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Gerolzhofen
"Norva 24" hat Gerolzhöfer Firma Kanal-Türpe gekauft
Die Firma Kanal-Türpe hat sich einer internationalen Firmengruppe für Kanaltechnik und Instandhaltung angeschlossen. Der Standort Gerolzhofen soll weiter gestärkt werden.
Das renommierte Unternehmen Kanal-Türpe aus Gerolzhofen, hier eines der bekannten orangen Firmenfahrzeuge, wurde von einer internationalen Firmengruppe gekauft.
Foto: Archivbild Norbert Finster | Das renommierte Unternehmen Kanal-Türpe aus Gerolzhofen, hier eines der bekannten orangen Firmenfahrzeuge, wurde von einer internationalen Firmengruppe gekauft.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:13 Uhr

Die internationale Firmengruppe "Norva 24" hat die Firma Kanal-Türpe aus Gerolzhofen gekauft. Die Gruppe hat dazu im Internet eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht. Der Kauf erfolgte über die "Norva 24 Erwerbs GmbH" mit Sitz in Frankfurt am Main.

"Norva 24" wurde gegründet, als eine Reihe kleinerer lokaler Unternehmen in Norwegen fusionierten. Heute ist Norva 24 nach eigenen Angaben der größte Anbieter bei Kanaltechnik und Instandhaltung der unterirdischen Infrastruktur in Nordeuropa, in Norwegen, Schweden und Dänemark. Über ihre 100-prozentige Tochter "Norva 24 Deutschland" expandiert die Gruppe auch in Deutschland. "Es ist unser Ziel, in Deutschland Marktführer zu werden", heißt es auf der Homepage der Gruppe. Mit diesem Ziel vor Augen hat "Norva 24" im Jahr 2020 auch schon die Unternehmen Falkenhagen Rohrreinigung in Lübeck und Behne Entsorgungs-Service in Lüneburg gekauft. Im Jahr 2019 wurde bereits die Firma "Ex-Rohr" ins Portfolio genommen.

"Position gestärkt"

"Norva 24 Deutschland" erwerbe Unternehmen, die sich in der Branche als besondere Markteilnehmer erwiesen haben und die durch ihre Kompetenz und ihr Können sowie "durch die gelebte Leidenschaft bei der Erledigung der Aufgaben zu besonders erfolgreichen Unternehmen im Markt avancierten", ist in der Pressemitteilung der Firmengruppe zu lesen. Zu diesen besonderen Unternehmen zähle auch Kanal-Türpe aus Gerolzhofen mit Niederlassungen in Fulda und Blomberg. "Der Kauf stärkt deutlich die Position von Norva 24 im hoch fragmentierten Markt der Instandhaltung der unterirdischen Infrastruktur in Deutschland", schreibt das Unternehmen.

Kanal-Türpe hat im Jahr 2018 in Gerolzhofen in der Albert-Einstein-Straße für rund fünf Millionen Euro einen neuen Stammsitz gebaut. 
Foto: Klaus Vogt | Kanal-Türpe hat im Jahr 2018 in Gerolzhofen in der Albert-Einstein-Straße für rund fünf Millionen Euro einen neuen Stammsitz gebaut. 

Kanal-Türpe habe mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Industrie und generiere einen Umsatz von über 20 Millionen Euro im Jahr. Das Unternehmen biete die gesamte Palette der relevanten Dienstleistungen an. 160 Mitarbeiter arbeiten mit 100 Fahrzeugen. Die Akquisition der Gerolzhöfer Firma sei ein wichtiger Meilenstein "in unserer Vision, klarer Marktführer bei der Instandhaltung der unterirdischen Infrastruktur in Europa zu werden", teilt Henrik Damgaard, Chief Executive Officer der "Norva 24"-Gruppe mit. Die Vertragsbedingungen der Türpe-Übernahme wurden nicht bekanntgegeben.

Starkes Wachstum und Mitarbeiteraufbau

"Wir freuen uns sehr, dass Kanal-Türpe seit dem Herbst 2020 zu Norva 24 gehört. Noch mehr freut uns, dass Uwe Türpe, Doris Türpe und Stephan Türpe-Markert jeden Tag weiterhin als Geschäftsführer in der Firma voll aktiv sind", betont Bertolt Gärtner, Geschäftsführer (CEO) von Norva 24 Deutschland. Die Firma Türpe habe in der Branche die stärkste Reputation und diese hänge am Engagement der Familie Türpe. Und Türpe habe sich für Norva 24 als Partner entschieden, um zu gewährleisten, dass auch zukünftig starkes Wachstum und Mitarbeiteraufbau möglich ist. "Norva 24 hat zusätzliches Know-how, ein großes Netzwerk und erhebliche finanzielle Möglichkeiten. Wir wollen weiter wachsen", macht Gärtner auf Anfrage deutlich.  Und: "Wir sind beeindruckt vom modernen Türpe-Standort in Gerolzhofen."

Kanal-Türpe hatte im Jahr 2018 in Gerolzhofen in der Albert-Einstein-Straße für rund fünf Millionen Euro einen neuen Stammsitz gebaut und war danach von Gochsheim in die Steigerwaldstadt umgezogen. Die Stadtverwaltung Gerolzhofen ist über den jetzt erfolgten Verkauf informiert. "Nachdem ich mit der Firma Türpe, insbesondere mit Geschäftsführer Uwe Türpe, im regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch stehe, ist mir der Verkauf an das Unternehmen Norva 24 bekannt", teilt Bürgermeister Thorsten Wozniak auf Anfrage dieser Redaktion mit. "Herr Türpe hat mich informiert." Der Verkauf ziele darauf ab, den Standort Gerolzhofen noch weiter auszubauen und für die Zukunft zu sichern. Und: "Familie Türpe wird sich auch weiterhin um die Geschäfte kümmern."

Gewerbesteuer bleibt in Gerolzhofen

Seit dem Wechsel des Standorts von Gochsheim nach Gerolzhofen sei die Anzahl der Arbeitsplätze in Gerolzhofen um etwa 40 angewachsen, gibt der Bürgermeister bekannt. "Insofern hat sich die Ansiedlung des Unternehmens Türpe selbstverständlich gelohnt." Türpe sei eine Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Gerolzhofen. Und dies gilt für einen Umstand ganz besonders: "Meinem Kenntnisstand nach bleibt die Gewerbesteuer weiterhin in Gerolzhofen." Dies bestätigt auch Geschäftsführer Bertolt Gärtner: "Türpe wird weiterhin in Gerolzhofen Gewerbesteuer zahlen."

 
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Kommentare
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  • I. E.
    Da hat wohl Familie Türpe den Rachen nicht voll bekommen - oder warum verkauft man ein florierendes Familienunternehmen mit Nachfolger an einen internationalen Konzern?
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  • K. K.
    @steigerwaelder: weil es ihr Eigentum ist, und sie damit machen können was sie wollen.
    PS warum sollte das Unternehmen danach nicht weiter gut laufenß
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