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SCHWEINFURT
Paketnummer führt zum Waffenbauer
Symbolbild.
Foto: liveostockimages (iStockphoto) | Symbolbild.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:47 Uhr

Übers Internet war der illegale Waffenhändler „Max Mustermann“, 26-jähriger Mechatronik-Student der Fachhochschule Schweinfurt (wir berichteten), für die Polizei nicht greifbar – aber über die Post. Sein großer Fehler: Alle Pakete mit Maschinenpistolen, Revolvern, Munition und Zubehör versandte er von ein und derselben „Paketbox“ in Schweinfurt aus. Hier lief er der Polizei am Ende vor eine Überwachungskamera.

"Max Mustermann" dealte auf dem "Agora"-Marktplatz

In England tauchte 2013 das erste Paket mit einer „Skorpion“-Maschinenpistole auf, das laut „Tracking“-Nummer in Schweinfurt aufgegeben worden war, sagte am zweiten Verhandlungstag vor der Großen Strafkammer ein LKA-Ermittler. Britische und deutsche Polizisten seien auf acht in Schweinfurt aufgegebene Waffenpakete sowie im „Darknet“ auf „Max Mustermann“ gestoßen, der auf der Plattform „Agora“ ebensolche Waffen anbot.

Ein Youtube-Video, das einen jungen Mann zeigte, der mit verstellter Stimme erklärte, wie er sich Deko-Waffen aus Osteuropa besorge, diese zu scharfen umbaue und per Internet verkaufe, entging den Ermittlern ebenfalls nicht, so der LKA-Kommissar. Britische und deutsche verdeckte Ermittler bestellten dann selbst Waffen bei dem noch unbekannten FH-Studenten, der bei seinen Kunden einen hervorragenden Ruf als zuverlässiger Händler gehabt habe.

Verhängnisvoll: Überwachungskamera vor der Paketbox

Zur Festnahme des international tätigen Schweinfurter Kriegswaffendealers reichte am Ende dann eine Überwachungskamera vor der Paketbox. Laut Staatsanwältin identifizierte ihn eine Beamtin der Kripo Aschaffenburg. Dann folgten mehrere zeitgleiche Durchsuchungen von Wohnungen und die Festnahme des Waffennarren in der FH Schweinfurt am 29. Januar letzten Jahres.

Für 5000 Euro gekaufte Maschinenpistolen im See versenkt

Ein 25-jähriger Student aus dem Allgäu sagte als Zeuge, dass er im Mai 2014 vom Angeklagten zwei „Skorpion“-Maschinenpistolen zum Preis von je 2500 Euro gekauft – aber nicht, um damit zu schießen: „Ich wollte mich damit nur mal vor den Spiegel stellen, so wie im Hollywood-Film“. Benutzt habe er die MP nie, sondern kurz darauf aus Angst vor dem Risiko in einem Weiher versenkt. Die Polizei habe die Waffen später, als eine Spur auch zu ihm führte, wieder aus dem See gefischt.

 
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  • P. K.
    Irre oder?
    Und dafür gibt ein Student € 5000.- aus?
    Soll man jetzt glauben, dass der völlig verrückt ist oder, dass er lügt wie vom Anwalt vorgedruckt?
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