Innerhalb von gut einer Woche hat es an einer Baustelle auf der B 286 bei Alitzheim gleich zwei schwere Unfälle gegeben. Zunächst war, wie berichtet, am 26. Januar ein Lastwagen augenscheinlich ungebremst in die mit Warnbaken abgesicherte Baustellenabsicherung gekracht. Damals blieb es bei Sachschäden. Anders am 4. Februar. Da fuhr ein 89-jähriger Autofahrer mit seinem Fahrzeug nach Polizeiangaben nahezu ungebremst in das Ende eines kleinen Staus, der sich an einer nach dem ersten Unfall installierten Ampel gebildet hatte. Der zweite Unfall forderte neun Verletzte, darunter mehrere Kinder.
Schwer verletzt wurde niemand, doch stellt sich die angesichts der beiden so nahe aufeinander folgenden Unfällen die Frage, ob die Baustelle auf der stark befahrenen Bundesstraße ausreichend gesichert ist. Und noch eine Frage drängt sich auf: Ließe sich die gefährliche Engstelle nicht vermeiden, indem man die Fahrbahn notdürftig flickt? Denn Grund für die Sperre der Fahrspur in Richtung Gerolzhofen sind Schäden im Asphalt im Bereich einer Brücke. Doch seitdem die Baustelle vor fast drei Wochen eingerichtet wurde, hat sich dort witterungsbedingt noch nichts getan. Und keiner weiß, wie lange der Zustand noch dauern wird.
Flickschusterei am Asphalt hat nichts geholfen
Verantwortlich für die B 286 ist das Staatliche Bauamt Schweinfurt. Dieses hat auch die Fahrbahnverengung angeordnet. Aus Sicherheitsgründen führe an diesem Schritt derzeit auch kein Weg vorbei, heißt es dort auf Nachfrage dieser Redaktion. Ein provisorisches Verschließen der Fahrbahnschäden sei im Vorfeld der Sperrung mehrmals versucht worden, teilt Pressesprecherin Nina Marder mit. Allerdings ohne Erfolg. Das Material sei jedes Mal wieder herausgebrochen. Die Schäden seien dann binnen kurzer Zeit wieder aufgetreten. "Vor diesem Hintergrund sahen wir uns veranlasst, die Sperrung einzurichten", erklärt Marder.
Seit sich das Staatliche Bauamt am 18. Januar aufgrund der nach Angaben der Behörde plötzlich aufgetretenen Schäden gezwungen sah, eine Fahrbahnspur zu sperren, hätten es die Witterungsbedingungen nicht erlaubt, die Schäden zu beseitigen. Eine auch nur vorübergehende Freigabe des Abschnitts sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Auffälliges Blinklicht dient als Warnsignal
Ausdrücklich weist das Staatliche Bauamt in seiner Antwort auf die Fragen dieser Redaktion darauf hin, dass die Absicherung der Baustelle "regelkonform unter Berücksichtigung der geltenden Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen" eingerichtet worden sei. So stehe bereits 400 Meter vor der Fahrbahnverengung ein erstes Baustellenschild, das dort sogar mit einem auffälligen Blinklicht versehen ist. So werde "entsprechend frühzeitig auf die halbseitige Sperrung aufmerksam gemacht", erläutert die Pressesprecherin der Behörde.
Weiter führt sie aus: Es gebe auch einen sogenannten Fahrbahntrichter. Dies bedeutet, dass die zulässige Geschwindigkeit im Vorfeld der Sperrung vom zulässigen Tempo 100 bereits circa 300 Meter vor der Ampel auf 70, und dann auf 50 herunterreguliert wird. Das Schild zur Geschwindigkeitsbegrenzung sei zur größeren Sichtbarkeit zudem auf einer weißen Plantafel abgebildet.
Schilder stehen bereits Hunderte Meter vor der Baustelle
Auf den 200 Metern bis zur halbseitigen Sperrung folgen dann laut Marder ein Überholverbotsschild, das 200 Meter vor der Baustelle steht und rund 150 Meter vor der Baustelle ein Hinweisschild auf die Ampel. Die Ampel selbst steht dann etwa 20 Meter vor der Fahrbahneinengung. Die gesperrte Fahrbahn selbst sei nach Angaben der Pressesprecherin eindeutig mit Leitbaken, die teilweise durch Warnleuchten unterstützt werden, ausgewiesen.
Doch trotz des ganzen Aufwands haben die Verursacher der beiden jüngsten Unfälle keine Verkehrssicherungs- und Beschilderungsmaßnahmen beachtet. Dies lässt sich laut der Behörde zumindest aus den dem Staatlichen Bauamt vorliegenden Erkenntnissen schlussfolgern.
Ampelausfall trotz regelmäßiger Kontrollen
Die Baustellen-Ampel, die noch am Tag des ersten Unfalls, am 26. Januar, aufgestellt wurde, sollte dauerhaft, das heißt Tag und Nacht in Betrieb sein. Deshalb werde sie auch regelmäßig und mehrmals am Tag kontrolliert, teilte das Staatliche Bauamt mit. Trotz des regelmäßigen Austausches der Batterien sei eine Batterie bislang zweimal "kurzfristig ausgefallen", heißt es seitens der Behörde.
Während dieser Zeit blinkte an der Ampel nur das orange Licht und es erfolgte keine kontrollierte Verkehrsführung per Rot- und Grünschaltung. Grund hierfür sei offensichtlich ein Defekt der Batterien der Ampelsteuerung gewesen, berichtet Pressesprecherin Marder. "Die Batterien wurden daraufhin umgehend ausgetauscht."
Eigentlich hätte man sonst bemerkt, dass es keine normale Baustelle ist, sondern in diesem bereich auch die die Einfädelspur aus Alitzheim dazu kommt. Dennoch steht das baustellenschild alleine da und die erste Geschwindigkeitsbegrenzung dort, wo Lastwagen auf die B286 auffahren und das Schild verdecken. Rechnet man dann noch den Rückstau an der Ampel hinzu, sind die im Artikel aufgeführten "Meter" schnell zu wenig, um zu bremsen.
Doch Baustellen im Süden scheinen lästig zu sein - ob vom Untersteinbach nach Michelau oder von Michelau nach Donnersdorf. Straßenunterhalt kann man hier nicht feststellen, sondern eher Flickschusterei und Nichtstun.
Und eins leider stimmt auch: in Deutschland darf per Gesetz ein Erblindeter mit Führerschein ein Auto fahren, solange nichts passiert.
Auch kann ich nicht verstehen wie mal als Reporter d.h. als Bürger ernsthaft im Artikel die Frage stellen kann ob eine Flickschusterei genügt hätte?
Genau diese Flickschustereien sorgen doch für ständige Baustellen an ein und derselben Stelle!
Was tatsächlich ein Unding ist und immer öfter zu beobachen ist ist allerdings folgende Tatsache:
Es wird innerhalb ein, zwei Stunden eine Baustelle mit Sperrungen, Ampel etc. eingerichtet und dann tut sich erstmal tagelang nichts! Das kann es wirklich nicht sein wenn keine Gefahr im Verzug ist. So etwas sorgt zurecht für Frust.
Ähnlich ist es wenn einzelne Arbeiten "ewig" hingezogen werden, d.h. Baustelle einrichten - drei Tage Pause - Loch buddeln - weitere drei Tage Pause - Rohr verlegen - nochmals drei Tage Pause - Loch schließen - letztmalig drei Tage Pause - Sperren abbauen.