Mit wenigen Klicks kann jeder ganz gemütlich und von zu Hause aus seinen Urlaub planen und buchen. Warum sollte man heute also noch in ein Reisebüro gehen? Sebastian Bandorf ist der neue Besitzer des Bavaria Reisebüros in Schweinfurt und hat eine klare Meinung, warum auch in Zukunft Reisebüros unverzichtbar sein werden.
"Ich sehe noch immer großen Bedarf an Reisebüros. Besonders bei Fernreisen wollen viele Menschen einfach eine persönliche Beratung, die sie online niemals bekommen könnten", erklärt der 36-Jährige. "Außerdem macht mir der Beruf wahnsinnig Spaß. Die Menschen kommen mit Vorfreude zu uns, wenn sie in den Urlaub fliegen können und eine Reise buchen. Wir verkaufen also etwas Schönes."
Seit dem 15. März hat das Reisebüro Bavaria in Schweinfurt eine neue Adresse. Aus Platzmangel und Modernisierungsgründen musste eine neue Filiale her, erklärt der frisch gebackene Inhaber. Das Reisebüro, das seinen Sitz die letzten Jahrzehnte in der Schweinfurter Spitalstraße hatte, ist nun mit neuem Anstrich und Design in die Brückenstraße gezogen.
Neben der Führung des Reisebüros ist Bandorf Golflehrer in Würzburg und organisiert nebenher auch Golfreisen. So sei er schlussendlich auf die Idee mit dem Reisebüro gekommen, erklärt er. "Der Bedarf nach organisierten Reisen ist hoch."
Welche Vorteile haben Reisebüros gegenüber Online-Buchungen?
Ein Besuch im Reisebüro bietet laut Bandorf gehörige Vorteile im Vergleich zur Online-Buchung. "Neben dem persönlichen Kontakt ist es schlichtweg unser Fachwissen, worauf die Menschen zurückgreifen wollen. Wir haben uns auf Gruppenreisen nach Kuba und China spezialisiert und kennen uns vor Ort auch persönlich aus. Die Menschen vertrauen uns."
Unter der Leitung des ehemaligen Besitzers Dieter Michael Geis beschäftigt das Büro derzeit fünf Festangestellte, welche regelmäßig auf Reisen geschickt und fortgebildet werden sollen, um genau die Expertise zu erhalten, die das Unternehmen von der Online-Konkurrenz abhebe, sagt Bandorf.
Er selbst habe zehn Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet, erst als Golfcoach, später dann als Scout und Reiseorganisator. "Ich habe viel von der Welt gesehen und möchte, dass andere Menschen von diesem Wissen profitieren", erklärt Bandorf.
Positiver Wandel in der Reisebranche – auch in Schweinfurt tut sich etwas
"Ich bin optimistisch, was unsere Zukunft angeht. In den ersten Wochen seit unserer Eröffnung haben wir viel positive Resonanz erhalten", erklärt der neue Chef. Seiner Meinung nach hat die Corona-Pandemie, trotz aller Probleme, die sie für die Reisebranche brachte, auch ihr Gutes gehabt.
"Seit Corona gehen die Menschen wieder mehr in Reisebüros, weil sie gemerkt haben, wie unpraktisch und kompliziert es ist, wenn man auf eigene Faust eine Reise bucht und diese dann ausfällt oder umgebucht werden muss. Wenn sie zu uns kommen, dann kümmern wir uns um alles", erklärt Bandorf.
Eine Buchung im Reisebüro darf laut Handelsgesetzbuch zudem nicht mehr kosten als eine Buchung online. "Preislich macht es keinen Unterschied, wo man bucht, doch bei uns ist es wesentlich stressfreier", sagt Bandorf.
Im nächsten Schritt hat der Unternehmer Japan und Afrika als neue, mögliche Reisetrends im Auge. "Japan wird als Reiseland immer attraktiver, und besonders bei Gruppenreisen stehen Safaris bei vielen immer höher im Kurs. Dort werden wir vermutlich als nächstes ansetzen", sagt der 36-Jährige.
