Der Mensch ist für gewöhnlich bequem und vor allem sucht er immer den direkten Weg. So manch ein Stadtplaner und Gartenarchitekt dürfte schon an dem einen oder anderen Trampelpfad verzweifelt sein, wenn zu sehen ist, dass die Menschen so gar nicht der vorgegebenen Wegeführung folgen wollen.

Ein bisschen ist es auch so beim Neubau der Fachhochschule für die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften in der ehemaligen Ledward-Kaserne. Das Gebäude ist von der Niederwerrner Straße aus weithin sichtbar und vor allem im Endausbau, im Moment wird im Inneren kräftig gewerkelt, so dass zum Wintersemester 2020 die ersten Studenten kommen können. Oliver Schulte (CSU) hat das drohende Problem erkannt: Der direkte Weg vom FH-Hauptgebäude in der Ignaz-Schön-Straße, wo auch im Moment noch die Mensa und die Bibliothek sind, geht über die Richard-Strauß-Straße. Doch dort, wo diese auf Höhe des Lidl-Marktes an die Niederwerrrner Straße grenzt, gibt es keinen Fußgängerüberweg.

Die nächsten beiden Fußgängerampeln sind jeweils gut 150 Meter nach Westen oder Osten, in Höhe Ehrenhof bzw. an der Kreuzung Niederwerrner/Richard-Wagner-Straße. Schulte hat bereits beobachtet, dass die Menschen direkt über die viel befahrene, an dieser Stelle vierspurige, Niederwerrner Straße gehen und sich nicht die Mühe machen, den Umweg über die Ampeln zu nehmen. Deshalb forderte er für die Haushaltsberatungen die Prüfung einer entsprechenden sicheren Verbindung für eine neue "Campus-Achse."

Baureferent Ralf Brettin erklärte, man sei sich des Problems bewusst. An der Niederwerrner Straße gebe es im Bereich der Kaserne sogar drei Fußgängerampeln, keine aber sei in dem Bereich der Richard-Strauss-Straße. Man prüfe nun, was möglich ist, zumal bauliche Veränderungen wie Unterführung oder Brücke zum einen zu teuer und zum anderen baulich schwer umsetzbar sind. Möglich ist eine Verlegung der Fußgängerampel vor dem Ehrenhof.