschoben werden, auch bei lautstarker Musik spät in der Nacht bis nach 2 Uhr ist kein Nachbarschaftsgruss mehr!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Ries
    6-stelliger Verlust. Soviel zum Thema Ehrenamt 😂💰💰💰💰
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Es ist erst dann kein Ehrenamt, wenn da massive Gewinne gemacht werden! Und solche wurden den Passionsspielen bisher von keiner Seite vorgeworfen. Natürlich gibt es da Kosten, die bezahlt werden müssen, Strom gibt's nicht umsonst und anderes auch nicht.

    Also Hauptsache sich über etwas in einer unpassenden Art und Weise lustig machen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Irmgard Engert
    Selbst bei massiven Gewinnen (die es aber nicht gibt!) könnte es eine Ehrenamt sein - solange die Vorstandschaft keine Vergütung für ihre Tätigkeit als Vorstandschaft erhält, sondern der Gewinn dem Verein zufließen würde und die Mitglieder des Vorstands nicht mehr als ihre ihnen entstandenen Unkosten erstattet bekämen! Ehrenamt heißt nicht, dass kein Gewinn erzielt werden darf - sondern dass ich für meine Tätigkeit nicht entlohnt werde!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Glauben Sie mir: bei massiven Gewinnen würde der Staat in Form des Finanzamts sehr schnell die Gemeinnützigkeit entziehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Irmgard Engert
    Der Schaden entstand dem Verein - der ehrenamtlich geführt wird!
    Kein einziges Mitglied hat hier irgendwelche finanzielle Vorteile!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Marc Stürmer
    Die überwältigende Anzahl der Sömmersdörfer macht bei den Passionsspielen mit.

    Es tanzt hier also eine verdammt wehleidige Minderheit dem Rest des Dorfes auf der Nase herum! Und so wie es aussieht und sich deren Vertreter gibt nur aus einem Grund: stumpfsinnige Prinzipienreiterei, den anderen möglichst keinen Spaß gönnen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Friedrich Hoffmann
    Wenn ich dahin ziehe oder dort Baue muss ich auch mit dem Lärm einverstanden sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten