Nicht jedes Kind bekommt von seinen Eltern die Unterstützung, die es bräuchte, um in der Schule gut mitzukommen. Oft, weil die Familie es schlicht nicht kann, selten, weil es die Eltern nicht kümmert. Unterm Strich aber gibt es in Schweinfurt viele solcher Kinder aus "bildungsfernen", oft sozial schwachen Familien. Ihnen will das Konzept "pädagogische Hilfskräfte" an Schweinfurts Grundschulen helfen. Damit alle die gleichen Chancen haben. Seit April, Mai dieses Jahres ist dieses Konzept Realität. Insgesamt zehn Hilfskräfte arbeiten seitdem in den Klassen der acht Grundschulen, alle in Teilzeit. An sieben Schulen ist es jeweils eine Kraft, an der Schillerschule sind es drei.
Was sie tun? Die Lehrer im Alltag unterstützen, den Kindern bei Hausaufgaben helfen, dabei, Ordnung zu halten. Sie begleiten die Klasse beim Schwimmunterricht, betreuen die Kinder, bevor der Unterricht beginnt, kümmern sich um langsame Schüler, machen Spielangebote, unterstützen Schüler bei Übungsaufgaben und vieles mehr. Sie springen, grob gesagt, dort ein, wo mancher mehr Hilfe braucht als ein Lehrer allein geben könnte. Egal, welchen Hintergrund die Kinder haben.
Und die Schulen? Sie sind durchweg begeistert. Das ergab ein erste Umfrage des städtischen Schulamts, so René Guterman in der jüngsten Sitzung des Schul- und Kulturausschusses. Die Schulen sind froh um die Unterstützung, loben die Arbeit der pädagogischen Hilfskräfte, unter denen sogar ausgebildete Lehrer sind, und unterstreichen das Vertrauensverhältnis, das die Mitarbeiter zu den Kindern aufgebaut hätten. Ihr Einsatz unterstütze nicht nur einzelne Kinder, die ganze Klasse profitiere von dieser Entlastung für die Lehrer, so das Feedback aus den Schulen.
Drei Schulen wünschen sich mehr
Ihr Wunsch: Das Programm sollte weiterlaufen, drei Schulen baten sogar um mehr Stunden. Die, so Personalleiter Armin Seebauer, wären schon beim jetzigen Budget von 200 000 Euro drin. Die Stunden einer Halbtagsstelle seien noch nicht ausgeschöpft. Peter Hofmann (SPD) ist das nicht genug. Er stellte in der Sitzung erneut den ursprünglichen Antrag der SPD zu den Haushaltsberatungen 2018. Der ist die Grundlage für das Modell, das inzwischen, so Fraktionssprecher Ralf Hofmann, bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt habe: als Schweinfurter Modell. Denn: außergewöhnlich ist es in jedem Fall. Ist doch die Stadt als Schulaufwandsträger eigentlich nur für die Ausstattung der Schulen und nicht für das Personal zuständig. Das ist Sache des Freistaats.
Eine Argumentation, auf die sich die CSU-Mehrheit im Stadtrat 2018 auch zurückzog. Den Durchbruch für das Konzept machte erst ein Kompromiss-Vorschlag von Bürgermeisterin Sorya Lippert, die den Antrag der SPD auf 280 000 Euro und mehr Personal, auf ein 200 000-Euro-Budget reduziert hatte. Für diesen Antrag fand sich dann auch eine Mehrheit. Ob es der SPD in diesem Jahr gelingen wird, das Konzept auszudehnen, auf jeweils eine Vollzeitstelle für Grundschulen mit gebundenem Ganztag und eine Halbtagsstelle für Schulen ohne, ist fraglich.
Schon im Hauptausschuss wurde der Vorstoß mit den selben Argumenten kritisiert wie bei der Diskussion im vergangenen Jahr. Klaus Rehberger (CSU) erinnerte daran, dass in erster Linie das Elternhaus die Verantwortung trage. Ihren Antrag hatte die SPD kurzfristig am Montag eingereicht, nachdem man, wie Peter Hofmann erklärte, am Freitag zuvor erfahren hatte, dass es Thema im Hauptausschuss werden würde.
Abgestimmt wurde dennoch: und zwar über den Vorschlag der Verwaltung, das Projekt mit dem bisherigen Budget fortzuführen. Damit, so Lippert, stelle man den Fortbestand zumindest sicher. Über den weitergehenden Antrag der SPD wird dann wohl im November diskutiert, wenn der Stadtrat mit dem Haushalt 2020 die Investitionen für das kommende Jahr festzementiert.
Alle profitieren davon, gerade für jüngere Kinder ist ein guter Start wichtig.
Das sind Bürger unserer Stadt, die sollte man so gut wie möglich unterstützen.
Das es auch die Wähler von morgen sind, hat die CSU wohl nicht bedacht und gibt schön die Zuständigkeit weiter.
Wir als Eltern merken uns das ganz genau und schauen bei der nächsten Bürgermeisterwahl genau hin, wen wir unterstützen!!!
Herr Rehberger wohnt wohl im Märchenschloss und hat ein behütetes Elternhaus genossen, aber für viele Kinder ist die Schule ein Ort der Begegnung, des Lernens, der Freundschaft und des Sports, hier verbringen sie die meiste Zeit des Tages und sollen sich wohl fühlen!!!
Es wäre eine Schande für Schweinfurt wenn eine Stadt, der es so gut geht, an den Kindern anfängt zu sparen!