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Sennfeld
Neues Gewerbegebiet in Sennfeld trotz(t) Wirtschaftskrise
Künftiger Gewerbepark „Breite Ellern“ bei Sennfeld erhält weiterhin Anfragen aus vielerlei Branchen
Die Nachfrage nach Flächen im künftigen Gewerbegebiet 'Breite Ellern' in Sennfeld ist trotz schwächelnder Wirtschaft groß.
Foto: Silvia Eidel | Die Nachfrage nach Flächen im künftigen Gewerbegebiet "Breite Ellern" in Sennfeld ist trotz schwächelnder Wirtschaft groß.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 09.11.2024 02:30 Uhr

Die deutsche Wirtschaft schwächelt. Etliche Betriebe in der Region bauen Arbeitsplätze ab. Gibt es da überhaupt noch Bedarf für ein neues Gewerbegebiet, wie es derzeit am Ortsrand von Sennfeld erschlossen wird?

Ja, meint Sennfelds Bürgermeister Oliver Schulze und verweist auf viele, auch aktuelle Nachfragen. Die Millionen-Investition der Gemeinde sieht er als sinnvoll an, weil sie langfristig angelegt ist.

Von der Maintalautobahn A70 aus sind die Erdarbeiten am künftigen Gewerbe- und Industriegebiet "Breite Ellern" an der Staatsstraße von Sennfeld nach Gochsheim sichtbar. Vor einem Jahr begannen die Tiefbauarbeiten, aktuell läuft der Straßenbau. Bis Mitte 2025 soll die Erschließung fertig sein.

4,5 Hektar neue Gewerbeflächen

Auf einer Fläche von 4,5 Hektar entwickelt die Gemeinde die neuen Gewerbeflächen, zusätzlich zu den bereits vorhandenen 35 Hektar auf Gemeindegebiet, vor allem im sogenannten Schweinfurter Hafen und in der Handwerkerstraße. Das sind fünf Prozent der Sennfelder Gemarkung mit 698 Hektar.

Abzüglich der Verkehrsflächen beinhaltet das "Breite Ellern" 3,3 Hektar rein bebaubare Fläche für Gewerbe und Industrie. Weitere 6000 Quadratmeter in drei Grundstücken sind in privatem Eigentum geblieben.

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"Wir haben 46 Anfragen nach Gewerbeflächen, die seit der ersten Bekanntgabe eingegangen sind", erklärt Bürgermeister Schulze auf Nachfrage der Redaktion. Erst vor 14 Tagen sei ein weiteres vielversprechendes Unternehmen auf die Gemeinde zugekommen.

Einige Anfragen seien wegen der vom Gemeinderat gefassten Bestimmungen des Bebauungsplans herausgefallen. Dazu zählen Hotels, Spielhallen, reine Lagerplätze oder Einzelhandelsgeschäfte und Verbrauchermärkte für Nahrungsmittel über 200 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Die ehemals elf gemeindlichen Grundstücke sind inzwischen zu neun Flächen verschmolzen. Fünf davon hat die Gemeinde bereits vergeben. "Mit einer Firma geht es noch heuer zum Notar", verrät Schulze. Was der Gemeinde eine erste Anzahlung verschafft. Denn sie ist in finanzielle Vorleistung gegangen, hat die Fläche gekauft, die Grundstücke gebildet, die Erschließung beauftragt. Die umlagefähigen Kosten werden dem Verkaufspreis zugeschlagen.

Firmen aus unterschiedlichen Sparten

Die zugesagten Grundstücke werden von Betrieben aus den Bereichen Metallbau, Materialprüfung, Veredelung, Handel sowie Wärme- und Kältetechnik gebraucht. "Keiner hat bislang zurückgezogen", sagt Schulze. Der Gemeinderat achte im Übrigen darauf, dass die Firmen aus unterschiedlichen Sparten kämen, um die Gemeinde noch breiter aufzustellen. Denn die Gewerbesteuer ist der größte Einnahmeposten für Sennfeld neben den Einkommenssteueranteilen.

Große Steuerzahler sind bislang der Lebensmittelhersteller Kühne, die Accell-Gruppe mit dem Fahrradhersteller Winora und das IT-Unternehmen MCL-Gruppe. Vor zwei Jahren nahm die Gemeinde gut sechs Millionen Euro Gewerbesteuern ein, in diesem Jahr hat sie fünf Millionen im Haushalt vorgesehen.

"Natürlich geht die bundesweite Situation auch an Sennfeld nicht vorbei", weiß Schulze. Auch hiesige Firmen würden auf die Möglichkeit von Steuerstundungen pochen.

Der Bürgermeister verweist auf die langfristige Ausrichtung des neuen Gewerbegebiets, auf die Möglichkeit, weitere Gewerbesteuern zu generieren. "Ursprünglicher Ansatz war, den einheimischen Firmen Flächen zur Verfügung zu stellen und Arbeitsplätze zu bieten", sagt er. Was teilweise auf Interesse stieß. "Die Entscheidung zu investieren, hängt ja von ganz unterschiedlichen Faktoren ab", weiß der Bürgermeister. Je nach Firmenkonstellation mache es für manche Betriebe sehr wohl Sinn, neu zu bauen, auch jetzt.

Die Lage von "Breite Ellern" unweit der A70 und nah zur B 286 hat Anfragen über die Region hinaus gebracht. Aber das Gebiet soll nicht auf einmal gefüllt werden, sagt Schulze. Die Gemeinde könne, gerade bei den Industrieflächen, auf die "richtigen" Interessenten warten.

 
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