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Gerolzhofen
Norma-Logistikzentrum: die Baugenehmigung ist da
Wenn das Wetter mitspielt, dann beginnt der Bau des Norma-Logistikzentrums in gut einer Woche. Auch mit der Linksabbiegerspur auf der Staatsstraße soll zeitnah begonnen werden.
Auf dem Baufeld des Norma-Logistikzentrums wurden die archäologischen Sondierungsstreifen wieder eingeebnet, weil sonst der Untergrund zu sehr aufweicht. Links im Bild die Gebäude der Firma Kummert.
Foto: Klaus Vogt | Auf dem Baufeld des Norma-Logistikzentrums wurden die archäologischen Sondierungsstreifen wieder eingeebnet, weil sonst der Untergrund zu sehr aufweicht. Links im Bild die Gebäude der Firma Kummert.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:49 Uhr

Das Landratsamt Schweinfurt hat die Baugenehmigung für das Norma-Logistikzentrum an der Alitzheimer Straße erteilt. Der Bescheid trägt das Datum vom 1. Dezember 2021. Einen Tag später ging der Bescheid dann bei der Bauherrin ein, bestätigt Martin Giedl. Der Gerolzhöfer Architekt, der schon für die Planung der großen Rewe- und Aldi-Einkaufsmärkte am Ortseingang von Rügshofen zuständig war, ist auch beim Norma-Großprojekt federführend.

Wie mehrfach berichtet, werden an der Alitzheimer Straße auf einer Grundstücksfläche von 111 564 Quadratmetern eine Lager- und Logistikhalle sowie ein Verwaltungstrakt für den Lebensmittelkonzern Norma entstehen. Geplant wird mit einer Gebäudegrundfläche von 36 735 Quadratmetern. Das Hauptgebäude hat eine Größe von 127 auf 253 Metern. 75 826 Quadratmeter des Grundstücks sind befestigt oder überbaut, der Rest bleibt Grünfläche.

Die Zufahrt für den Schwerlastverkehr im nördlichen Bereich wird mit einer eigens zu bauenden Linksabbiegerspur auf der Staatsstraße neu erstellt. Die Zufahrt für die Autos der Beschäftigten und Besucher erfolgt hingegen über einen schon bestehenden Abzweig an der Albert-Einstein-Straße (beim Mitarbeiter-Parkplatz von Aryzta-Hiestand). Es werden 154 Auto-Stellplätze westlich des Norma-Bürotrakts entstehen.

Es gab Verzögerungen

Ursprünglich war geplant gewesen, schon im Herbst 2021 nach der Ernte mit den ersten vorbereitenden Bauarbeiten auf den von der Norma gekauften Feldern zu beginnen. Doch zuerst mussten auf dem Baufeld noch archäologische Untersuchungen durchgeführt werden, die sich über mehrere Wochen hinzogen. Die Erteilung der Baugenehmigung seitens des Landratsamtes ließ zudem länger auf sich warten, als es eigentlich geplant war. Bei der Bearbeitung des Bauantrags fiel der Kreisbehörde auf, dass etwa 32 der geplanten Mitarbeiter-Parkplätze vor dem Verwaltungsgebäude die im geltenden Bebauungsplan festgelegte östliche Baugrenze überschreiten. Dafür hätte es einer Befreiung seitens der Stadt Gerolzhofen bedurft. Der Bauantrag wurde deshalb nochmals an den Stadtrat Gerolzhofen zurücküberwiesen, der die nötige Befreiung dann nachträglich formal erteilte. 

Zudem wurde der Norma-Bauantrag wegen seiner Wichtigkeit bereits schon vor seiner Genehmigung vier Wochen lang im Landratsamt öffentlich ausgelegt. Dies war auch im Amtsblatt des Landkreises so veröffentlicht worden.

Starke Niederschläge im Dezember

Zwar wurde der Mutterboden, der für die archäologischen Untersuchungen abgebaggert worden war, in der Zwischenzeit schon auf andere Felder abgefahren, nachdem der Gerolzhöfer Stadtrat dem Bauantrag grünes Licht erteilt hatte. Die großflächigen Erdarbeiten konnten wegen der fehlenden Baugenehmigung aber noch nicht beginnen. Und als dann der Bescheid Anfang Dezember vorlag, ging wieder nichts. "Dafür war es im Dezember einfach viel zu feucht", erklärt Architekt Giedl.

In den Sondierungsgräben der Archäologen, wo der Mutterboden entfernt worden war, habe sich sogar das Wasser gestaut. Da die Gefahr bestanden habe, dass der Baugrund dadurch zu sehr aufweicht, habe man sich entschlossen, diese Gräben nach dem Ende der wissenschaftlichen Untersuchungen mit einer Planierraupe erst einmal wieder zuzuschieben, berichtet Giedl. 

