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Gerolzhofen
Notunterkunft in Gerolzhofen: Kommen und Gehen unter den Geflüchteten aus der Ukraine
Um die Flut von Sachspenden besser managen zu können, hat der Helferkreis eine Facebook-Gruppe eingerichtet. Trotz Annahme-Stopps werden bestimmte Dinge gebraucht.
Ein Hinweisschild an der Dreifachturnhalle in Gerolzhofen zeigt am Mittwoch an, dass für die dort untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine vorerst keine Sachspenden in großen Mengen mehr benötigt werden. Es geht allerdings weiter darum, bestimmten Bedarf zu decken.
Foto: Michael Mößlein | Ein Hinweisschild an der Dreifachturnhalle in Gerolzhofen zeigt am Mittwoch an, dass für die dort untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine vorerst keine Sachspenden in großen Mengen mehr benötigt werden.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 09.02.2024 19:36 Uhr

Die Hilfsbereitschaft von Menschen aus der Region für die in Gerolzhofen und Umgebung angekommenen Geflüchteten aus der Ukraine ist riesig. Dies berichtet der Helferkreis Gerolzhofen, der sich um die in der Notunterkunft in der Dreifachturnhalle untergekommenen Menschen kümmert.

Mittlerweile haben die gespendeten Kleidungsstücke, Spielsachen, Kinderbetten sowie weitere benötigte Gegenstände eine solches Ausmaß angenommen, dass ein vorläufiger Annahme-Stopp verhängt wurde. Davon kündet auch ein Zettel, der am Parkplatz der Dreifachturnhalle hängt. "Die Lagerkapazität vor Ort ist vorerst erschöpft", sagt Gerolzhofens Zweiter Bürgermeister Erich Servatius, der sich im Helferkreis engagiert.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht noch bestimmte einzelne Sachen benötigt werden. Um Angebot und Nachfrage besser koordinieren und zielgerichtet helfen zu können, hat der Helferkreis im Internet auf Facebook die Gruppe"Sachspenden Ukraine Geo & Umgebung" gegründet, als Forum und digitalen Marktplatz. Wer dieser Gruppe beigetreten ist und etwas spenden möchte, erfährt dort sehr schnell, welcher Bedarf aktuell wirklich besteht. Beispielsweise erfährt man dort, dass jemand ein Jugendbett hergeben möchte, hierfür aber keine Matratzen mehr hat. Wer solche übrig hat, kann darauf reagieren. Oder: Jemand anderes bietet eine freie Ferienwohnung in einer Nachbarortschaft an.

Helferkreis setzt auf kurzfristige Reaktion

Vor Ort, an der Dreifachturnhalle, war am Mittwochmittag auch zu erfahren, dass für die zu erwartenden weiteren vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen – vorwiegend Frauen, Kinder und Jugendliche – grundsätzlich weiter Bedarf an Kleidungsstücken und Schuhen besteht. Allerdings sei im Voraus schlecht abzuschätzen, welche Größen benötigt werden. Auch hier setzt der Helferkreis auf den kurzfristigen Abgleich von Nachfrage und Angebot über besagte Facebook-Gruppe.

Die Plattform steht nicht nur Einheimischen offen, sondern ausdrücklich auch Geflüchteten, die dort ihren Bedarf anmelden können. Hilfreich für beide Seiten ist sicherlich die Möglichkeit, Texte ins Kyrillische (oder ins Deutsche) übersetzen zu lassen, so dass auch Russischsprachige die Angebote und Nachfragen verstehen und selbst formulieren können.

Die Dreifachturnhalle am Gerolzhöfer Schulzentrum wurde für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vorbereitet. Das Bild entstand während eines Pressetermins Ende vergangener Woche, bevor die Halle von den ersten dort ankommenden Geflüchteten bezogen wurde.
Foto: Klaus Vogt | Die Dreifachturnhalle am Gerolzhöfer Schulzentrum wurde für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vorbereitet.

Derzeit ist auch noch unklar, wann wieder Geflüchtete ankommen und wie viele. Am Dienstag waren nach Angaben des Landratsamtes Schweinfurt, das für die Notunterkunft verantwortlich ist, 42 ukrainische Geflüchtete in der Notunterkunft in Gerolzhofen angekommen. Diese verließen die Dreifachturnhalle teilweise aber bereits noch am selben Abend sowie im Laufe des Mittwochs. Diese wurden dezentral in vermittelten Wohnungen oder bei Verwandten und Bekannten untergebracht. Am Mittwoch kamen aber auch wieder vereinzelt neue Geflüchtete hinzu, so dass laut dem Helferkreis am späten Nachmittag 34 Geflüchtete in der Halle waren.

Für Donnerstag werden weitere Geflüchtete erwartet

Für Donnerstag, 17. März, erwartet das Landratsamt 50 weitere Geflüchtete in Gerolzhofen. Die Verlegung von Geflüchteten aus der Anker-Einrichtung in Geldersheim nach Gerolzhofen müsse "täglich bedarfsgerecht und sehr kurzfristig anhand der sich stetig verändernden Flüchtlingszahlen organisiert und flexibel an vorhandene Kapazitäten angepasst werden", teilt der Pressesprecher des Landratsamtes, Andreas Lösch, auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Oberstes Ziel sei es, den Aufenthalt der Geflüchteten in der Notunterkunft so kurz wie möglich zu halten.

Das Landratsamt dankt den freiwilligen Helferinnen und Helfern in Gerolzhofen nochmals ausdrücklich für den Einsatz vor Ort und bei der Wohnraumvermittlung.

 
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