STAMMHEIM
Öffentliche Musikprobe als Zeichen gegen die Partei "Die Rechte"
Weitaus beschaulicher als noch an Pfingsten ging es am Samstagnachmittag beim Protest gegen Rechts am Dorfweiher in Stammheim (Lkr. Schweinfurt) zu. Während bei der Eröffnung der Parteizentrale der Partei „Die Rechte“ im Mai eine ökumenische Andacht im Vordergrund stand, blies diesmal die Musikkapelle Stammheim unter Leitung von Gerd Völk "den Rechten den Marsch" – so das Motto der Veranstaltung. Anlass für die Anti-Rechts-Zusammenkunft war ein Grillfest mit Vorträgen der Rechten zum Thema "2000 Jahre Deutschland im Widerstand", das diese zeitgleich im Innenhof des Grundstücks abhielten. Der Einladung der Stammheimer zur öffentlichen Musikprobe waren laut Polizei rund 300 Menschen gefolgt, viele auch von auswärts.
Mit dieser neuen Variante des Protests war der Wunsch von Martin Becher, Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, erfüllt, bevor er ausgesprochen war. Praktisch jeder in der Gesellschaft habe ein Motiv, gegen Rechts zu sein, sagte er. Ob Christ oder Jude, demokratischer Politiker oder normaler Bürger, sie alle seien im Dritten Reich verfolgt und umgebracht worden. So verschieden die Motive des Widerstands gegen Rechts auch seien, so gemeinsam müssten alle gesellschaftlichen Gruppen gegen Neonazis auftreten, sagte Becher.
Die Stammheimer verstanden es bei ihrer öffentlichen Musikprobe sehr gut, die Heiterkeit der Blasmusik mit dem Ernst der Lage in ihrem Ort zu verbinden. 18 Stücke spielten die überwiegend jungen Musiker. In den Pausen verlas Bernhard Seißinger jeweils drei Namen von Komponisten, die in der Zeit des Dritten Reichs ermordet wurden, überwiegend Juden und meistens in Konzentrationslagern. Der bekannteste unter ihnen war wohl Ralph Erwin mit dem Lied „Ich küsse Ihre Hand, Madame“.
An einem Schabbat, dem Ruhetag der Juden, konnte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, nicht nach Stammheim kommen. Dennoch schickte er eine Botschaft an die Stammheimer, die Gerd Völk verlas. Schuster sieht in der Partei „Die Rechte“ ein Sammelbecken für militante Neonazis und rechtsextreme Provokateure. So fordert der Zentralrat der Juden ein Verbot der Partei.
Politiker der Volksparteien von Bürgermeister Horst Herbert (CSU), sein Scheinfelder Kollege Claus Seifert (SPD) oder Landrat Florian Töpper (SPD) sagten ebenso wie Burkhard Krapf, der Koordinator „von Stammheim ist bunt“, dass die neonazistische Gesinnung nirgendwo Platz haben solle, weder im Stammheim noch an anderen Orten Deutschlands. „Denken Sie um oder verlassen Sie Stammheim“, sagte Krapf unmissverständlich an die Adresse der Rechten, die die Veranstaung von den Fenstern ihrer angemieteten Liegenschaft beobachteten.
Im Gegensatz zu Pfingsten hielt sich die Lautstärke der rechten Veranstaltung diesmal in Grenzen. Die erneut mit starkem Aufgebot präsente Polizei verzeichnete bis zum Abend einen ruhig verlaufenen Einsatz. Gegen einen Teilnehmer der Veranstaltung der Rechten laufen Polizeiangaben zufolge Ermittlungen; er soll fünf Gegen-Demonstranten beleidigt haben.
Mit dieser neuen Variante des Protests war der Wunsch von Martin Becher, Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, erfüllt, bevor er ausgesprochen war. Praktisch jeder in der Gesellschaft habe ein Motiv, gegen Rechts zu sein, sagte er. Ob Christ oder Jude, demokratischer Politiker oder normaler Bürger, sie alle seien im Dritten Reich verfolgt und umgebracht worden. So verschieden die Motive des Widerstands gegen Rechts auch seien, so gemeinsam müssten alle gesellschaftlichen Gruppen gegen Neonazis auftreten, sagte Becher.
Die Stammheimer verstanden es bei ihrer öffentlichen Musikprobe sehr gut, die Heiterkeit der Blasmusik mit dem Ernst der Lage in ihrem Ort zu verbinden. 18 Stücke spielten die überwiegend jungen Musiker. In den Pausen verlas Bernhard Seißinger jeweils drei Namen von Komponisten, die in der Zeit des Dritten Reichs ermordet wurden, überwiegend Juden und meistens in Konzentrationslagern. Der bekannteste unter ihnen war wohl Ralph Erwin mit dem Lied „Ich küsse Ihre Hand, Madame“.
An einem Schabbat, dem Ruhetag der Juden, konnte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, nicht nach Stammheim kommen. Dennoch schickte er eine Botschaft an die Stammheimer, die Gerd Völk verlas. Schuster sieht in der Partei „Die Rechte“ ein Sammelbecken für militante Neonazis und rechtsextreme Provokateure. So fordert der Zentralrat der Juden ein Verbot der Partei.
Politiker der Volksparteien von Bürgermeister Horst Herbert (CSU), sein Scheinfelder Kollege Claus Seifert (SPD) oder Landrat Florian Töpper (SPD) sagten ebenso wie Burkhard Krapf, der Koordinator „von Stammheim ist bunt“, dass die neonazistische Gesinnung nirgendwo Platz haben solle, weder im Stammheim noch an anderen Orten Deutschlands. „Denken Sie um oder verlassen Sie Stammheim“, sagte Krapf unmissverständlich an die Adresse der Rechten, die die Veranstaung von den Fenstern ihrer angemieteten Liegenschaft beobachteten.
Im Gegensatz zu Pfingsten hielt sich die Lautstärke der rechten Veranstaltung diesmal in Grenzen. Die erneut mit starkem Aufgebot präsente Polizei verzeichnete bis zum Abend einen ruhig verlaufenen Einsatz. Gegen einen Teilnehmer der Veranstaltung der Rechten laufen Polizeiangaben zufolge Ermittlungen; er soll fünf Gegen-Demonstranten beleidigt haben.
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