So wird das Norma-Logistikzentrum aussehen, wenn es Mitte 2023 in Betrieb geht. Im Bildvordergrund ist die B 286 zu sehen, und links die Löw'sche Einrichtung, der Hiestand-Parkplatz, die Schreinerei Markert und die Firma Kummert. Zwischen dem Parkplatz und der Firma Markert erfolgt die Zufahrt für die Norma-Beschäftigten. Die Lkw-Anfahrt ist im Bild ganz rechts zu erkennen.
Foto: ArcDesign | So wird das Norma-Logistikzentrum aussehen, wenn es Mitte 2023 in Betrieb geht. Im Bildvordergrund ist die B 286 zu sehen, und links die Löw'sche Einrichtung, der Hiestand-Parkplatz, die Schreinerei Markert und die ...

Momentan hinke man dem ursprünglichen Zeitplan um drei bis vier Monate hinterher, sagt Martin Giedl. Das bedeutet, dass man das Großprojekt nicht mehr in 2022 wird fertigstellen können. "Das heißt aber auch, dass wir bautechnisch leider in einen zweiten Winter hineinkommen." Die Fertigstellung des Logistikzentrums ist nun für das erste Halbjahr 2023 geplant. 

Generalunternehmer aus Nürnberg

Den Zuschlag für den Bau des Logistikzentrums in Gerolzhofen hat der Baukonzern Köster (Nürnberg) als Generalunternehmer erhalten. Die aus Niedersachsen stammende Firmen-Gruppe mit ihren rund 2000 Mitarbeitern hatte im Jahr 2019 das Nürnberger Unternehmen "Völkel + Heidingsfelder" übernommen. Der Nürnberger Standort wird von Köster seitdem als "Kompetenz-Center für Logistik-Immobilien" geführt.

Am vergangenen Mittwoch, 5. Januar, fand die jüngste Besprechung der Planer mit dem Generalunternehmer statt. Dabei wurde beschlossen, dass - falls es die Witterung zulässt - am Montag, 17. Januar, die Bauarbeiten starten werden. Zuerst wird mit dem Aufbau der Baustellen-Logistik, zum Beispiel der Büro- und Personal-Container, begonnen. Dann folgen die Erdarbeiten, unter anderem für die Straßen und die Wasser- und Kanalanschlüsse, erklärt Martin Giedl. Ende April, Anfang Mai werde man dann mit dem Hochbau starten können, das heißt mit dem Aufstellen der Stützen und dem Einbringen der ersten Binder für die Dachkonstruktionen.

Bis Ende September oder Anfang Oktober sollten die Dächer fertiggestellt sein, um den Innenausbau forcieren zu können. "Ende 2022 wollen wir dann auch alle Fassaden geschlossen haben", erläutert Giedl den Zeitplan. Die Einweihung ist für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen.

Bau der Linksabbiegerspur

Ein wichtiges Thema bei der Besprechung am vergangenen Mittwoch war auch der Bau der Linksabbiegerspur an der Alitzheimer Straße. Es sei der Wunsch des Generalunternehmers, dass der Bau des Abbiegers "unmittelbar in Angriff genommen wird", teilt Martin Giedl mit. Denn wenn ab April und Mai die großen Betonstützen und die langen Binder per Lkw an der Baustelle angeliefert werden, will der Generalunternehmer diesen Verkehr nicht durch das Stadtgebiet von Gerolzhofen, sondern über die B 286-Abfahrt bei Alitzheim abwickeln. Deswegen soll die Linksabbiegerspur bis zu diesem Zeitpunkt für den Baustellenverkehr bereits befahrbar sein.  

Bauherrin der Linksabbiegerspur auf der Staatsstraße wird auch Norma sein. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt ist der Planungsträger, bezahlt wird das Ganze vom Lebensmittelkonzern, erklärt Architekt Giedl. Norma hat bereits die öffentliche Ausschreibung für die Maßnahme beendet, die Vergabe an ein Tiefbauunternehmen werde, in Koordination mit dem Generalunternehmer, in den nächsten Tagen erfolgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen aus der Region den Auftrag erhält, sei hoch.

 
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Kommentare
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  • bernd_schuhmann@t-online.de
    Gerolzhofen ist auf Dauer nur lebensfähig, bei dementsprechender dauerhaften Gewerbesteuereinnahmen.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Unabhängig von der Flächenversiegelung: Norma ist völlig überflüssig.
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  • jw@optics.de
    Dann mal Glückwunsch zur gelungenen Flächenversiegelung
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  • Funkenstern
    Über die Arbeitsplätze wird von den Superdenkern immer hinweggesehen.
    Traurig, wenn man nur schwarz oder weiß erkennen will.
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  • deweka
    Wenn eine Arbeit gemacht werden muss wird sie gemacht.
    Dazu braucht man keine Flächen in diesem Maßstab versiegeln.
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  • bernd_schuhmann@t-online.de
    Sind Sie Logistiker von Beruf ? Wenn nicht dann können sie nicht über die Notwendigkeit eines Logistikzentrums mit entscheiden .
    Der LEH ist einer hartkalkulierenden Branchen in Deutschland.
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  • deweka
    „Harte“ Kalkulation ist keine Ausrede für Umweltzerstörung.
    Überall wird kalkuliert.
    Wenn Alle die gleichen Bedingungen haben ist es immer noch ein fairer Wettbewerb.
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