Mit Anzeigen sucht die Stadt Gerolzhofen momentan eine zusätzliche Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter in der Tourist-Information. Was hat es damit auf sich?
Die Stadt Gerolzhofen ist – wie ausführlich berichtet – in das Förderprogramm der EU-Innenstadt-Förderinitiative aufgenommen worden. Man kann nun mit Fördermitteln in Höhe von mindestens 319.500 Euro rechnen. Für die bereits ins Auge gefassten Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt stehen vielleicht sogar bis zu 400.000 Euro zur Verfügung, teilte Bürgermeister Thorsten Wozniak mit. Der jeweilige Fördersatz kann bis zu 90 Prozent betragen. Unter anderem ist geplant, den Spitalgarten für kulturelle Veranstaltungen aufzuwerten, die Beleuchtung der Stadttürme und Denkmäler auf LED mit Farbspiel umzustellen und die mögliche Umsetzung eines Gründerhauses zu untersuchen.
Allerdings muss für das europäische Förderprogramm ein eigener Projektmanager eingestellt werden, der sich als Kümmerer mit den verschiedenen Projekten beschäftigt. Die Stadt hatte vor einigen Wochen per Stellenanzeige nach so einem Projektmanager (m/w/d) gesucht. Allerdings, so der Bürgermeister auf Anfrage, seien keine qualifizierten Bewerbungen für diese nur befristete Stelle eingegangen.
Neue Arbeitsaufteilungen
Die Umsetzung der EU-Innenstadt-Förderinitiative sei aber ohne zusätzliches Personal nicht machbar, erklärt Wozniak. Darüber hinaus fehle es zuletzt sowieso an Personal. Deshalb versucht die Stadt nun, einen alternativen Weg zu gehen. Man will einen Projektmanager unbefristet und in Vollzeit bei der Touristinformation einstellen. Gleichzeitig werden "neue Arbeitsaufteilungen und temporäre Umstrukturierungen beim vorhandenen Personal" angestrebt, so der Bürgermeister.
Konkret bedeutet dies: Die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter – in dieser Woche finden bereits die ersten Bewerbungsgespräche statt – soll in der Tourist-Information (TI) in erster Linie als Eventmanager arbeiten und Feste, Empfänge, Advents- und Weihnachtsaktionen und sonstige Events in der Stadt organisieren.
Das Personal in der TI muss nun auch Veranstaltungen planen und umsetzen, die früher noch ehrenamtlich und von privater Hand ohne großes Mittun der Stadt auf die Beine gestellt worden waren. "Die Tourist-Information ist deshalb längst an ihre Belastungsgrenze gestoßen", schildert deren Leiterin Beate Glotzmann die Situation.
Weinfest war Förderkreis-Sache
Das Marktplatz-Weinfest, das an diesem Freitag nach der Corona-Pause wieder beginnt, wird seit rund 15 Jahren von der Tourist-Information organisiert. Ursprünglich lag die Organisation dieser Großveranstaltung ausschließlich in den Händen des Gerolzhöfer Förderkreises unter der Führung des umtriebigen Dietmar Kordowich. Nach dessen Tod übernahm die Stadt in der Amtszeit von Bürgermeisterin Irmgard Krammer die Organisation vom Förderkreis.
Das beliebte Alleefest "Kunst & Kulinarisches" wurde in diesem Jahr ebenfalls in großen Teilen von der Tourist-Information durchgeführt. Auch diese Veranstaltung ist eine Idee des Förderkreises Gerolzhofen-aktiv gewesen, mit dem damaligen Vorsitzenden Rudi Kühl. Da dieser sich zurückgezogen hat und auch seine Mitstreiterin Kerstin Krammer-Kneißl wenig Zeit hat, sollte die Organisation hauptsächlich über den Stadtteilmanager Daniel Hausmann laufen, der auch Vorstandsmitglied von Gerolzhofen-aktiv ist. Hausmann war allerdings nun in Elternzeit, so dass die TI einspringen musste.
Umstrukturierung
Der Plan ist nun, dass Beate Glotzmann künftig bei der Organisation der Großveranstaltungen vom neuen Eventmanager weitestgehend entlastet wird. Statt dessen übernimmt sie in den kommenden Monaten nun gemeinsam mit Stadtteilmanager Daniel Hausmann die Betreuung und Umsetzung der Projekte aus der EU-Innenstadt-Förderinitiative.
Die Leiterin der TI ist bei der Stadt angestellt. Gleiches wird auch für den neuen Eventmanager oder die neue Eventmanagerin gelten. Die beiden anderen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Verkehrsamt sind mit jeweils 25 Stunden hingegen bei der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen angedockt. Es sind dies Elisabeth Laufer und Maria Weierich, die Nachfolgerin von Christiane Krapf, die im Februar 2021 an das Landratsamt Schweinfurt gewechselt war. Neben den Hauptamtlichen gibt es außerdem noch ein Team von fünf weiteren Frauen. Sie übernehmen auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung im Wechsel den Thekendienst in der Tourist-Information an den Wochenenden.